RÜCKPASS: Pfitsch Perfect

TATORT Oberliga : Gaumenfreuden Dass Alex Pfitscher von Tramin in manchen Momenten so unberechenbar ist wie die Wurzel aus 2, dürfte bei den meisten Oberliga-Trainern mittlerweile angekommen sein. Dass es gegen diese Eigenschaft kein Gegenmittel gibt, auch. Beispiel Sonntag: Gegen Arco schmorte der Stürmer lange Zeit auf der Bank und sah mit an, wie sich seine Traminer gegen Aufsteiger Arco schwer taten.

Als er schließlich beim Stand von 1:1 und in Spielminute 71 aufs Feld geschickt wurde, brauchte er einige Minütchen, um bei herbstlichen Temperaturen aufzutauen, stellte dann aber mit der Schnelligkeit einer Mikrowelle, sprich innerhalb von 180 Sekunden, unter Beweis, dass auch aufgewärmte Auftritte lecker schmecken können. Das erste Schmankerl lieferte er in der 87. Minute, indem er seinen Gegenspieler so unmissverständlich stehen ließ wie Angelina Jolie ihren Brad Pitt und anschließend auch noch dem Torhüter elegant zum 2:1 das Nachsehen gab.

Das Dessert folgte ungewöhnlich schnell, also zwei Minuten nach dem Hauptgang, als Pfitscher nach einem Abpraller dort stand, wo ein Torfeinschmecker eben stehen muss. 3:1 für Tramin, Spiel gedreht und entschieden – wäre eigentlich Grund genug, um den Stürmer mit einem Gourmet-Gaumenschmaus zu belohnen. Vielleicht tut es aber auch eine aufgewärmte Gulaschsuppe. Soll ja auch nicht schlecht sein.

TATORT 3. Amateurliga, Gruppe C: Traum erfüllt Wenn der Schreiber dieser Zeilen einen fußballerischen Traum hat, spielt sich diese Szene meistens vor 90.000 Menschen ab, deren Schreie aber nur teilweise hörbar sind, da er nach dem entscheidenden Tor im Champions-League-Finale ja unter einer Spielertraube vergraben jubelt…

Johannes Unterfrauner von den Amateuren des SC St. Georgen hat seine fußballerischen Träume etwas verhaltener eingestuft – und sich diese am Samstag erfüllt. Gegen Gsiesertal wurde er in der 76. Minute eingewechselt, stand nur wenige Sekunden später richtiger als ein Veganer an der Gemüseecke im Supermarktund schaufelte die Kugel nach einem Querpass und mit seinem ersten Ballkontakt ins Netz. Doch damit ist erst die Hälfte der Geschichte erzählt: Nur fünf Minuten später ließ er sich nämlich wieder auswechseln und trottete unter tosendem Applaus der Zuschauer vom Feld. Traumhaft.

SN/td

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RÜCKPASS: Pfitsch Perfect

Was in der Gourmet-Welt undenkbar wäre, ist im Fußball längst ein Gesetz: Aufgewärmtes kann oft ganz gut schmecken. Weiß auch der SportNews-Rückpass.

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