Simon Laner: „Ich hoffe, Meran hat gegen Bozen die Nase vorn“

In den vergangenen zwölf Monaten standen Sie nur selten am Rasen. Wie geht es Ihnen aktuell? &bdquo;Jetzt fühle ich mich topfit. Die Pause hat sich viel länger hingezogen als zunächst angenommen. Nach meinem Kreuzbandriss ging es zwar schnell besser, doch dann kamen muskuläre Probleme hinzu, die mich immer wieder ausgebremst haben. Mittlerweile kann ich aber bereits wieder voll mittrainieren und stehen dem Trainer ab sofort zur Verfügung. Es stehen noch 15 Spiele und 45 mögliche Punkte aus. Ich kann also noch einen wichtigen Beitrag leisten.“

Wie haben sie die fußballfreie Zeit überbrückt?

&bdquo;Das war keine einfache Situation für mich, da ich noch nie zuvor so lange verletzt passen musste. Die viele harte Arbeit, die nach außen hin keine Früchte trug, ging nicht spurlos an mir vorüber. Ich war sehr nervös, doch am Ende habe ich stets das Ziel vor Augen behalten, jedem meine Qualitäten auf dem Platz zu beweisen. &sbquo;Nia lug lossn‘, das ist mein Motto, dass ich mir auch auf meinen Arm tätowieren lassen haben. Daran habe ich mich in der schwierigen Zeit immer gehalten. Ich muss aber auch sagen, dass ich von Vereinsseite viel Unterstützung bekommen habe. Carpi hat mich unter Vertrag genommen, obwohl ich gar nicht trainieren konnte. Man hat mir sehr viel Geduld entgegengebracht, die ich jetzt mit guten Leistungen zurückzahlen möchte.“

Während Ihrer Abwesenheit ist Carpi die Serie-B-Tabelle empor geklettert und befindet sich momentan auf Aufstiegskurs. Wie haben Sie die Entwicklung wahrgenommen?

&bdquo;Mit Hellas Verona lief es vor einigen Jahren ähnlich, doch damals hat jeder den Aufstieg erwartet. Der Druck war enorm. In Carpi hingegen ist alles anders. Wir wissen, dass wir bereits jetzt großartiges geleistet haben, gleichzeitig ist aber Potenzial da, noch besser und erfolgreicher zu spielen. Eine klare Parallele zur Zeit, damals in Verona gibt es aber: Der Zusammenhalt im Team. Dieser entscheidet am Ende auch über Erfolg oder Niederlage.“

Lazio-Präsident Claudio Lotito hat vor wenigen Wochen angeprangert, dass Provinz-Vereine wie Carpi nichts in der Serie A verloren hätten. Seitdem hat Ihre Mannschaft drei Mal in Folge 0:0 gespielt. Wie kam das?

&bdquo;Zu diesen fragwürdigen Äußerungen will ich gar nichts sagen. Fakt ist, dass uns in den vergangenen Spielen einfach die Kaltschnäuzigkeit und das nötige das Quäntchen Glück gefehlt haben. Wir arbeiten alle hart dafür, dass wir auch am Ende der Saison ganz oben stehen. So eine Trainingsintensität wie hier in Carpi habe ich zuvor noch nie gesehen. Ich bin überzeugt, dass dies Früchte trägt.“

Der Gegner vom Samstag, Pro Vercelli, hat zuletzt zwei Mal in Serie verloren, da dürften drei Punkte fest eingeplant sein. Oder?

&bdquo;Pro Vercelli macht eine schwierige Phase durch, doch genau das macht die Piemontesen so gefährlich. Sie werden sicher alles daran setzen, vor heimischem Publikum auf die Siegerstraße zurückzukehren. Das wird ein ganz enge Partie. Wir haben jedenfalls die Qualität und das Selbstvertrauen, auch auswärts von Beginn an auf Sieg zu spielen.“

Bei Pro Vercelli zählt mit Manuel Scavone ein Bozner zu den Leistungsträgern. Das dürfte diese Partie vermutlich für beide Seiten besonders interessant machen.

&bdquo;Das stimmt, immerhin sind wir aktuell die einzigen zwei Südtiroler in der Serie B. Auch aus diesem Grund verfolge ich seinen Werdegang ganz genau. Manuel geniest bei seinem Verein und in der gesamten Liga ein hohes Ansehen. Das kommt nicht von ungefähr. Am Sonntag hoffe ich allerdings, dass sich Meran gegen Bozen behauptet.“ (schmunzelt)

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