„Dear Basketball“: Kobes Liebeserklärung an seinen Sport

Mit der grenzenlosen Liebe eines Vaters sprach Kobe Bryant über seine Tochter Gianna. Ob er sich keinen Sohn gewünscht habe, der sein Vermächtnis auf dem Parkett fortsetzen könne? &bdquo;Hey, ich kümmere mich darum“, würde Gianna diese Frage von Fans mit Vorliebe unterbrechen, berichtete die Legende stolz vor zwei Jahren in einer TV-Show.

Vater und Tochter teilten die Leidenschaft und Hingabe für den Basketball, in dem Bryant zu einer der größten Ikonen der Sport-Geschichte aufstieg. Nicht nur die wackligen Internetaufnahmen, wie Bryant mit Gianna gemeinsam trainierte, rühren nach dem Unfalltod der beiden weltweit Menschen zu Tränen. Der langjährige Superstar der Los Angeles Lakers gehört zu der Kategorie von Sportlern, bei denen nur ein Name reicht, um Bilder und Erinnerungen für die Ewigkeit zu erzeugen: Kobe. Wie Pele, Ali oder Magic. &bdquo;Er war eine kreative Kraft“ Michael Jordan &bdquo;Kobe Doin' Work“ überschrieb der afroamerikanische Topregisseur Spike Lee seine Dokumentation über Bryant. Ein treffender Titel. Wenn Michael Jordan scheinbar mühelos durch die Luft flog, wenn Earvin &bdquo;Magic“ Johnson die Menschen mit seinem breiten Lächeln verzauberte, war Basketball für Bryant vor allem harte Arbeit. &bdquo;Er war ein leidenschaftlicher Wettkämpfer, einer der Größten dieses Spiels und eine kreative Kraft“, würdigte Jordan seinen früheren Widersacher, der mit acht anderen Insassen eines Hubschraubers bei einem Absturz am Sonntag in Kalifornien ums Leben kam.

Seinen unbändigen Ehrgeiz zog Bryant – von seinen Eltern nach dem Steak benannt – häufig aus dem Vergleich mit anderen. Aus dem Wunsch, seinem Vater und ehemaligen NBA-Profi Joe nachzueifern. Aus dem Konkurrenzkampf mit dem eigenen Teamkollegen Shaquille O'Neal, mit dem er sich einmal im Training beinahe prügelte und aus dessen Schatten er nach drei gemeinsamen Titeln (2000 bis 2002) heraustreten wollte, ebenso wie aus dem seines großen Vorbildes Jordan. Seine besondere Beziehung zu Italien Eine ganze Generation von Basketballern wollte im neuen Jahrtausend &bdquo;Like Mike“ sein, wie der &bdquo;GOAT“, der größte Spieler der Geschichte. Die &bdquo;Black Mamba“, wie Bryant genannt wurde, kam diesem Ziel bisher am nächsten. Teile seiner Kindheit und Jugend verbrachte er in Italien, weil sein Vater dort aktiv war. Dort begann er mit dem Basketball und wurde zum großen Milan-Fan. Seinen Status als Außenseiter nach der Rückkehr nutzte er als Antrieb für eine 20-jährige Karriere in der NBA.

Fünf Meisterschaften – nur eine weniger als sein Idol Jordan – gewann der 1,98 Meter große Shooting Guard mit seinen Los Angeles Lakers. Das war der Lohn der harten Arbeit mit dem Hang zur Besessenheit: Selbst eine gerissene Achillessehne konnte ihn nicht aufhalten, noch zwei Freiwürfe zu versenken, um dann erst vom Feld zu humpeln. &bdquo;Wir lagen zurück, ich musste ausgleichen“, begründete Bryant dies Jahre später. Ein eigenes Gedicht zum Karriereende Sein Arbeitsethos endete aber nicht auf dem Parkett. Am Morgen nachdem er im goldenen Konfettiregen mit 60 Punkten sein Bilderbuch-Karriereende gefeiert hatte, war Bryant zwei Stunden vor seinen Mitarbeitern von Kobe, Inc. bereits wieder im Büro. Die Leidenschaft für den Sport ging nahtlos in die Begeisterung für das Geschichtenerzählen über. Mit seinen Storys wollte Bryant an den Broadway. 2018 gewann er als Co-Regisseur einen Oscar für &bdquo;Dear Basketball“, einen animierten Kurzfilm, der auf einem Gedicht von ihm zu seinem Karriereende basierte.

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Dass in allen Würdigungen durch A-Prominente von Ex-US-Präsident Barack Obama über Hollywood-Superstar Leonardo DiCaprio bis hin zu Weltfußballer Lionel Messi, das Bild eines vorbildlichen Athleten und Familienvaters gezeichnet wird, erschien dabei zeitweise fast ausgeschlossen. So entschied er einen erbitterten Machtkampf mit O'Neal 2004 für sich. Sein Mannschaftskamerad musste gehen, die Lakers waren nun sein Team, der Erfolg blieb jedoch vorerst aus. Eine Karriere mit Höhen und Tiefen Sportlich erfand sich Bryant schließlich neu, wurde Teamplayer, holte zwei weitere Titel. Er nahm auch gegen Ende seiner Karriere keine großen Gehaltseinbußen in Kauf. Selbst im letzten Jahr strich er noch 25 Millionen US-Dollar (22,66 Mio. Euro) ein und limitierte somit den personellen Spielraum der Lakers, mit denen er gegen Ende seiner Laufbahn jahrelang im Niemandsland der NBA herumdümpelte.

Seinem Ansehen tat dies auch nach der Karriere keinen Abbruch. Als Bryant bei der WM im Vorjahr in China einige Worte auf Mandarin sprach, flippten die Fans komplett aus. Wichtiger als der Ruhm waren ihm seine Familie mit Frau Vanessa und den vier Töchtern. Bei dem verhängnisvollen Hubschrauberflug befand sich Bryant an der Seite von Gianna – Medienberichten zufolge auf dem Weg zu einem Basketballspiel seiner Tochter.

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„Dear Basketball“: Kobes Liebeserklärung an seinen Sport

Kobe. Wie Ali, Pele, Magic. Nur ein Name reicht, um bei Sportfans weltweit Bilder und Erinnerungen für die Ewigkeit hervorzurufen. Kobe Bryant hinterlässt tiefe Spuren – und eine Hommage an den Basketballsport, die er in Form eines Gedichts selber verfasst hat.

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