Corona-Wirrwarr beim HCB: Jetzt spricht der Kapitän

Als SportNews Anton Bernard am Mittwoch telefonisch erreichte, war der HCB-Kapitän – wie eigentlich immer – ganz entspannt. &bdquo;Ich bin zu Hause, genieße im Garten mit meinen Kindern noch ein bisschen die Sonne. Sonst dürfen wir im Moment eh nicht viel tun“, so der 31-Jährige. Für Bernard wiederholt sich nun nämlich ein Prozedere, das es schon Ende September gegeben hat. Wenige Tage vor dem Meisterschaftsstart gegen Bratislava wurden bekanntlich mehrere Spieler der Foxes positiv auf Corona getestet. Die Partie gegen die Slowaken fiel aus und hätte eigentlich am vergangenen Dienstag nachgeholt werden müssen. Doch wieder funkte Corona dazwischen.

&bdquo;Wir haben es ein bisschen befürchtet.“ Anton Bernard Die Bozner, die nach dem Auswärtsspiel am Sonntag gegen Fehervar direkt nach Bratislava gereist waren, bekamen am Dienstag nämlich die ernüchternde Nachricht, dass sich wieder 7 Spieler mit Corona infiziert haben ( SportNews berichtete ). &bdquo;Als wir das gehört haben, dachten wir uns: Nein, nicht schon wieder! Mental ist das schon schwierig. Mittlerweile muss man fast schon damit rechnen, dass solche Rückschläge kommen. Wir haben es ein bisschen befürchtet“, meint Bernard, der auf das Bozner Heimspiel gegen Graz am vergangenen Freitag anspielt. &bdquo;Graz hat mittlerweile 23 Fälle in der Mannschaft – das ist schon happig. Auch in Villach und Dornbirn gibt es Fälle. Ich bin gespannt, wie das jetzt weitergeht.“ Eine nervenzehrende Situation Am Mittwoch wurde die gesamte Bozner Mannschaft durchgetestet. Ob am Wochenende gegen Linz (Freitag zu Hause) und Klagenfurt (Sonntag auswärts) gespielt werden kann, wird sich nach dem Erhalt der Ergebnisse an diesem Donnerstag herausstellen. &bdquo;Die Situation zehrt schon ein bisschen an den Nerven, vor allem das ständige Geteste. Irgendwie ist man immer auf Nadeln. Auch für die Familie ist es nicht ideal, ich kann meinen Sohn beispielsweise nicht in den Kindergarten schicken“, so Bernard, der aber ergänzt: &bdquo;Klar ist es eine schwierige Situation. Ich muss aber sagen, dass wir als Mannschaft kompakt und motiviert geblieben sind. Der Trainer hat auch seinen Beitrag geleistet, dass wir das Wesentliche – sprich unsere Ziele – auch in einer solchen Situation immer vor Augen haben.“

Der HCB will baldmöglichst wieder jubeln. © Vanna Antonello

Dass der HCB heuer ordentlich was im Köcher hat, das hat man zum Saisonstart gesehen, als der HCB wegen der zahlreichen coronabedingten Ausfälle auf dem Zahnfleisch ging und doch die ersten 3 Partien heldenhaft gewinnen konnte. &bdquo;Hier sieht man, dass der Kopf im Eishockey eine große Rolle spielt. Wir sind in jenen Spielen aufs Eis gegangen und haben einfach alles gegeben, im Wissen, dass wir nichts verlieren können. Es ist aber schon etwas paradox: Als wieder alle Spieler mit an Bord waren, haben wir 2 Mal verloren.“ Dem HCB ist alles zuzutrauen Trotzdem: Dieser HCB in Vollbesetzung kann eine Wucht sein. Das weiß auch Bernard. &bdquo;Die Mannschaft ist super, wahrscheinlich eine der besten in der ICE“, meint der Kapitän. &bdquo;Wenn die Gruppe passt und jeder für jeden spielt, ist dem HCB alles zuzutrauen. Klar ist aber auch, dass die ganzen Umstände alles etwas schwieriger machen.“

Apropos Umstände: Bernard glaubt nicht, dass die Hockey-Saison vorzeitig abgebrochen wird. &bdquo;Ich kann mir vorstellen, dass es im Spielkalender, ja vielleicht sogar im Modus Änderungen geben könnte. Aber ich glaube, dass alle alles daransetzen werden, damit die Saison zu Ende gespielt wird.“

Bleibt zu hoffen, dass der HCB in Zukunft vom ungewünschten Corona-Gast verschont bleibt.

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB Südtirol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
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