Die Overtime ist wie verhext für den HCB

Ausgerechnet gegen die Top-Teams der Liga lässt der HC Bozen weiter Punkte liegen: Nach der Penalty-Niederlage gegen die Vienna Capitals starb der Spitzenreiter gegen Titelträger KAC den &bdquo;plötzlichen Tod“. Und wieder endete die Partie mit 2:3 zugunsten des Gegners, genau so wie die beiden jüngsten Aufeinandertreffen mit den Wienern.

Anders als in den Duellen gegen die vermeintlich kleineren Teams der Liga agierten die Füchse gegen Klagenfurt vor dem Tor über weite Strecken zu zahnlos. Die Gäste, die mit acht U24-Österreichern (zehn davon mit AlpsHL-Vergangenheit) in der Eiswelle antraten, sorgten allerdings auch für ein deutlich höheres Tempo als die meisten anderen Ligarivalen, die sich bislang im Süden Bozens ein Stelldichein gaben. Die Folge war eine rassige, äußerst hart geführte Partie, in der sich der HCB nach einem 0:2-Rückstand nochmal zurückbiss und Klagenfurt in die Verlängerung zwang. Diese war nur 48 Sekunden alt, als Lukas Haudum dem KAC den Zusatzpunkt sicherte. Es war das dritte Mal, dass Bozen über die reguläre Spielzeit hinaus musste – und zum dritten Mal ging man mit 2:3 als Verlierer vom Eis. Ein Duell mit viel Tempo und Härte Doch nicht in erster Linie die fehlende Nervenstärke im Finale kostete der Ireland-Truppe zwei Punkte, sondern das eigene Penalty Killing. In der 9. Minute kassierte Bozen nämlich mit einem Mann weniger auf dem Eis das 0:1 (Deluca saß eine 2+2-Strafe ab), in der 22. Minute folgte der zweite Gegentreffer ebenfalls in Unterzahl (Findlay schmorte in der Kühlbox). Rok Ticar und Stefan Geier hielten jeweils den Schläger in einen Schuss und nahmen HCB-Goalie Justin Fazio jede Abwehrchance. Dieser stand kurz nach dem 0:2 neuerlich im Mittelpunkt, als er einen Schuss von Thomas Koch spektakulär parierte.

Marco Insam, Stefano Giliati und Co. agierten im Abschluss lange Zeit glücklos. © Antonello

Der HCB schien bis zu diesem Zeitpunk müde und farblos. Das sollte sich jedoch ab Ende des Mittelabschnitts ändern. Als Weckruf diente ein grobes Foul an Daniel Frank, der in der Folge minutenlang auf der Bank behandelt werden musste, im Schlussabschnitt aber wieder mitmischen konnte. Bevor zum zweiten Mal die Seiten gewechselt wurde, sorgte der formstarke Brett Findlay mit seinem Anschlusstor für zusätzliches Feuer auf dem Eis. Er schlenzte die Scheibe im Powerplay ins lange Eck. Auch Justin Fazio verletzt Im Schlussdrittel erhöhten beide Teams nochmal merklich die Drehzahl, wobei Bozen nun die besseren Chancen vorfand. Fünf Minuten vor dem Ende war es dann soweit: Nach einer Frigo-Ablage war Nick Plastino mit einem Screen Shot ins Kreuzeck erfolgreich. KAC-Goalie Sebastian Dahm hatte aufgrund der verdeckten Sicht keinerlei Abwehrchance. Plastino sicherte dem HCB damit einen Punkt. Dass es nicht für mehr gereicht hat, lag an Gleason Fournier und Dustin Gazley, die die Scheibe in der Drei-gegen-Drei-Overtime vertendelten und Siegtorschütze Haudum so im letzten Heimspiel vor Weihnachten ein Geschenk mit auf die Heimreise gaben.

In der Tabelle liegt Bozen nun drei Zähler vor den Vienna Capitals, denen sie am Sonntag auswärts in Wien/Kagran begegnen. Tags zuvor steht für die Foxes aber noch der Auftritt gegen Bratislava an. Wer dann bei den Südtirolern im Tor steht, ist noch völlig offen, denn der etatmäßige Backup Fazio zog sich ausgerechnet beim Overtime-Gegentreffer eine Verletzung zu und musste gestützt vom Eis begleitet werden. Gut möglich, dass mit Freddy Cloutier ein dritter Torhüter in dieser Saison für den HCB zum Einsatz kommt. Er wurde zu Wochenbeginn kurzfristig als Ersatz für Stammgoalie Leland Irving (Muskelverletzung) engagiert . Auch der angeschlagene Mike Halmo, der gegen Klagenfurt neben Ivan Tauferer erneut als Zuschauer auf der Tribüne saß, ist für die nächsten Spiele noch fraglich. HCB Südtirol Alperia – Klagenfurter AC 2:3 n.V. HCB: Fazio (Cloutier); Robertson-Youds, Fournier-Plastino, Pietroniro-Di Perna, Gios; Deluca-Catenacci-Gazley, Giliati-Alberga-Insam, Frank-Bernard-Miceli, Frigo-Findlay-Bardaro Coach: Ireland

KAC: Dahm (Madlener); Gregorc-Würschl, Maier-Schumnig, Steffler-Kernberger; Ganahl-Ticar-Petersen, Stefan Geier-Koch-Haudum, Manuel Geier-Marcel Witting-Obersteiner, Hammerle, Samuel Witting Coach: Matikainen

Tore: 0:1 Rok Ticar (8.34), 0:2 Stefan Geier (21.08), 1:2 Brett Findlay (39.14), 2:2 Nick Plastino (24.17), 2:3 Lukas Haudum (60.48) Die Tabelle: SP G U V TV P 1. HCB Südtirol 18 13 0 5 63:34 42 2. Vienna Capitals 19 14 0 5 67:44 39 3. Klagenfurt 21 12 0 9 55:41 37 4. Fehervar 22 12 0 10 74:73 37 5. Salzburg 16 10 0 6 58:42 30 6. Innsbruck 21 10 0 11 75:74 30 7. Graz99ers 21 10 0 11 70:77 30 8. Dornbirn 19 9 0 10 52:57 26 9. Bratislava 20 8 0 12 53:68 23 10. Villach 20 6 0 14 47:72 19 11. Linz 21 5 0 16 42:74 14

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB Südtirol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
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