HCB-Wahnsinn geht weiter: Wien mit 5:2 abserviert!

Bereits das erste Drittel hatte es wahrlich in sich. Zwar waren die Gäste zunächst spielbestimmend, doch das Blatt wendete sich rasch und Bozen wurde von Minute zu Minute mutiger. Zunächst Austin Smith, dann Domenic Monardo vergaben die ersten guten Torchancen. Mit dem zweiten Powerplay des Abends gingen die Foxes in Führung: Matt Tomassoni lenkte einen Schuss von Abwehr-Kollege Robin Gartner in die Maschen – und die HCB-Anhänger waren erstmals aus dem Häuschen! Das Szenario wiederholte sich unmittelbar vor der ersten Pausensirene, als die Hausherren neuerlich in Überzahl agierten. Dieses Mal war es Matias Sointu, der die mangelnde Disziplin der überaus nervös agierenden Wiener eiskalt bestrafte. Ungehindert zog er vor das gegnerische Tor, umkurvte Goalie Jean-Philippe Lamoureux und schob zum 2:0 ein.

Doch es sollte noch besser kommen, denn der HCB spielte sich gerade in einen richtigen Rausch und machte nach der Pause mit dem Toreschießen munter weiter. Dieses Mal nahm sich Tomassoni an der blauen Linie selbst ein Herz, Mike Angelidis hielt den Schläger hin und lenkte den Puck so unter die Querlatte. Mit dem 3:0 belohnte sich der ehemalige NHL-Crack für eine neuerlich bärenstarke Vorstellung. Mit seinem Kampfgeist steht er sinnbildlich für jene Bozner Leidenschaft, die in der 25. Minute beinahe zum 4:0 geführt hätte. Mit enormer Hartnäckigkeit setzte Mike Halmo gegen Lamoureux nach, luchste ihm die Scheibe ab und schob sie in Richtung Tor, ehe ein herbeigeeilter Wiener entschärfen konnte. Kurze Zeit später war der Caps-Torhüter im Eins-gegen-Eins mit Austin Smith hellwach. Die Österreicher wussten nun phasenweise gar nicht wie ihnen geschah. Zur Hälfte des Spiels musste dann Stefano Marchetti mit einer offenen Unterarmverletzung vom Eis, nachdem er mit vollem Körpereinsatz und der Mithilfe von Goalie Pekka Tuokkola einen gefährlichen Schuss blockte. Daniel Glira ersetzte Marchetti, bei dem später ein Sehnenriss diagnostiziert wurde. Marchetti muss blutend vom Eis Erst jetzt fingen sich die Capitals langsam – und kamen prompt mit der ersten Chance des zweiten Drittels zum Torerfolg: Kelsey Tessier war nach einem Abpraller zur Stelle. Nur drei Minuten später wurde es richtig spannend, als der ehemalige Bozner Jerry Pollastrone einen Querpass im Slot über die Linie drückte und auf 2:3 verkürzte. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, dem Angelo Miceli mit einem Schuss an den Außenpfosten ein weiteres Highlight hinzufügte. Es war ein Vorbote des vierten Bozner Treffers, der eine halbe Minute vor der zweiten Pause alle im weiten Rund aufatmen ließen. Nach einem DeSousa-Abschluss kam die Hartgummischeibe zu Chris Carlisle, der diese kurz bearbeitete und dann mit einem verdeckten Distanzschuss in die Maschen beförderte. Dieser Treffer war von enormer Bedeutung, da er zu einem Zeitpunkt kam, als Wien gerade richtig Fuß zu fassen begann. Die Eiswelle steht Kopf Als Reaktion auf das 4:2 riefen die Capitals im Schlussabschnitt zur Attacke. Ihren Sturmlauf begannen die Donaustädter mit der für sie gewohnten Härte, Bozen hielt allerdings tapfer dagegen und sorgte immer wieder für Entlastungsangriffe.

Die Fans begannen allmählich den nächsten Coup zu wittern und trieben die Dezibelstärke mit jeder Zeigerumdrehung weiter in die Höhe. Wien kam nun kaum mehr zu Abschluss, und wenn wenn doch, dann waren diese zumeist harmlos oder wurden von einem herbeifliegenden HCB-Crack geblockt. Auf der Gegenseite ging Lamoureux zwei Minuten vor Schluss vom Eis und kurze Zeit später stand die Eiswelle völlig Kopf. Nämlich als Toni Bernard mit einem Empty-Net-Treffer in den Schlusssekunden den 5:2-Endstand fixierte. Der dritte Bozner Sieg war eingetütet. Nun können die Foxes bereits am Ostermontag in Wien den Einzug ins Finale fixieren. HCB Südtirol Alperia – EV Vienna Capitals 5:2 (2:0, 2:2, 1:0) HCB: Tuokkola (Jake Smith); Gartner, Tomassoni, Egger, Stefano Marchetti, Carlisle, Clark, Glira; Halmo, Oleksuk, Monardo, Miceli, Angelidis, Austin Smith, Sointu, DeSousa, Petan, Frigo, Bernard, Frank Coach: Suikkanen

Caps: Lamoureux (Kickert); Cuma, McKiernan, Brocklehurst, Lakus, Fraser, Klubertanz, Hackl, Peter; Nödl, Vause, Schneider, Pollastrone, Buck, Tessier, Fischer, Wukovits, Schlögl, Romig, Nissner, Hartl Coach: Aubin

Tore: 1:0 Matt Tomassoni (12.09), 2:0 Matias Sointu (19.26), 3:0 Mike Angelidis (20.17), 3:1 Kelsey Tessier (29.44), 3:2 Jerry Pollastrone (32.58), 4:2 Chris Carlisle (39.35), 5:2 Anton Bernard (59.42)

Zuschauer: 7.200

Stand in der Best-of-seven-Serie: 3:1 Das zweite EBEL-Halbfinale: Liwest Black Wings Linz – Red Bull Salzburg 5:2 (3:1, 0:0, 2:1) 0:1 Schiechl (8.59), 1:1 Schofield (9.11), 2:1 O'Brien (12.20), 3:1 DaSilva (13.37), 4:1 Kristler (49.01), 4:2 Brouilette (49.23), 5:2 DaSilva (59.36)

Stand in der Best-of-seven-Serie: 2:2

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB Südtirol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
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