Der FC Südtirol steht im Playoff-Finale

Rache ist süß. Auch, oder gerade, wenn sie zehn Jahre später genommen wird. In der Saison 2003/2004 verwehrte Giacchino Prisciandaro dem FC Südtirol den Aufstieg in die 1. Division Lega Pro. Nun, zehn Jahre später, werfen die Weiß-Roten den Klub aus der Lombardei aus dem Playoff-Halbfinale um den Aufstieg in die Serie B.

Der FC Südtirol begann das Match mit derselben Startelf wie beim Hinspiel im Zini Stadion. Das Drusus Stadion war fast ausverkauft – auch dank der 600 mitgereisten Anhänger der Gäste. Bei Cremonese fehlte der gesperrte Caracciolo, außerdem konnte der verletzte Moi nicht auflaufen.

Abseitstor wird nicht gegeben

Die Partie hingegen begann zaghaft. Beide Teams riskierten wenig und dennoch kam es zu einigen guten Möglichkeiten. Palermo probierte es von außerhalb des Strafraums, aber Facchin konnte den Ball entschärfen. In der siebten Minute vergab Visconti eine Riesenchance. Nach einer Flanke kam der Angreifer im Fünfmeterraum zum Schuss, traf das Leder jedoch nicht richtig und Facchin lenkte den Ball über die Querlatte.

In der 17. Minute probierte es Fink mit einem Weitschuss, doch Bremec war auf dem Posten. Vier Minuten später traf Pederzoli einen seiner gefürchteten Freistöße, Fink lenkte den Ball mit der Hüfte ins Tor, doch der Treffer wurde wegen eine vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben.

Auf der Gegenseite wurde es nach einer knappen halben Stunde wieder gefährlich. Brighentis Weitschuss ging jedoch am FCS-Gehäuse vorbei (29.). Danach war wieder der FCS am Zug. Martin mit einem Flankenball, der an Freund und Feind vorbeiging und Bremec in arge Bedrängnis brachte. Das wars auch schon in diesen ersten 45 Minuten.

Doppelschlag entscheidet die Partie zugunsten des FCS

Nach dem Seitenwechsel machte der FC Südtirol im Stile eines Spitzenteams alles klar. Zunächst scheiterte Della Rocca aus kürzester Distanz mit dem Kopf, ehe die Weiß-Roten doppelt zurückschlugen. Corazza schickte Minesso in die Gasse, der den herauseilenden Bremec tunnelte und zum 1:0 traf (54.). Nur 120 Sekunden später brachte Abbate den auf und davon eilenden Corazza zu Fall: Elfmeter und Rote Karte für den Verteidiger. Zumindest die Elfmeterentscheidung war fraglich, denn die Aktion, die zum Foul führte, begann außerhalb des Strafraums. Lange Rede, kurzer Sinn: Pederzoli schnappte sich das Leder und verwandelte den Elfmeter sicher.

Cremonese war nun der Auflösung nahe, man sah von den Gästen praktisch nichts mehr. Auch die Einwechslung von Alessandro Campo, der mehr als 140 Partien für den FCS bestritten hat, brachte nicht den gewünschten Umschwung. Und dennoch wurde es noch einmal spannend. Der FCS verpasste nämlich die vorzeitige Entscheidung und kassierte in der 86. Minute durch Della Rocca den Anschlusstreffer. Auch danach hätte Minesso die Entscheidung herbeiführen können – es blieb aber bis zum Ende der Nachspielzeit spannend. Am Ende durfte der FC Südtirol über den Heimsieg und den damit verbundenen Einzug ins Playoff-Finale jubeln. Die Serie B ist zum Greifen nah.

FC Südtirol – Cremonese 2:1

FC Südtirol: Facchin, Cappelletti, Martin, Pederzoli, Kiem, Bassoli, Turchetta, Fink (67. Furlan), Corazza, Branca (74. Vassallo), Minesso Trainer: Claudio Rastelli

Cremonese: Bremec, Minelli, Bergamelli, Armellino (67. Martina Rini), Abbate, Visconti, Avogadri, Bruccini (56. Casoli), Della Rocca, Palermo (78. Campo), Brighenti Trainer: Davide Dionigi

Schiedsrichter: Ripa aus Nocera Inferiore

Tore: 1:0 Mattia Minesso (54.), 2:0 Alex Pederzoli (56./Elfmeter), 2:1 Luigi della Rocca (86.)

Zuschauer: 2500

Rote Karte: Abbate (55.)

Playoff-Halbfinale 1. Division Lega Pro (Sonntag, 25. Mai 2014)

FC Südtirol – Cremonese 2:1 (Hinspiel 1:1) Der FCS steht im Finale

Pro Vercelli – Savona 21 Uhr (Hinspiel 2:1)

Finale (1. und 7. Juni 2014)

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