Das Märchen von Salzburg

Es kommt nicht so oft vor, dass ein österreichischer Fußballclub für Aufsehen sorgt. Das Europa-League-Halbfinale von Salzburg ist erst das neunte Mal, dass eine Mannschaft aus der Alpenrepublik im Europacup unter den besten Vier steht. Das letzte Finale gab es vor 24 Jahren. Damals verlor Austria Salzburg, der Vorgängerverein des heutigen Clubs, gegen Inter. Salzburg schlägt Leipzig ein Schnippchen Mittlerweile hat sich in Salzburg viel getan. Die Austria gibt es in dieser Form längst nicht mehr. Stattdessen hat das Red-Bull-Imperium von Dietrich Mateschitz den Verein übernommen. Klar, dass auch der Name des historischen Vereins geändert wurde. International gilt das aber nicht. Deshalb heißt der Club auf europäischer Bühne FC Salzburg. Das finden längst nicht alle gut. So boykottierten viel Fans von Borussia Dortmund das Auswärtsspiel in Salzburg. Und spendeten das Geld für die Eintrittskarten stattdessen dem &bdquo;originalen“ Salzburger Verein, der neuen Austria, die 2005 gegründet wurde. Der nächste Salzburg-Export: Xaver Schlager, Jahrgang 1997. © APA / HANS PUNZ

Salzburg ist ein Verein, mit einer eigenen Welt. Vieles hängt von Red Bull ab. Spieler, die es in Salzburg gut machen, landen häufig in der deutschen Bundesliga. Dort spielt mit Lepizig ein weiteres Spielzeug von Mateschitz. Klar, dass der österreichische Fußball mit dem großen Bruder nicht konkurrieren kann – normalerweise. Heuer ist vieles anders. Während Leipzig in der Bundesliga ins Stocken gekommen ist, ist Salzburg in Österreich das Maß aller Dinge. Und sogar international hat Salzburg die Ostdeutschen heuer übertrumpft. Den Ausverkauf im Sommer, wird aber auch die Erfolgsgeschichte in der Europa League nicht stoppen. Dafür ist die Liga in Österreich zu uninteressant. Ein Taktik-Blogger als Co-Trainer Doch nicht nur die Spieler, sondern auch das Trainerteam der Salzburger steht im Fokus von größeren Vereinen. Cheftrainer Marco Rose soll ein Kandidat bei Borussia Dortmund sein. Und so ganz unvorstellbar, ist das auch nicht. Sollte der ehemalige Mainz-Profi im Sommer tatsächlich zu einem größeren Club wechseln, dann wäre das auch der Aufstieg von Renè Maric. Cheftrainer Marco Rose (Bildmitte) bespricht sich mit seinem Team. Dazu gehört auch Rene Maric (ganz rechts). © APA / EXPA/JFK

Der 25-Jährige ist in der europäischen Fußballszene ein unbeschriebenes Blatt, noch. Der Erfolgslauf von Salzburg ist allerdings eng verbunden mit dem Namen von Maric. Bereits zu Juniorenzeiten war er Co-Trainer von Rose. Damals gewannen die beiden die Youth League, die Champions League der Fußball-Junioren. Das besondere an Maric ist nicht sein junges Alter, sondern sein Werdegang.

Bevor er Co-Trainer bei Salzburg wurde, schrieb der Student Taktik-Analysen für das Online-Portal &bdquo;Spielverlagerung“, wo er auch zu den Gründern gehörte. Vor wenigen Jahren nur absoluten Taktik-Nerds bekannt, ist &bdquo;Spielverlagerung“ mittlerweile in aller Munde. Zeit zum Artikel-Schreiben hat Maric kaum noch. Verständlich, es gibt wichtigeres zu tun. Zum Beispiel in der Europa League um das Finalticket zu kämpfen.

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Wintersport

Tennis

Weitere Sportarten

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Das Märchen von Salzburg

Vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Olympique Marseille herrscht in Salzburg die Ruhe vor dem Sturm. Genauso wie gegen Lazio müssen die Österreicher einen Rückstand umbiegen. Dabei ist das Erreichen des Halbfinals schon ein Riesenerfolg.

Empfehlungen

Kommentare (0)