Sevilla lässt Inters großen Europa-League-Traum zerplatzen

Für alle Inter-Fans ist dieser Tag ein bitterer Abschluss der Coronasaison 2019/2020. In der Meisterschaft knapp an Juventus gescheitert und im italienischen Pokal ausgeschieden, so erwarteten sich doch so viele Interisti mit dem Europa-League-Triumph einen glücklichen Abschluss. Es kam aber ganz anders: In einem hektischen, aggressiven Spiel setzte sich mit Sevilla eine Mannschaft durch, die in den letzten Jahren mehrmals bewiesen hat, dass die Europa League ihre Paradedisziplin ist. Inter mit Traumstart Dabei starteten die Mailänder so gut ins Spiel. Bereits nach 3 Minuten stürmte Romelu Lukaku der Sevilla-Abwehr davon, Diego Carlos stellte sich viel zu ungestüm gegen den bulligen Belgier an und foulte im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst nicht nur zum 1:0, sondern auch zu seinem 34. Saisontreffer für Inter, womit er den Vereinsrekord von Ronaldo &bdquo;El Fenomeno“ gleichstellte.

Die Freude über die Führung währte aber nicht lange: In der 12. Minute flankte Jesus Navas von rechts in den Strafraum von Inter, wo Luuk de Jong, sträflich alleingelassen, per Flugkopfball den Ausgleich erzielte. In der Folge entwickelte sich ein Fußballspiel auf Augenhöhe, zwar mit wenigen Chancen, aber umso mehr Leidenschaft. Luuk de Jong trifft doppelt In der 33. Minute war es wieder Luuk de Jong, der nach einem Freistoß von Banega erneut zu leicht zum Kopfball kam. Der holländische Hüne ließ sich nicht zwei Mal bitten und köpfte unhaltbar für Inter-Keeper Samir Handanovic ins lange Eck.

Luuk de Jong (vorne) wurde zum Man of the Match erkoren. © APA/afp / INA FASSBENDER

Inter zeigte sich unbeeindruckt und antwortete postwendend. Nach einem Freistoß von Brozovic stieg Abwehrchef Diego Godin am höchsten und verwandelte per Kopf zum erneuten Ausgleich. Beim Stand von 2:2 ging es daraufhin in die Kabinen. Lukaku wird vom Helden zum Unglücksraben In der zweiten Halbzeit zeigten sich beide Mannschaften dann defensiv wesentlich disziplinierter, schenkten sich nichts mehr. In der 65. Minute verschenkte Romelu Lukaku eine Großchance, als er alleine auf Sevilla-Schlussmann Bounou zulief, ihn jedoch anschoss. Ein Fehlschuss, der nicht unbestraft bleiben sollte.

Der Pechvogel der Partie: Romelu Lukaku. © APA/afp / WOLFGANG RATTAY

In der 74. Minute gab es Freistoß für Sevilla. Banega führte aus, D'Ambrosios Klärungsversuch flog hoch durch den Sechzehner von Handanovic. Kein Inter-Spieler reagierte, dafür aber Diego Carlos. Der Innenverteidiger, der zuvor noch den Elfmeter verursacht hatte, griff mit einem Fallrückzieher tief in die Trickkiste. Seinen Schuss versuchte Lukaku mit dem Fuß zu klären, traf aber unglücklich ins eigene Tor. Ausgerechnet Lukaku, der mit seinem Elfmetertor mit dem legendären Ronaldo gleichzog und außerdem im elften Europa-League-Spiel in Folge traf – unglaublich bitter für Antonio Conte & Co.

In der Schlussviertelstunde warf Inter noch einmal alles nach vorne, doch vergebens. Sevilla sicherte sich den sechsten Europa-League-Titel der Vereinsgeschichte und ist damit alleiniger Rekordhalter. Nach dem Abpfiff feierten die Andalusier noch lange auf dem Kölner Rasen, während sich die Inter-Akteure betreten in die Kabine schlichen.

Inter – Sevilla 2:3 Tore: 1:0 Foulelfmeter Romelu Lukaku (5.), 1:1 Luuk de Jong (12.), 1:2 Luuk de Jong (33.), 2:2 Diego Godin (35.), 2:3 Diego Carlos (74.)

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