
Breel Embolo bejubelt den Siegtreffer zurückhaltend. © APA/afp / FABRICE COFFRINI
Ein ganz besonderer Schweizer Siegtreffer
Mit dem wohl speziellsten Treffer seiner bisherigen Karriere hat Ex-Bundesligaprofi Breel Embolo der Schweiz den erhofften Auftaktsieg bei der Fußball-WM beschert.
24. November 2022
Von: dpa/dl
Der frühere Schalker und Gladbacher, der mittlerweile für die AS Monaco stürmt, traf beim 1:0 gegen Kamerun am Donnerstag in der 48. Minute und avancierte in einer über weite Strecken zähen Partie somit zum Matchwinner. Embolo wurde in Kameruns Hauptstadt Yaoundé geboren.
Der Torjubel des 25-Jährigen vor 39.089 Zuschauern im Al-Dschanub Stadion gegen sein Heimatland war daher zurückhaltend und wirkte fast ein wenig entschuldigend. Immerhin bezeichnet er sich selbst als großen Fan seines Geburtslandes, das er einst als 6-jähriges Kind mit seiner Mutter in Richtung Basel verlassen hat. Ein Tor hatte er sich, dem Stürmer-Naturell entsprechend, trotzdem fest vorgenommen.
Eric Maxim Choupo-Moting ging mit Kamerun leer aus. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV
Für die ambitionierten Schweizer, die im Achtelfinale der EM im vorigen Jahr Weltmeister Frankreich aus dem Turnier geworfen hatten, war es vom Ergebnis her der perfekte Start in die anspruchsvolle Gruppe G. Die Kameruner um den zuletzt formstarken Eric Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern München kassierten einen herben Rückschlag. Die weiteren Vorrundengegner der beiden Teams in Katar sind Rekordweltmeister Brasilien und Serbien.
Der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin hatte schon vor dem Anpfiff zuversichtlich erklärt: „Wir treffen hier eine der besten Schweizer Nationalmannschaften an, die es je gegeben hat.“ Immerhin gehören Leistungsträger internationaler Topclubs wie der Ex-Gladbacher Granit Xhaka vom FC Arsenal und der frühere Dortmunder Manuel Akanji von Manchester City zum Kader. Mehrere Schlüsselspieler, zu denen auch Gladbachs Torwart Yann Sommer und Ex-Bayern-Profi Xherdan Shaqiri (Chicago Fire) gehören, sind inzwischen 30 Jahre oder älter. Für manchen ist es womöglich die letzte WM. Sie wollen unbedingt weiter kommen als zuletzt zweimal bis ins Achtelfinale.
Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Breel Embolo (v.l.) bejubeln den Schweizer Sieg. © ANSA / LAURENT GILLIERON
In der ersten Halbzeit taten sich die Schweizer gegen bissige Kameruner schwer. Nach der Pause wirkten die Eidgenossen dann etwas zielstrebiger – und gingen mit ihrem bis dahin besten Spielzug prompt in Führung. Shaqiri servierte von der rechten Seite flach für Embolo und der vollstreckte aus kurzer Distanz. Beim 1:0 blieb es am Ende auch.
„Ein Traum ist wahrgeworden.“ Breel Embolo nach dem Siegtreffer gegen sein Heimatland
Matchwinner Embolo sagte nach dem Spiel gegenüber dem SRF: „Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, auf mich und meine Familie. Ein Traum ist wahrgeworden. Das war mein erstes WM-Tor – und das ausgerechnet gegen Kamerun.“ Solche emotionalen Geschichten schreibt der Sport halt immer wieder.
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