Bonucci: Der verlorene Sohn oder ein Verräter?

Leonardo Bonucci gehörte in seinen sieben Jahren bei Rekordmeister Juventus immer zu den Publikumslieblingen und Identifikationsfiguren des Vereins. So verfolgte der Verteidiger im Jahr 2013 das Spiel Juventus gegen Fiorentina, das er aufgrund einer Sperre verpasste, zusammen mit den Ultras von der &bdquo;Curva Sud“ aus. Auch sportlich lief es wie am Schnürchen. Ein Meistertitel folgte dem nächsten und auch in der Champions League stand man in den Jahren 2015 und 2017 im Finale. Rühren wieder zusammen Beton an: Leonardo Bonucci (links) und Andrea Barzagli. © APA/afp / OLIVIER MORIN

Zusammen mit Giorgio Chiellini und Andrea Barzagli bildete er eine kaum Überwindbare Abwehrkette. Die so genannte &bdquo;BBC“ war in ganz Europa gefürchtet. Ein Wechsel des Abwehrchefs war kaum vorstellbar. Doch dann kam alles ganz anders. Es war die Rede von Streitereien während der Halbzeitpause des Champions-League-Finals 2017 und Bonucci wurde als Unruhestifter ausfindig gemacht. Daraufhin fehlte dem 31-Jährigen die Wertschätzung und Unterstützung des Vereins und er pochte auf einen Wechsel. Wechsel im Sommer 2017 zu Milan So kam es im Juli 2017 der Transfer zu Milan zustande. Bonucci wurde von Milan als Heilsbringer, nach einigen schwierigen Jahren, aufgenommen. Die Rossoneri wollten zusammen mit italienischen Nationalspieler wieder an alte Erfolge anknüpfen. Der Abwehrspieler erhielt in Mailand umgehend die Kapitänsbinde und sollte wie bei Juve zu einer Identifikationsfigur werden. Doch die Saison bei Milan verlief nicht nach Wunsch. Nur Rang sechs in der Liga und somit das Saisonziel Champions League verpasst. Auch Bonucci selber konnte nicht an die Leistungen bei Juventus anknüpfen und seine Lust, für den Mailänder Traditionsklub zu spielen, verblasste zunehmend. Bei Milan sollte Bonucci zum Heilsbringer werden – doch nach nur einer Saison suchte er wieder das Weite. © ANSA / ANGELO CARCONI

In Mailand wurde der Verteidiger nicht glücklich und er sehnte sich nach Turin. Die Rossoneri gingen auf die Wünsche Bonuccis ein und strebten ebenfalls einen Wechsel zu den Bianconeri an. Im Gegenzug forderten die Mailänder aber Gonzalo Higuain und Mattia Caldara. Sportnews hat vom Tauschgeschäft berichtet. Fans sind sauer Allerdings wurde der Wechsel in den Fanlagern von Juve und Milan nicht gut aufgenommen. In Turin spalten sich die Meinungen unter den &bdquo;Tifosi“. Einige begrüßen die Rückkehr des &bdquo;Verlorenen Sohnes“ und sehen ihn als echte Verstärkung für die Verteidigung. Der Großteil der Juve-Fans ist jedoch anderer Meinung. Für sie ist Bonucci ein Verräter und unwürdig, das Dress des Rekordmeisters noch einmal zu tragen. Viele verzeihen ihm nicht den Torjubel in der vergangenen Saison im Spiel gegen Juve. Damals feierte der italienische Nationalspieler sein Tor unter der Kurve, wenige Meter von den Ultras entfernt. Wiederum andere werfen Bonucci vor, dass er sich für wichtiger als der Verein hält. Ein No-Go für die Ultras. Nur durch starke Leistungen auf dem Platz kann der Abwehrspieler die Gunst der &bdquo;Tifosi“ wiedergewinnen. Erst Teamkollegen, dann Gegner, jetzt wieder Teamkollegen: Bonucci (hinten) und Juves Mario Mandzukic. © APA/afp / TIZIANA FABI

Der Milan-Fanblock hat sich geschlossen gegen Bonucci gewandt. Für sie ist der 31-Jährige nicht des Vereins würdig, da er nach nur einem Jahr, als Kapitän, ohne jeglichen Erfolg, Milan wieder verlässt. Sie sehen in &bdquo;Bonny“ nicht den Top-Verteidiger, auch aufgrund seiner teils schwachen Leistungen, für den er sich selbst hält.

Auch seine neuen alten Mannschaftskollegen bei Juve haben ihn in den sozialen Medien noch keine Willkommensgrüße geschrieben. Im Gegensatz dazu wurde Gonzalo Higuain von einem Großteil der Spieler verabschiedet.

Serie A Italien	SP	TV	P
1. Inter	32	77:17	83
2. Milan	32	63:37	69
3. Juventus	32	45:24	63
4. Bologna	32	45:25	59
5. Roma	31	56:35	55
6. Atalanta	31	57:36	51
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