Episches Rennen: Verstappen siegt nach 5 Stopps – Vettel blüht auf

Im Regen-Irrsinn von Hockenheim hat Sebastian Vettel, der aus dem nahegelegenen Heppenheim stammt, nach einer atemberaubenden Aufholjagd nur knapp seinen ersehnten Formel-1-Heimsieg verpasst. Der von Startplatz 20 gestartete Ferrari-Pilot musste sich beim womöglich letzten Grand Prix von Deutschland am Sonntag nur dem furiosen Niederländer Max Verstappen im Red Bull geschlagen geben, der gleich fünf Mal in der Boxengasse stoppte. &bdquo;Ich bin einfach happy“ Sebastian Vettel &bdquo;Was für ein Rennen. Ich bin einfach happy“, sagte Vettel grinsend. Beim actiongeladenen Hockenheim-Spektakel mit vier Safety-Car-Phasen wurde der Russe Daniil Kwjat im Toro Rosso Sensationsdritter. Zum 1. Mal kein Mercedes am Podium Mercedes erlebte bei seinem 200. Formel-1-Rennen dagegen ein Desaster. Der WM-Führende Lewis Hamilton kam im Silberpfeil nach mehreren Ausrutschern nur als Elfter ins Ziel, wurde nachträglich aber auf Platz neun und somit in die Punkteränge gehievt, da beide Alfa Romeos von der Jury aus der Wertung gestrichen wurden ( siehe eigene Meldung ). Mercedes-Teamgefährte Valtteri Bottas schied nach einem Unfall kurz vor Schluss sogar aus. Teamchef Toto Wolff donnerte voller Frust mit der Faust auf sein Boxenpult.

Charles Leclerc brachte seinen Ferrari nicht ins Ziel. © AP / Jan Woitas

Dagegen behielt Verstappen den Durchblick und die Nerven. Bei wechselhaftem Wetter und inmitten eines wilden Reifenpokers steckte der 21-Jährige auch einen verkorksten Start weg und holte sich mit einer Galafahrt seinen zweiten Saisonsieg. Dahinter gelang Vettel furiose Schadensbegrenzung. Noch am Tag zuvor war der 32-Jährige tief frustriert gewesen, als er wegen eines Problems mit der Luftzufuhr am Turbolader seines Autos gar nicht erst in die Zeitenjagd eingreifen konnte. So musste er das Rennen von ganz hinten starten. So verlief das Rennen: Die Rennleitung entschied, das Feld zunächst für drei Formationsrunden hinter dem Safety-Car um den Kurs zu schicken. &bdquo;Es ist doch nicht mal nass“, funkte Hamilton an die Box. Und so durften sich die 20 Piloten kurz darauf an der Startampel aufstellen. Hamilton verteidigte seine Pole Position mühelos, doch der zweitplatzierte Verstappen kam nicht in Fahrt. Prompt holte sich Bottas im zweiten Silberpfeil Rang zwei. Zum Jubiläum von 125 Jahren Motorsport bei Mercedes ein Start nach Wunsch des Autobauers.

Auch Vettel hielt sich nicht lange auf, machte in den ersten zwei Runden sechs Plätze gut. Als der Mexikaner Sergio Perez seinen Racing-Point-Rennwagen in die Mauer beförderte und das Safety-Car wieder ausrückte, fuhr Vettel blitzschnell an die Box und holte sich Mischwetter-Reifen. Ein geschickter Schachzug. Die meisten Fahrer vor ihm folgten mit einer Runde Verzögerung, so konnte sich der Hesse weiter nach vorn arbeiten. Nach acht Runden war er Siebter. Dann aber begannen wieder die Sorgen. Wie schon am Vortag schien der Turbo in seinem Auto nicht die normale Leistung zu liefern. Weil auch seine Reifen abbauten, war die Aufholjagd des Heppenheimers gebremst.

An der Spitze hatte Hamilton ein Sicherheitspolster herausgefahren, dahinter duellierten sich Bottas und Verstappen um Rang zwei. Dann wurde es endgültig chaotisch. Die ersten Fahrer, darunter auch Vettel, holten sich Trockenreifen. Kurz darauf setzte wieder Regen ein. Zunächst rutschte Leclerc von der Piste, dann verlor auch Hamilton kurz die Kontrolle über seinen Silberpfeil. Der Brite beschädigte seinen Frontflügel, kürzte illegal den Weg zur Box ab. Vor der Garage musste er ewig warten, ehe die Reparaturarbeiten erledigt waren. Das hinderte auch Kollege Bottas am Reifenwechsel. Lewis Hamilton landete in der Streckenbegrenzung. © APA/afp / CHRISTOF STACHE

Wieder war das Safety-Car im Einsatz. Profiteur der Turbulenzen waren Verstappen und Nico Hülkenberg, die nun vor Bottas das Rennen anführten. Hamilton ordnete sich als Fünfter ein, erfuhr aber bald von der Fünf-Sekunden-Strafe für den verbotenen Abzweig zur Garage.

Auch in der Schlussphase ging der Krimi weiter. Hamilton drehte sich erneut und fiel aus den Punkterängen. Bottas knallte in die Mauer. Ein letztes Mal kam das Safety-Car – und danach holte sich Vettel noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Podiumsplatz.Der 32-Jährige aus Vettel, der aus dem nahegelegenen Heppenheim stammt, kämpfte sich beim verregneten Großen Preis von Deutschland vom letzten Startplatz noch fast nach ganz vorne und musste sich nur Red-Bull-Pilot Max Verstappen aus den Niederlanden geschlagen geben. Platz drei ging überraschend an den Russen Daniil Kvjat im Toro Rosso.

Erstmals in dieser Saison schaffte es Mercedes nicht auf das Podest. Der Finne Valtteri Bottas krachte in der 57. Runde in die Begrenzung und musste den Grand Prix vorzeitig beenden. Auch der britische Weltmeister Lewis Hamilton hatte in einem ereignisreichen Rennen große Probleme und musste sich mit dem elften Rang begnügen. Auch ohne Punkte behält der Titelverteidiger in der WM-Wertung nach elf von 21 Saisonläufen aber die Gesamtführung.

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Episches Rennen: Verstappen siegt nach 5 Stopps – Vettel blüht auf

Was für ein Rennen: Sebastian Vettel rast vom letzten Startplatz in Hockenheim noch aufs Podium. Nur ein fliegender Holländer ist noch besser als der Ferrari-Fahrer.

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