362,4 Stundenkilometer auf zwei Rädern

Die MotoGP fährt immer schneller, und dafür sorgen vor allem die Ducati-Motorräder. Beim Saisonauftakt in Katar war Johann Zarco im freien Training einmal 362,4 km/h schnell und hat damit einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Zarco hat damit Andrea Dovizioso abgelöst, der 2019 am Mugello 356,7 km/h erreicht hat. Auch Dovizioso, der dieses Jahr übrigens nicht mehr dabei ist, war mit einer Ducati unterwegs. Weil die Zielgerade am Mugello noch ein wenig länger ist als auf dem Losail Circuit in Katar, könnten die 362,4 km/h als Rekord auch schon bald Geschichte sein. Dazu aber muss alles stimmen. Es darf natürlich kein Gegenwind sein, schlechtes Wetter sowieso nicht, und auch die Temperaturen müssen ideal sein.

Was für einen durchschnittlichen Motorradfahrer schier unvorstellbar ist, schaffen auch die Hochgeschwindigkeitsprofis nur mit Mühe und sehr viel Training. Michele Pirro ist Testfahrer bei Ducati. Er versichert, dass der Fahrer in diesem Bereich schon kleine Erhöhungen der Geschwindigkeit deutlich spürt. Trotzdem ist er überzeugt, dass es auch noch schneller geht. Freilich braucht es auch ein entsprechendes Chassis, damit die Motorräder bei solchen Geschwindigkeiten auch auf dem Boden bleiben.

Hier gibt es ein Video zum Geschwindigkeitsrekord von Zarco in Katar:

https://www.youtube.com/watch?v=I2v-aU9eHmA

Der MotoGP-Rekord ist freilich noch weit weg von der höchsten Geschwindigkeit, die je mit einem Motorrad gefahren worden ist. In der Salzwüste Bonneville in Utah (USA) ist Rocky Robinson mit einem 2600-ccm-Motorrad 605,69 km/h schnell gefahren. In der MotoGP wird mit 1000-ccm-Motoren gefahren. In Sachen Geschwindigkeit ist Ducati top Die anderen Marken in der MotoGP kommen in Punkto Geschwindigkeit nicht an Ducati heran. Das ist schon seit Jahren so. Trotzdem hat die italienische Marke, die zur Audi-Gruppe gehört, bisher erst einen MotoGP-Weltmeister gestellt. Das war Casey Stoner im Jahr 2007. Die höchste Geschwindigkeit ist also nicht entscheidend. Das gesamte Setup muss passen. Da könnte Ducati den entscheidenden Schritt gemacht haben. Immerhin liegt der Ducati-Fahrer Johann Zarco nach zwei Rennen in der WM-Wertung in Führung. In den beiden Rennen in Katar musste Ducati den Sieg aber trotz Höchstgeschwindigkeit der Konkurrenz von Yamaha überlassen.

Übrigens: Auch wenn die MotoGP-Maschinen praktisch gleich schnell fahren wie die Formel-1-Boliden, so ist der Unterschied doch noch groß, wenn es um die Durchschnittsgeschwindigkeit geht. Fabio Quartararo erzielte bei seinem Sieg am Sonntag eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 167,4 km/h. Michael Schumacher ist schon einmal ein ganzes Rennen durchschnittlich 247,5 km/h schnell gefahren, und Juan Pablo Montoya erreichte auf einer Runde in Monza schon eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 262 km/h.

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362,4 Stundenkilometer auf zwei Rädern

Die schnellste jemals offiziell gemessene Geschwindigkeit eines Formel-1-Autos ist 372,6 km/h. Das ist übrigens schon eine ganze Weile her. Juan Pablo Montoya fuhr 2005 bei Testfahrten in Monza mit einem McLaren-Mercedes so schnell. Die MotoGP ist dabei, sich diesem Rekord zu nähern.

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