Nicht zu den Filmfestspielen nach Cannes

Unerwartete Erfolge sind besonders schön. Diese Erfahrung machten die Südtiroler Rennstallbesitzer auf der französischen Winterbahn im mondänen Cannes an der Mittelmeerküste. Von Anfang Dezember bis zum 10. Jänner gibt sich dort die Elite des französischen Hindernissports ein Stelldichein.

Den internationalen Vergleich suchten auch die beiden Südtiroler Paraderennställe. Unter der Regie von Trainer Josef Vana Jr. bezogen 12 Aichner-Pferde Anfang Dezember in den Stallungen direkt am Mittelmeer Quartier, während Trainer Davide Satalia mit 3 Pferden von Christian Troger anreiste. Morgenstern und Team Aichner sorgen für Furore Dessen 3-jähriger Wallach Morgenstern sorgte dann am 25. Dezember für den ersten Paukenschlag aus heimischer Sicht mit seinem Erfolg in einem Verkaufsrennen. 14 Tage zuvor hatte der Wallach bereits einen Sieg knapp verfehlt und nur eine Woche nach dem Erfolg sorgte ein weiterer Ehrenplatz vor seinem Stallgefährten Monfalcon für gute Laune im Troger-Rennstall.

Noch besser lief es für das Team Aichner. Nach einem verhaltenen Beginn, bei dem aber die Routiniers Capivari, Piton Des Neiges und Sternkranz sowie der Jungsteepler Lord Dragon mit guten Platzierungen gegen die Hausherren aufhorchen ließen, folgten in den letzten beiden Wochen des Meetings dann die Erfolgserlebnisse, welche sich die engagierten Besitzer aus dem Sarntal insgeheim erhofft hatten.

L'Estran ließ die Familie Aichner Ende September mit dem Sieg im Großen Preis von Meran jubeln.

&bdquo;Wir haben den Vergleich mit den starken Franzosen in ihrer Heimat gesucht. Es sollte einfach eine Standortbestimmung für unsere Pferde sein. Zudem bietet der Rennkalender in Italien in den Wintermonaten nur einige Rennen in Pisa. Wir haben 60 Pferde im Stall, die zum größten Teil im Training stehen und für die in Italien kaum Startmöglichkeiten bestehen. So war es naheliegend, sich nach einer Alternative umzusehen“, nennt Josef Aichner die Gründe für die Starts in Cannes. Sternkranz lässt aufhorchen Sternkranz sicherte sich unter Stalljockey Josef Bartos mit einem fulminanten Endspurt am 30. Dezember den Sieg im Prix de la Picardie und die damit verbundene Siegprämie von 36.000 Euro. Ein Erfolg, den der Wallach am Schlusstag mit einem hervorragenden 3. Rang im Großen Jagdrennen mit 2 knappen Längen hinter dem Sieger Berjou mehr als bestätigte.

Kurz zuvor war schon Capivari im Großen Hürdenrennen von Cannes nur knapp an einem Überraschungssieg vorbei geschrammt. Als extremer 20:1-Außenseiter ins Rennen gegangen, strafte der routinierte Schimmel die Experten Lügen und gab sich erst nach großem Kampf der siegreichen Fertillet- Stute Tenerife Sea geschlagen. &bdquo;Dass Sternkranz ein großes Handicap gewinnen würde und sogar um den Sieg im Großen Jagdrennen mitkämpfen würde, kam sicherlich etwas überraschend. Capivari hatte bereits bewiesen, dass er auch in Klassefeldern bestehen kann, sodass der Ehrenplatz im Großen Hürdenrennen nicht ganz überraschend kam“, erklärt Aichner. &bdquo;Wir haben von den Gastgebern viel Lob geerntet.“ Josef Aichner Am Ende der 5 Wochen stand für das Erfolgsteam um die Familien Vana und Aichner nicht nur eine Gewinnsumme von über 70.000 Euro, sondern auch die Erkenntnis, mit den französischen Traditionsrivalen auch auswärts mithalten zu können, zu Buche. &bdquo;Besser hätte das Meeting kaum verlaufen können. Der Ausflug hat sich nicht nur finanziell gelohnt. Es hat sich gezeigt, dass unsere Pferde auch in Frankreich gegen starke Konkurrenz mithalten können. Dafür haben wir viel Lob von den Gastgebern geerntet“, freut sich Aichner und fügt hinzu: &bdquo;Wir haben gerade bei den älteren Jahrgängen zahlreiche Spitzenpferde im Stall, die in Italien nur ein eingeschränktes Rennprogramm vorfinden. Deshalb sind auch Starts im Sommer auf den vielen französischen Bahnen eine Option. Auch weil es in Frankreich weit höhere Preisgelder gibt.“

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