Sigi`s Spitzen: Sportliche Feiertage

Sigi Heinrich

Eine Meldung ist eine Meldung. Und eine Nachricht ist eine Nachricht, die aus Fakten besteht. Aus unumstößlichen Gewissheiten und klaren Angaben. Sie sollte geprüft werden, ehe sie sich aufmacht, die Welt sämtlicher Portale und News-Channels zu erobern. Doch im Falle von Thomas Tuchel, dem Trainer bei Paris St.Germain in Frankreich, verhalten sich die Dinge anders. Seit Heiligabend schon übrigens. Noch immer nämlich gibt es tatsächlich keine offizielle Erklärung zur Entlassung des deutschen Trainers. Die Nachricht ist also im eigentlichen Sinne keine Nachricht, sondern im Prinzip ein Gerücht, das in den sonst so leeren Weihnachtsfeiertagen eine Menge Potential hatte, als feststehende Tatsache durch den Orbit zu kreisen. Besinnlich war das Fest für Tuchel sicher nicht, eher bekam der Ausspruch von der &bdquo;schönen Bescherung“ für ihn einen ganz besonderen Sinn mit der Betonung auf Bescherung. Boxing Day: Geht es nicht auch ohne Fußball? Das ist ja insgesamt gesehen schon keine einfache Zeit, weil traditionell auch der Sport ruht mit wenigen Ausnahmen wie in England, wo der zweite Weihnachtsfeiertag dem Fußball gehört. &bdquo;Boxing Day“ nennt man das, weshalb dann sogar das öffentliche rechtliche Fernsehen in Deutschland von diesem Spieltag in den offiziellen Nachrichtensendungen berichtet. Als ginge es nicht einmal auch ohne Fußball. Zum Glück sind bei der Vendee Globe, der Segelregatta für Einhandsegler, noch genug Boote im Rennen, um auch mit ihnen die Sportminuten zu füllen. Die Teilnehmer sind jetzt im Südpazifik. Klingt schön ist aber wohl eher ein heftiger Ritt auf den Wellen. Wir haben es sicher bequemer, auch ohne Süden und Pazifik, obwohl es nicht einfach war in den vergangenen Tagen, wenn man die Corona-Regeln brav befolgte und zuhause blieb. Man musste Carmen Nebel überstehen, eine Sendung, die jede Psyche extrem fordert. Ich stieß zufällig auf das Programm, als Hein Simons, bekannter als &bdquo;Heintje“, ein Duett mit seiner Kinderzeit intonierte. Es war ein Schreckensszenario, das förmlich nach der Fernbedienung schrie. Und immerhin: Sean Connery fuhr mit einem amerikanischen &bdquo;Hammer“ durch San Franzisco und zerlegte die Stadt gemeinsam mit Nikolas Cage. Autorennen ist ja im weiteren Sinn auch Sport. Aber richtig zur Sache ging es dann doch noch etwas später mit &bdquo;Zorro“. Fechten stand auf dem Programm. Und dieser &bdquo;Zorro“ mit Antonio Banderas ist der mit Abstand beste. Es ist im Grunde eine Komödie. Kalifornien wurde ein Staat der USA und später, ja später hat der bekannteste Bodybuilder der Welt, ein Österreicher, zwei Legislaturperioden den Sonnenstaat als Gouverneur geleitet. Banderas sei Dank. Zuletzt war ja dann das ganze Land ein einziger Komödienstadl mit einem mäßig begabten Golfspieler in der Hauptrolle. Aber es gab auch Rückblicke, jetzt schon, und viele schöne Wiederholungen großer Sportmomente und auch einige sehenswerte Magazine über Olympische Spiele etwa. Man musste halt nur ein wenig suchen. Zeit dafür war genug vorhanden. Ab sofort ist die Ruhe ja wieder dahin. Skispringer, alpine Skiläufer, Langläufer, ja sogar Biathleten vertreiben das Feiertagsgefühl. Und die Eishockey-Teams in Südtirol gönnen sich eh keine Pause. Das sportliche Leben hat uns also in vollem Umfang wieder. Ich habe es schon etwas vermisst, wenn ich ehrlich bin. Und zum Schluss noch einmal Tuchel. Doch eine &bdquo;schöne Bescherung“. Angeblich soll er eine Millionenabfindung von Paris erhalten und schon einen neuen Club an der Angel haben. Noch ist nichts offiziell aber viele Gerüchte können mitunter ungewollt in eine Wahrheit münden….

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