Die Leidenschaft für Tennis ist geblieben

Diese Geschichte hat 1990 im Hauptquartier des 4. Armeekorps der Alpini am 4.-November-Platz in Bozen ihren Anfang genommen. Da habe ich Federico Moine (60) aus Rivoli bei Turin kennengelernt. Wir haben dort im Pressebüro unseren Militärdienst abgeleistet und waren begeisterte Tennisfans. Sein jüngerer Bruder Silvio (heute 57) hat zu jener Zeit versucht, sich als Tennisprofi zu behaupten. Er war kein Ausnahmespieler, aber hat es immerhin zur Nummer 341 auf der Welt gebracht. Zum Vergleich: Nur 3 Südtiroler waren je besser platziert: Neben Sinner auch Andreas Seppi und Florian Allgäuer. Im Juni 1991 hat sich Moine zum einzigen Mal in seiner Karriere für ein ATP-Turnier qualifiziert. Natürlich mussten wir in Florenz dabei sein, um zuzusehen, wie er gegen den Schweden Magnus Larsson (1995 die Nummer 10 der Welt) mit 1:6, 4:6 verloren hat. Moine hat sein letztes Spiel als Profi vor 33 Jahren beim Challenger in Reggio Calabria gegen Manuel Gasbarri, den Teamchef des TC Rungg, bestritten und in 3 Sätzen verloren. Silvio Moine hat danach Rita Grande geheiratet. Die 49-Jährige aus Neapel war eine Weltklassespielerin, hat es im WTA-Ranking im Jahr 2001 bis auf Platz 24 geschafft. &bdquo;Ich habe den Grand Slam der Normalsterblichen vollendet und war bei allen 4 Grand-Slam-Turnieren im Achtelfinale“, sagt die gebürtige Neapolitanerin, für die Turin längst zur 2. Heimat geworden ist. Auch im Doppel war Grande top und hat 1991 mit der Französin Alexandra Fusai das Masters am Saisonende erreicht, das in München gespielt wurde. Heute arbeitet Grande als Fach-Kommentatorin für das Staatsfernsehen RAI und hat in Turin viel zu tun. Silvio und Rita leben in Rivoli, einem Vorort von Turin. Dort ist Bruder Federico ein angesehener Steuerberater, &bdquo;der viel zu viel arbeitet“. Alessandro, der jüngste der Brüder, führt daheim die traditionsreiche &bdquo;Pasticceria Moine“ und ist in die Fußstapfen seines Vaters Aldo getreten, der die Konditorei 1949 von seinem Onkel übernommen hat. Sollten Sie einmal des Weges sein, dann müssen Sie neben den vielen Torten und dem erlesenen Gebäck unbedingt ein &bdquo;Bicerin“ probieren. Das traditionsreiche Turiner Heißgetränk aus Espresso, Kakao und Vollmilch ist, mit Schlagsahne serviert, eine seltene Köstlichkeit und ein Genuss für den Gaumen. Sie zergeht auf der Zunge, wie das Tennis, das Jannik Sinner diese Woche bisher in Turin gespielt hat.

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Die Leidenschaft für Tennis ist geblieben

Derzeit gehen die ATP Finals in Turin über die Bühne. Unser Redakteur Stefan Peer ist vor Ort und hat dabei die Brüder Federico und Silvio Moine getroffen.

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