Dieser 16-jährige Pusterer schreibt WM-Geschichte

Der Pusterer ist der jüngste Torhüter in der WM-Geschichte. Als Italien am vergangenen Freitag gegen Deutschland ins Turnier startete, war er 16 Jahre und 128 Tage alt. Nur 2 Spieler waren bei ihrer ersten WM-Teilnahme jünger.

Der ungarische Stürmer Sandor Miklos war bei seinem Debüt bei den Titelkämpfen 1931 in Krynica (Polen) 15 Jahre und 338 Tage alt. Der französische Angreifer Serge Renault war 16 Jahre und 95 Tage alt, als er bei der WM 1937 in London zum 1. Mal spielte. Die Anfänge und der Wechsel nach Österreich Clara war 6 Jahre alt, als er mit dem Eishockey angefangen hat. &bdquo;Ich habe beim HC Pustertal als Verteidiger begonnen. Als ich 9 Jahre alt war, wechselte ich zwischen die Pfosten. Seither bin ich Torhüter“, blickt der Reischacher auf seine Anfänge zurück.

Bis zur U15 blieb er seinem Heimatverein treu. &bdquo;Nach dem Mittelschul-Abschluss übersiedelte ich im Alter von 14 Jahren nach Salzburg. Dort besuche ich seit Herbst 2019 die Red Bull Hockey Akademie und das Gymnasium. Ich fühle mich rundum wohl: Die Akademie bietet eigentlich alles, was es für eine gute Ausbildung braucht“, gerät Clara ins Schwärmen. Er ist derzeit neben Tommy Purdeller und Fabian Gschliesser einer von 3 Südtirolern in Salzburg. &bdquo;Ich hatte erwartet, nur eine Woche lang im Trainingslager zu sein. Doch es kam anders.“ Der talentierte Torhüter hat bisher erst einmal auf internationaler Ebene gespielt. Das war vor 2 Jahren, als er mit der italienischen U15-Auswahl den Kufstein-Cup gegen Österreich, Ungarn und Slowenien bestritten hat. Anfang April dieses Jahres wurde Clara für die WM-Vorbereitung in Bozen einberufen. &bdquo;Als ich die E-Mail bekommen habe und sah, dass ich zum vorläufigen WM-Kader gehöre und einer der 7 Perspektivspieler im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 war, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich hatte erwartet, nur eine Woche lang im Trainingslager zu sein, und hatte geplant, danach wieder nach Salzburg zurückzukehren und ins Sommertraining einzusteigen. Doch es kam anders,“ schmunzelt der Teenager. Damian Clara (2.v.r.) mit Teamleader Kurt Suen, Daniel Glira und Raphael Andergassen.

Schließlich gehörte Clara auch in der 2. Vorbereitungswoche dem Kader von Italien an und war neben Andreas Bernard, Justin Fazio und Davide Fadani einer von 4 Torhütern. &bdquo;Die Vorbereitung war aufgrund der strengen Corona-Bestimmungen nicht einfach. Wir standen nur selten auf dem Eis und haben die meiste Zeit auf den Zimmern verbracht. Es war ziemlich langweilig. Zum Glück hatte ich meine Spielkonsole dabei. Zudem schaute ich mehrere Serien und nahm einige Nachhilfestunden in Mathematik,“ erzählt der Pusterer. Ausfälle von Bernard und Smith als Chance Am 2. Mai saß Clara bei einem Testspiel erstmals als Backup auf der Bank. &bdquo;Das war in Megeve, als wir gegen Frankreich mit 1:4 verloren haben. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, zum ersten Mal das azurblaue Trikot überzustreifen“, schwärmt Clara, für den es noch besser kommen sollte.

Weil sich Andreas Bernard und Jacob Smith kurze Zeit später mit Covid-19 infiziert hatten, rückte die WM-Teilnahme für Clara immer näher. &bdquo;Ich habe erst einen Tag vor der Abreise nach Riga mitbekommen, dass ich dabei sein könnte. Anfangs konnte ich es nicht glauben. Ich hätte nie und nimmer damit gerechnet,“ versichert der Jungspund . &bdquo;Zuvor habe ich mir die WM-Spiele im Fernsehen angesehen und mit der Mannschaft mitgefiebert. Jetzt bin ich Teil des Teams.“ Damian Clara beim Training in Riga. © IIHF

Das Küken im Blue Tea wird von seinen Mitspielern voll respektiert und &bdquo;darf“ nach den Trainings die Pucks einsammeln und die Tore vom Eis schieben. Vor den Trainings auf dem Eis der Arena Riga fällt Clara beim Aufwärmen nicht nur als jüngster Spieler auf, sondern er ist mit 1,95 Metern auch der größte seines Teams. &bdquo;Die Größe kommt mir sicherlich zugute, da ich dadurch sehr viel vom Gehäuse abdecke. Als großer Torhüter muss man gut Eislaufen können und über ein gutes Positionsspiel verfügen. Die Mobilität ist sehr wichtig, da man schnell von A nach B kommen muss“, erklärt der Hüne. Kaum Eindrücke von Riga Er genießt bei den Titelkämpfen trotz der speziellen Umstände jede Minute: &bdquo;Es ist schon etwas Besonderes mit so vielen Regeln und Einschränkungen. Wir bewegen uns nur vom Hotel ins Stadion und wieder zurück. Die Stadt habe ich lediglich auf der 10-minütigen Busfahrt gesehen. Trotz allem ist es eine tolle Erfahrung. Allein die Trainingseinheiten in der großen Arena sind speziell. Ich habe von unserem Goalie-Coach Peter Andersson viel gelernt. Aber auch Justin Fazio hat mir wertvolle Tipps gegeben.“ &bdquo;Auf die Bank zu gehen, wäre schon geil.“ Während den Spielen seines Teams sitzt Clara auf der Tribüne und notiert die Einsatzzeiten (&bdquo;time on ice“) jedes einzelnen Spielers. Diese sind für die anschließende Videoanalyse von großer Bedeutung. &bdquo;Ich muss mich dabei ziemlich konzentrieren, weshalb ich das Spiel nicht genießen kann“, sagt der 16-Jährige, den von den Torhütern bisher der Lette Matiss Kivlenieks und der Deutsche Matthias Niederberger am meisten beeindruckt haben.

Der WM-Debütant ist sich seiner Rolle in Riga bewusst und weiß, &bdquo;dass ein Einsatz wohl kaum möglich sein wird. Zumindest auf die Bank zu gehen, wäre schon geil.“ Clara träumt wie jeder Jugendliche von der NHL: &bdquo;In erster Linie will ich aber den Sprung in den Profibereich schaffen.“

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Dieser 16-jährige Pusterer schreibt WM-Geschichte

Obwohl er in den bisherigen 3 Spielen nicht dem Aufgebot der Azzurri angehörte, ist Damian Clara in Riga in aller Munde. Schließlich hat der 16-Jährige aus dem Pustertal WM-Geschichte geschrieben. Wie hat er das geschafft?

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