„Wir haben versagt“: Die knallharte Zisser-Bilanz

Mit großen Erwartungen war das Blue Team nach Lettland aufgebrochen. Letztendlich konnte Italien diese aber bei weitem nicht erfüllen: Drei Spiele, drei Niederlagen, nur ein erzieltes Tor. Das sind die Zahlen, die die bescheidenden Leistungen spiegeln. Zisser findet dazu klare Worte – und sagt, ob das Turnier personelle Konsequenzen zur Folge haben wird.

Wie groß ist die Enttäuschung nach der verpassten Olympia-Qualifikation?

&bdquo;Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir haben die Arbeit in unserem 4-Jahresprogramm auf dieses eine Turnier ausgerichtet und nach den ersten 60 Minuten bereits verstanden, dass wir unser Ziel verpasst haben. Das ist sehr bitter. Schließlich haben wir alle an die Olympia-Qualifikation geglaubt. Vielleicht waren wir – inklusive ich – zu naiv, daran zu glauben und haben der Realität nicht in die Augen geschaut. Gut möglich, dass 10 Tage Vorbereitung zu wenig waren. Lettland und Frankreich haben beispielsweise bereits Mitte Juli mit der Vorbereitung auf das Turnier begonnen.“

Der italienische Eissportverband FISG hat große Hoffnungen in die Olympia-Teilnahme gesetzt. Wird es jetzt Konsequenzen geben? &bdquo;Das weiß ich nicht. Schließlich entscheide nicht ich darüber. Wenn die Verbandsspitze glaubt, dass Greg Ireland der falsche Trainer ist und ich der falsche Sportdirektor bin, dann muss ich das akzeptieren. Ich kann nur unterstreichen, dass Greg eine gute Arbeit geleistet hat und mit Herzblut bei der Sache war. Er hat auch im letzten Spiel alles versucht. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht. In meinen Augen bringt ein Trainerwechsel wenig. Schließlich sind es die Spieler auf dem Eis, die Erfolg haben oder eben nicht. Wir haben leider keine besseren Spieler. Deshalb dürfen wir uns keine Wunder erwarten.“

Daniel Frank & Co. hatten keine Chance.

Italien hat in den ersten 2 Spielen kein Tor erzielt. Zum Abschluss gegen Ungarn hat es mit dem ersten und einzigen Treffer geklappt. Wie fällt Ihre Analyse zum letzten Spiel aus? &bdquo;Es war ein leichter Aufwärtstrend im Vergleich zu den 2 anderen Spielen zu erkennen. Trotzdem gab es erneut kein Erfolgserlebnis. Wir hatten zwar gute Chancen, aber irgendwie wollte der Puck nicht ins Tor. Unter dem Strich hat uns auch Ungarn die Grenzen aufgezeigt. Ein einziges Tor ist in der Regel zu wenig. Leider sind die gegnerischen Teams oft besser als das eigene.“

Italien hat die letzten 14 Spiele allesamt verloren. Wie sehr gibt Ihnen das zu denken? &bdquo;Das ist eine katastrophale Bilanz und bereitet mir Kopfzerbrechen. Mir tut es vor allem für die Spieler leid. Nach so einer Negativserie fehlt ihnen jegliches Selbstvertrauen und der Glauben an sich selbst. In solchen Momenten kommt man an den Punkt, wo man die Niederlage akzeptiert und sich dem Schicksal ergibt. Für einige Spieler war es die letzte Chance auf eine Olympia-Teilnahme.“

Nehmen Sie trotz allem auch positive Aspekte aus Riga mit nach Hause? &bdquo;Eigentlich nicht. Es mag stimmen, dass der Team- und Kampfgeist gepasst haben. Das war aber zu wenig. Jeder muss in den Spiegel schauen und seine eigene Leistung hinterfragen. Wir waren einfach nicht gut genug und haben versagt.“

Man hat mit dem freien Auge erkennen können, dass die Eisfläche in der Arena Riga kleiner war. Wie haben die Spieler darauf reagiert? &bdquo;Für sie war es nicht einfach. Das Feld war zwar 60 Meter lang, aber nur 26 Meter breit und damit um 4 Meter schmäler. Für uns alle war es unverständlich, da die Olympischen Spiele auf olympischem Eis stattfinden. Weder wir noch Frankreich und Ungarn wussten etwas von der kleineren Eisfläche. Das soll aber keine Ausrede sein: Wir hätten vermutlich trotzdem alle 3 Spiele verloren.“

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„Wir haben versagt“: Die knallharte Zisser-Bilanz

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