Dorothea Wierers Aufbruch ins Ungewisse

Dorothea Wierer ist nicht eine, die viele Gedanken an die Vergangenheit verschwendet. Vor kurzem wurde sie in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport gefragt, ob denn ihre Augen leuchten, wenn sie zu Hause die beiden großen Kristallkugeln der Gesamtweltcupsiege sehe. &bdquo;Zu Hause (Wierer wohnt mittlerweile in Castello di Fiemme) bewahre ich nichts auf. Eine Kugel habe ich in Antholz, die andere ist noch im Karton verpackt. Ich blicke nicht gerne auf vergangenes zurück, lieber konzentriere ich mich auf das Hier und Jetzt. Wenn ich meine Karriere einmal beendet habe, werde ich alle Trophäen und Medaillen hervorkramen und in eine schöne Vitrine stecken.“

Genug hat Wierer aber noch lange nicht. Und deshalb nimmt sie am Samstag neuerlich die Mission Titelverteidigung in Angriff: Der erste Wettkampf nach monatelanger Pause – es wird ein Einzel-Bewerb sein – steigt am Samstag um 14.20 Uhr. An das Stadium Kontiolahti im Osten Finnlands hat die 30-jährige Rasnerin jedenfalls gute Erinnerungen: Dort machte sie vor etwas mehr als acht Monaten ihren zweiten Weltcup-Gesamtsieg perfekt.

&bdquo;Den Gesamtweltcup wird der gewinnen, der nicht krank wird.“ Dorothea Wierer &bdquo;Einen Gesamtweltcup zu gewinnen, ist ein fantastisches Gefühl und auch schwierig. Zwei zu gewinnen, ist noch einmal anstrengender“, erklärt Wierer im Vorfeld des Saisonauftakts. &bdquo;Ich habe es geschafft und weiß, wie schwer es ist, dies noch einmal zu schaffen. Auch, weil heuer wegen den äußerlichen Faktoren alles noch komplizierter sein wird.“

In Kontiolahti räumte Wierer im März ab – dann war wegen Corona Schluss. © Lehtikuva / JUSSI NUKARI

Die aktuell beste Biathletin spricht dabei die Corona-Situation an, die in Kontiolahti schon im Vorfeld für ordentlich Wirbel gesorgt hat. Zahlreiche Teams hatte schon Corona-Fälle, die Teams aus Rumänien und Moldawien mussten gar komplett in Quarantäne. Auch bei den Azzurri habe es laut IBU einen Fall gegeben, allerdings ist kein Athlet betroffen. Ausnahme ist hier Dominik Windisch , dessen Test vor der Abreise ein zweifelhaftes Ergebnis vorgebracht hat, weshalb er nicht nach Finnland durfte.

Auch Wierer gibt die ungewisse Corona-Situation zu denken. &bdquo;Den Gesamtweltcup wird der gewinnen, der nicht krank wird. In der Vergangenheit bin ich oft auch mit Fieber in den Wettkampf gegangen, das wird heuer nicht möglich sein. Ich denke, es wird eine abnormale Saison werden“, so die Doppel-Weltmeisterin, die sich versucht, aufs Sportliche zu konzentrieren. &bdquo;Ich bin noch nicht top in Form. Wie in jedem Jahr benötige ich einige Rennen, um meinen Rhythmus zu finden. Die Konkurrenz wird immer stärker, ich versuche aber auf mich zu schauen und die Erfahrung, die ich mir in all den Jahren angeeignet habe, auszuspielen.“ Biathlon-Weltcup in Kontiolahti, das Programm Samstag, 28. November 11.00 Uhr: Einzel der Herren 20 Kilometer 14.20 Uhr: Einzel der Damen 15 Kilometer

Sonntag, 29. November 10.30 Uhr: Sprint der Herren 10 Kilometer 13.40 Uhr: Sprint der Damen 7,5 Kilometer

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Dorothea Wierers Aufbruch ins Ungewisse

Der Biathlon-Weltcup steht vor der Tür: Am Wochenende werden im finnischen Kontiolahti die ersten Wettkämpfe über die Bühne gehen. Schon jetzt ist klar, dass es keine normale Saison wird – auch nicht für Südtirols Superstar Dorothea Wierer.

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