Eine starke Hälfte ist zu wenig

Vorne weg laufen mit Wierer und Lisa Vittozzi – die allerdings aktuell nicht in Topform ist – zwei Weltklasse-Athletinnen, dahinter kommen mit Gontier und Federica Sanfilippo ordentliche, aber keinesfalls Top-Biathletinnen. Das wurde auch in Hochfilzen deutlich, denn trotz Halbzeitführung der Azzurre schaute am Ende nur ein 11. Platz heraus. Sanfilippo patzt zu oft Startläuferin Vittozzi schoss zwar schlecht (beim Stehendanschlag brauchte sie alle drei Nachlader), war in der Loipe aber gut unterwegs und übergab als Zweite hinter Russland an Wierer. Die Südtirolerin unterstrich nach dem Sprint-Erfolg vom Freitag ihre Topform. Zwar blieb auch Wierer nicht fehlerfrei (zwei Nachlader), doch sie übergab mit einer knappen Führung im Gepäck an Gontier.

Die 28-Jährige aus dem Aostatal zeigte eine gute Leistung, blieb liegend fehlerfrei, vermied im Stehendanschlag allerdings nur mit Mühe die Strafrunde – im Gegensatz zu Sanfilippo. Die Ridnaunerin musste gleich zwei Extrarunden drehen. Und so ließ die Frauen-Staffel eine große Chance auf einen weiteren Podestplatz liegen, denn die Konkurrenz zeigte Nerven. Norwegen überragend, Debakel für Deutschland So musste Lena Häcki, die mit der Schweiz auf einem sicheren dritten Platz zu liegen schien, beim letzten Schießen in die Strafrunde. Das gab der Ukraine und Kanada die Chance auf das Podium. Am Ende hatte Häcki dann doch noch längsten Atem – der zweite Stockerlplatz für die Eidgenossinnen in Serie. Der Sieg ging an Norwegen. Die Skandinavierinnen waren trotz einer Strafrunde eine Klasse für sich, vor allem Marte Olsbu Roiseland zeigte eine phänomenale Schlussrunde und gab Russland (starkes Schießergebnis, nur fünf Nachlader) noch das Nachsehen. Denise Herrmann erlebte in Hochfilzen einen rabenschwarzen Tag: Dreimal musste sie in die Strafrunde. © AP / Kerstin Joensson

Die deutschen Frauen erlebten ein weiteres Debakel. Unfassbare Schießfehler sorgten dafür, dass die DSV-Staffel nicht unter die besten Zehn kam. Ein historisches Ergebnis, denn so schlecht war eine deutsche Frauen-Mannschaft im Weltcup noch nie. Einzig bei Olympia in Sotschi gab es ein ähnliches Debakel. Frauen-Staffel: Ergebnis von Hochfilzen Pos. Land Zeit Fehler 1. Norwegen 1.10.04,7 Stunden 1+7 2. Russland +8,2 Sekunden 0+5 3. Schweiz +1,04,1 1+9 4. Ukraine +1.09,2 0+8 5. Kanada +1.09,3 0+7 11. Italien +2.57,1 2+15

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Eine starke Hälfte ist zu wenig

Als Dorothea Wierer zur Halbzeit an Nicole Gontier übergab, lag die italienische Staffel im Nordtiroler Hochfilzen noch in Führung. Doch das Staffelteam der Azzurre ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Am Ende reichte es nicht einmal für die besten Zehn.

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