Rückblick 2019 | Der Superstar des Jahres

Dass ihre mit Abstand erfolgreichste Saison auch etwas an Dorothea Wierer genagt hat, machte sich im Frühsommer 2019 bemerkbar. Nach dem Gesamtweltcupsieg und dem abgeräumten Medaillensatz bei der WM war die Rasnerin DER große Sportstar hierzulande – und dementsprechend gefragt. TV-Shows, Interviews, Events – die Pustererin hetzte sozusagen von einem Termin zum nächsten. &bdquo;Das waren extrem stressige Wochen, in denen mir auch die Motivation etwas abhandengekommen ist“, sagte sie damals.

Winner-Typ: Dorothea Wierer. © APA / GEORG HOCHMUTH

Glücklicherweise war die Motivation beim Glamour-Girl bald wieder zurück und die Lust auf Biathlon wieder groß. Denn dass die Augen von Experten und Fans auf Doro nach einer Saison wie 2018/19 noch fokussierter gerichtet sind, erklärt sich von selbst. 7 Podestplätze (davon 3 Siege), nie schlechter als 24., dazu eine Bomben-Weltmeisterschaft mit Gold (Massenstart), Silber (Single-Mixed-Staffel) und Bronze (Mixed-Staffel) sowie als krönenden Abschluss den erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups – es war schon imposant, was Wierer abgeliefert hat. Dass dies kein Zufallsprodukt war, unterstrich die 29-Jährige in der zweiten Jahreshälfte: In der neuen Saison ließ die Rasnerin gleich einmal mit 2 Weltcupsiegen in den Sprints von Hochfilzen und Östersund aufhorchen und durfte sich unterm Weihnachtsbaum über das Gelbe Trikot der Gesamtweltcupführenden freuen. Viel mehr als nur eine Biathletin Wierer ist also längst nicht mehr nur eine Biathletin mit Winner-Potenzial, sondern die Gejagte im ganzen Skijäger-Zirkus. Wer so erfolgreich ist und sich dazu auch noch so gut inszeniert (Top gestylt beim Wettkampf aufzutreten ist mittlerweile ihr Markenzeichen), der erweckt natürlich Begierlichkeit. Auf den sozialen Netzwerken ist die schneidige Biathletin längst ein Star und hat über eine halbe Million Follower. Und auch was Sponsoren anbelangt drang Wierer heuer in neue Dimensionen vor: Eingekleidet wird sie künftig vom Sportriesen Adidas, als Kopfsponsor fungiert Red Bull – so etwas kann für einen Sportler getrost als Ritterschlag angesehen werden.

Und Wierer? Die bleibt trotz des Erfolges mit beiden Füßen – oder besser Skiern – auf dem Boden. &bdquo;Ich freue mich einfach auf die WM in Antholz“, wiederholt sie immer wieder mit Blick auf das Großereignis 2020. Vielleicht wird es das letzte Mal sein, dass Doro vor Heimpublikum performt. Die Rasnerin macht nämlich keinen Hehl daraus, dass sie ihre Karriere in absehbarer Zeit beenden möchte. Im Leben gebe es ja genügend andere Dinge, die Spaß machen, lautet das Credo der Biathletin. Wer die lebensfrohe 29-Jährige aber kennt, der weiß, dass sie immer wieder Mal für Überraschungen gut sein kann. Für die SportNews- Redaktion ist Dorothea Wierer jedenfalls der Superstar des Jahres . Die bisherigen Teile unserer Serie: Newcomer des Jahres: Jannik Sinner Mannschaft des Jahres: SSV Bozen Handball Pechvogel des Jahres: HC Pustertal Comeback des Jahres: Raphaela Folie Enttäuschung des Jahres: Dietmar Nöckler Überraschung des Jahres: Dominik Windisch Rücktritt des Jahres: Kathrin & Tomas Res s Abräumer des Jahres: Dominik Paris Ausfall des Jahres: Hannes Fink

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