Starter, Titelchancen und Historisches: Alles Wissenswerte zur WM

Wo geht es hin? Zum dritten Mal nach 1970 und 2008 finden die Welttitelkämpfe im schwedischen Östersund statt. Die Kleinstadt mit knapp 50.000 Einwohnern liegt in Mittelschweden in der Provinz Jämtland. Östersund liegt am See Storsjön und ist Residenzstadt der Provinz und Hauptort der gleichnamigen Gemeinde. Das Skistadion wurde zuletzt aufwendig modernisiert. Die Strecken gelten als anspruchsvoll. Das renovierte Wintersportzentrum unweit des Storsjön-Sees.

Was ist neu? Erstmals steht bei einer WM die Single-Mixed-Staffel auf dem Programm. Im Weltcup fand der Wettbewerb erstmals am 6. Februar 2015 in Nove Mesto statt. Anders als bei der Mixed-Staffel bilden nur eine Frau und ein Mann pro Nation eine Mannschaft. Die Frauen absolvieren vier Runden je 1,5 km, die Männer fünf Runden, geschossen wird jeweils viermal (zweimal liegend, zweimal stehend). Den jüngsten Wettkampf dieser Disziplin haben Dorothea Wierer und Lukas Hofer in Soldier Hollow gewonnen. Holt Dorothea Wierer ihr erstes WM-Gold? Die Rasnerin hat gute Chancen, wenige Wochen vor ihrem 29. Geburtstag ihren ersten Weltmeistertitel einzufahren. Jedenfalls bestreitet die Zweite der Weltcup-Gesamtwertung aktuell die beste Saison ihrer Karriere. Sie stand in diesem Winter bereits sechs Mal auf dem Podium und das in drei verschiedenen Disziplinen. Wierer zählt in Östersund praktisch in jedem Einzelrennen zu den Medaillenanwärterinnen. Im Kampf um Gold dürfte die Konkurrenz allerdings nicht schlafen. Wie sieht es beim restlichen italienischen Team aus? Wierer Mannschaftskollegin Lisa Vittozzi ist zugleich deren ärgste Konkurrentin. Die Senkrechtstarterin aus dem Friaul befindet sich in der Form ihres Lebens und hat durch unheimlich konstante Auftritte die Spitze im Gesamtweltcup erklommen. Demzufolge ist auch sie eine absolute Gold-Anwärterinnen. Für alle weiteren &bdquo;Azzurre“, darunter auch die beiden Südtirolerinnen Alexia Runggaldier und Federica Sanfilippo , wäre ein Top-Ten-Ergebnis ein absoluter Erfolg.

Bei Lukas Hofer und Dominik Windisch dagegen kann getrost mit einer Spitzenplatzierung gerechnet werden. Hofer lief in dieser Saison bereits in acht Einzel-Rennen unter die besten Zehn, ein solches Ergebnis muss auch in Schweden sein Anspruch sein. Olympia-Medaillengewinner Windisch fand nach einem anfänglichen Tief immer besser in die Spur und ist jederzeit für einen neuerlichen Überraschungscoup gut. Die anderer WM-Teilnehmer im italienischen Herren-Team sind ganz krasse Außenseiter.

Die größten Medaillenchancen hat Italien jedenfalls in der Single-Mixed- bzw. der Mixed-Staffel. Dominik Windisch will nach Olympia 2018 auch bei der WM 2019 überraschen. © Foto Hermann Sobe / Sobe Hermann

Wer sind die Stars und Rivalen? Bei den Männern gilt es vor allem, den Norweger Johannes Thingnes Bø zu schlagen. Der 25-Jährige ist der Dominator der Saison und gewann bisher zwölf von 18 Rennen. Abzuwarten bleibt, wie der siebenmalige Weltcup-Gesamtsieger Martin Fourcade in Form kommt, er hat seine Vormachtstellung an Bø verloren. Bei den Russen ist der einst wegen Dopings gesperrte Alexandr Loginov bisher der beste Mann. Auch die Österreicher dürfen auf Medaillen hoffen.

Bei den Frauen zählen – neben Wierer und Vittozzi – die Finnin Kaisa Mäkäräinen, Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen sowie Paulina Fialkova aus der Slowakei zu den großen Favoritinnen. Trotz einer schwierigen Saison mit gesundheitlichen Rückschlägen gehört auch der Star der Olympischen Spiele in Südkorea, Laura Dahlmeier, wieder bei allen Starts zum Kreis der Medaillen-Kandidatinnen. In diesem Winter verpasste sie zehn von 18 Rennen, holte aber einen Sieg und zwei weitere Podestplätze. Top-Favorit Johannes Thingnes Bø hat mehrfach Gold im Visier. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Wer sind die erfolgreichsten Skijäger bei einer WM? Laura Dahlmeiers Bestmarke von 2017 in Hochfilzen mit fünfmal Gold und einmal Silber ist wohl nicht zu knacken. So gut war bisher noch niemand. Nur die Norwegerin Tora Berger holte bisher bei einer WM auch in allen sechs Rennen Edelmetall (4 Gold/2 Silber). Fünf Medaillen schafften unter anderem Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner, die Franzosen Martin Fourcade und Raphael Poirée sowie Emil Hegle Svendsen und Tarjei Bø aus Norwegen. Wer sind Südtirols bisherige WM-Helden? Wilfried Pallhuber ist hierzulande der erfolgreichste Biathlet aller Zeitten und wird es auch über diese WM hinaus bleiben. Er hat in seinem Trophäenschrank 5 Gold- und eine Bronze-Medaille hängen. Dahinter folgen Andreas Zingerle (4 Goldmedaillen, 1 Bronzene), Johann Passler (2 Goldene, 2 Bronzene) und Hubert Leitgeb (2 Goldene, 1 Bronzene). Was auffällt: Die meisten Gold-Medaillen holten die Südtiroler in der Staffel, nur Zingerle (1993 in Borowetz) und Pallhuber (1997 in Osbrlie) gelang es, eine Goldene in einem Individual-Bewerb zu holen. Wilfried Pallhuber, hier in der Saison 2002/03, ist mit Abstands Südtirols erfolgreichster WM-Teilnehmer. © Max Pattis

Wie sieht das italienische Team aus? Männer: Dominik Windisch (Rasen), Lukas Hofer (Montal), Thomas Bormolini (Sondalo/Lombardei), Giuseppe Montello (Tolmezzo/Friaul), Thierry Chenal (Sarre/Aostatal).

Frauen: Federica Sanfilippo (Ridnaun), Alexia Runggaldier (St. Christina), Dorothea Wierer (Rasen), Lisa Vittozzi (Sapada/Friaul), Nicole Gontier (Champorcher/Aostatal).

Wintersport

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Internationale Ligen

Tennis

Weitere Sportarten

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Starter, Titelchancen und Historisches: Alles Wissenswerte zur WM

Ab Donnerstag findet in Östersund die 50. Biathlon-Weltmeisterschaft statt. An 9 Wettkampftagen geht es zum ersten Mal um insgesamt 12 Titel. Südtirol ist mit 5 Athleten vertreten. Wir beantworten vor dem Saison-Highlight der Skijäger die wichtigsten Fragen.

Empfehlungen

Kommentare (0)