Überragende Herrmann siegt, Wierer strauchelt

Eigentlich ist der Weltcup in Nove Mesto ein Publikumsmagnet - über 100.000 begeisterte Zuschauer wurden an den 4 Wettkampftagen erwartet. Die tschechische Regierung machte all dem einen Strich durch die Rechnung. Die imposanten Tribünen bleiben über das gesamte Wochenende leer. Die Organisatoren haben jetzt nicht nur mit einem beträchtlichen Image-Verlust, sondern auch mit einem geschätzten finanziellen Loch von umgerechnet 2,5 Millionen Euro zu kämpfen. Versicherungen kommen für den entstandenen Schaden nicht auf. Olsbu Røiseland fehlt Vor dem Rennen hatte der norwegische Verband für einen Paukenschlag gesorgt, indem er bekanntgab, dass die Antholz-Abräumerin Marte Olsbu Røiseland krankheitsbedingt das Nove-Mesto-Wochenende auslassen würde. Die Norwegerin ist neben Tiril Eckhoff und Hanna Öberg die schärfste Widersacherin Wierers im Gesamtweltcup. Letztere musste nach der überragenden WM in Antholz viele Termine wahrnehmen - und das kam am Donnerstag zum Vorschein.

Das ansonsten vollbepackte Stadion in Nove Mesto blieb leer. © APA/afp / MICHAL CIZEK

Die Entscheidung im Rennen war bereits früh gefallen: Die mit Startnummer 3 ins Rennen gegangene Denise Herrmann zeigte bei starkem Wind eine makellose Vorstellung, war sowohl am Schießstand als auch in der Loipe eine Klasse für sich und holte auf überlegene Art und Weise den Sieg. Es entstand ein Kampf um die weiteren Podestplätze, in dem Wierer nicht eingreifen konnte. Ein Fehler im Liegendanschlag und 2 im Stehendanschlag waren zu viel. Sie beendete das Rennen auf Rang 24. Wierers bisher schlechtestes Saisonergebnis datierte vom Einzelwettkampf in Pokljuka, als sie 23. wurde.

Da auch Öberg und Eckhoff patzten, rückten vermeintliche Außenseiterinnen in den Mittelpunkt - wie etwas die Französin Anais Bescond, die zwar auch fehlerfrei Schoss, Herrmann aber nicht gefährden konnte. Lokalmatadorin Marketa Davidova komplettierte das Podest. Öberg und Eckhoff machten im Gesamtweltcup nichtsdestotrotz Boden auf Wierer gut, die glücklich sein wird, dass auf dem Sprint keine Verfolgung folgt. Federica Sanfilippo landete – genauso wie Michela Carrara – jenseits der Punkteränge , Lisa Vittozzi zielte 2 Mal daneben und belegte den starken 7. Rang.

Das Ergebnis: Pos. Name Land Zeit/Fehler 1. Denise Herrmann Deutschland 18.51,0 Minuten (0) 2. Anais Bescond Frankreich +27,2 Sekunden (0) 3. Marketa Davidova Tschechien +49,7 (1) 4. Mari Eder Finnland +59,0 (1) 5. Tiril Eckhoff Norwegen +1.11,1 Minuten (2) 6. Hanna Öberg Schweden +1.11,7 (1) 7. Lisa Vittozzi Italien +1.13,7 (2) 24. Dorothea Wierer Italien/Niederrasen +1.48,3 (3) 59. Federica Sanfilippo Italien/Ridnaun +2.48,0 (3)

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