Die SportNews-Skikanone: Legenden werden geboren

Auf die Schwarze Piste darf… Der Ultner Dominik Paris hat in Beaver Creek gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist: Im Super-G fuhr der 29-Jährige als Dritter auf das Podest. Sein insgesamt 24. Stockerlplatz ist extraordinär, denn damit beendete Paris den &bdquo;Fluch“ der Raubvogel-Piste: Nach drei fünften und einem vierten Platz gelang Paris erstmals ein Podestplatz in Beaver Creek, zudem machte das Kraftpaket aus dem Ultental klar, dass er noch immer Super-G kann, auch wenn der letzte Podiumsplatz in dieser Disziplin auf das Finale in Aspen im März 2017 zurückgeht.

Nicol Delago hat am Samstag in der zweiten Abfahrt von Lake Louise alle (und wohl auch sich selbst) mit Rang fünf überrascht. Die Grödnerin ließ die Ski richtig laufen, war im oberen Streckenteil bei der Geschwindigkeitsmessung schneller als der Rest und ab der vierten Zwischenzeit war die 22-Jährige sogar schneller als die Siegerin Nicole Schmidhofer (AUT). Damit hatte sich Delago ihr bislang bestes Karriereergebnis völlig verdient, die junge Speedspezialistin ist zudem nach sieben Rennen die einzige Südtirolerin mit Weltcuppunkten!

Tolle Leistung von Riccardo Tonetti

Im Riesentorlauf von Beaver Creek fuhr der Bozner Riccardo Tonetti mit einem Husarenritt auf Platz acht, er stellte damit zum vierten Mal sein bestes Karriereergebnis ein. &bdquo;Kein schlechter Weg die neue Saison zu beginnen“, meinte Tonetti nach dem ersten Saisonriesentorlauf, der mit dem Deutschen Stefan Luitz einen neuen Weltcupsieger hervorbrachte. Der 26-Jährige aus dem Allgäu zog sich im Dezember 2017 beim Riesentorlauf in Alta Badia einen Kreuzbandriss zu und feierte nun ein beeindruckendes Comeback, gewissermaßen die Kirsche auf der Sahnetorte für das vom Verletzungspech (Felix Neureuther, Thomas Dreßen) gebeutelte DSV-Team.

Ein Profi mit dem Siegersekt: Stefan Luitz

Nicht fehlen darf in dieser Liste Thomas Tumler. Der 29-Jährige aus Samnaun - mit Vinschger Wurzeln - fuhr mit der hohen Startnummer 48 auf Platz drei im Riesentorlauf von Beaver Creek. Nach dem ersten Lauf lag Tumler noch auf Rang 21! Der Zimmerkollege von Mauro Caviezel (Zweiter in Abfahrt und Super-G von Beaver Creek) galt schon immer als Skitalent, hartnäckige Rückenprobleme warfen den Bayern-Fan aber immer wieder zurück. Zwischenzeitlich dachte Tumler sogar laut über einen Rücktritt nach, entschied sich dann aber für einen Material- und nicht einen Jobwechsel.

Ein Erfolgserlebnis gab es auch für Valerie Grenier. Die 22-Jährige aus Ontario fuhr im Super-G in Lake Louise als Fünfte erstmals in ihrer jungen Karriere in die Top-10, und das ausgerechnet in ihrem Heimrennen. Ein toller Erfolg für Cheftrainer Manuel Gamper, der Ultner übernahm vor zwei Jahren den Kommandostand bei den Kanadierinnen.

Und last but not least Mikaela Shiffrin: Die Skikönigin aus den USA hat jetzt endgültig ihren Platz in den Geschichtsbüchern gesichert, mit dem Sieg im Super-G zog die erst 23-Jährige als siebte Sportlerin in den elitären Kreis jener Skirennläuferinnen ein, die in allen Disziplinen Weltcupsiege feiern konnten. Dazu zählen Lindsey Vonn, Tina Maze, Anja Pärson, Janica Kostelic, Petra Kronberger und Pernilla Wiberg. Zudem trug sich Shiffrin bereits in den Disziplinen City-Event und Parallelslalom in die Siegerlisten ein. Auf den Übungslift muss… Noch viel Arbeit vor sich hat das ÖSV-Riesentorlaufteam. Hinter Superstar Marcel Hirscher klafft eine riesige Lücke. Zweitbester ÖSV-Läufer in Beaver Creek war Johannes Strolz auf Platz 23!

Ein paar Extrarunden brauchen wohl auch die &bdquo;Azzurre“ im Super-G. Keine Athletin schaffte es in Lake Louise in die Top-10! Federica Brignone als Zwölfte ist noch weit von ihrer Topform im Super-G entfernt, Elena Curtoni braucht in ihrer Comeback-Saison wohl noch ein paar Tage, bis sie an ihre Bestleistungen anknüpfen kann.

Mit seinem Schwiegervater Emil Hofer (Sulden) muss wohl auch Hannes Reichelt Überstunden im Super-G machen. Der Salzburger wurde in Beaver Creek nur 44., auf jener Piste wurde er 2015 in dieser Disziplin Weltmeister und feierte dort zudem drei Weltcupsiege im Super-G. Platz 44 ist für Reichelt das schlechtes Ergebnis seiner Karriere, abgesehen von Rang 68 im Super-G von Kitzbühel 2014. Damals fuhr der Salzburger allerdings mit einem akuten Bandscheibenvorfall, drei Stunden nach seiner Siegesfahrt in der Abfahrt am Tag davor traten bei Reichelt Lähmungserscheinungen in den Beinen auf - 24 Stunden später lag der 13-fache Weltcupsieger im Operationssaal.

_____________________ Die SportNews -Skischule begleitet Sie als regelmäßige Rubrik durch den WM-Winter 2018/19.

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Die Nordamerika-Tour im Skiweltcup 2018/19 ist Geschichte. Die Damen bestritten in Lake Louise ihre ersten Speedrennen der Saison, und die Herren waren mit Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf in Beaver Creek. Wir analysieren für Sie die Ergebnisse.

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