Innerhofers Schlaf-Trick und Schieders großer Tag

Keine Frage: Der vierte Platz von Christof Innerhofer bei der Kitzbühel-Abfahrt am Sonntag war eine Sensation. Der Gaiser war Anfang Jänner positiv auf Corona getestet worden und musste rund zwei Wochen zu Hause verbringen. An Ski-Training war nicht zu denken, das höchste der Gefühle war Trockentraining.

In seinem ersten Rennen nach überstandener Krankheit am Freitag zeigte sich, dass diese Tage bei Innerhofer Spuren hinterlassen haben. &bdquo;Ich war vor meiner Erkrankung top beieinander, jetzt bin ich ein Wrack“, sagte er nach seinem 22. Platz und über drei Sekunden Rückstand auf Sieger Beat Feuz. Umso erstaunlicher war, dass Innerhofer zwei Tage später eine grandiose Vorstellung bot und beim neuerlichen Sieg von Beat Feuz als Vierter nur knapp an seinem ersten Abfahrts-Podestplatz in Kitzbühel vorbeischrammte.

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&bdquo;Ich bin heute sehr glücklich“, sagte Innerhofer, der übrigens sein bestes Ergebnis seit zwei Jahren eingefahren hat. Anfang Februar 2019 wurde er bei der WM in Åre im Super-G ebenfalls Vierter, danach bremste ihn ein Kreuzbandriss aus. Sein Trick für das Rennen am Sonntag? &bdquo;Der gestrige Ruhetag hat mir extrem gut getan. Ich habe über 12 Stunden geschlafen“, so Innerhofer, der dadurch seine Batterien voll aufladen konnte. Sicherlich profitierte der Gaiser auch von seiner niedrigen Startnummer sechs, denn danach wurde die Sicht schlechter. Trotzdem ist diese Leistung grandios. Paris hadert mit der schlechten Sicht &bdquo;Ich wusste, dass ich heute einen Gang höher schalten muss. Ich habe nicht an Nebel oder an die schlechte Sicht gedacht, sondern einfach nur: heute musst du gut Skifahren. Mit meiner Fahrt bin ich sehr zufrieden“, so Innerhofer.

Hatte mit der Sicht zu kämpfen: Dominik Paris. © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Eine Stimmungslage, die bei Dominik Paris nicht vorherrschte. Der Ultner, der am Freitag noch mit seinem ersten Podestplatz der Saison für Furore gesorgt hat, rechnete sich mehr als Rang sieben aus. &bdquo;Ich bin nicht gut Ski gefahren“, meint Paris, der aber auch mit der Sicht haderte. &bdquo;Bei solchen Bedingungen wie heute habe ich noch Probleme, da muss ich mich verbessern. Man hat nichts gesehen, es war finster. Aber das ist keine Entschuldigung und ich muss weiter an mir arbeiten.“ Schieder war teilweise schneller als Feuz Für die größte Überraschung sorgte am Sonntag Florian Schieder. Der 25-jährige Kastelruther war im Weltcup noch nie besser als 25., in Kitzbühel erlebte er aber seinen großen Tag und fuhr mit der Startnummer 50 (!) auf Rang 14 vor. Schieder erwischte eine Sahnefahrt, wie auch ein Blick auf die Zwischenzeiten zeigt: In den ersten vier Teilzeiten war er immer schneller als Beat Feuz. Der Schweizer gab zu dieser Zeit schon die ersten Siegerinterviews und dürfte noch ordentlich ins Schwitzen gekommen sein. Am Ende wurde es für Schieder der 14. Rang und das mit Abstand beste Karriereergebnis.

&bdquo;Ich habe mich nach dem zweiten Abfahrtstraining gut gefühlt“, so der Kastelruther, der dort 16. geworden ist. &bdquo;Leider durfte ich im ersten Rennen nicht starten (dieses wurde nach 30 Läufern abgebrochen, Anm. d. Red.). Heute wollte ich einfach nur so fahren wie im Training.“ Dass er teilweise schneller unterwegs war als Sieger Beat Feuz, überraschte ihn. &bdquo;Als ich runtergefahren bin, hatte ich nicht das beste Gefühl. Ich versuchte einfach nur, die Linie zu halten.“ Mit Erfolg, denn mit dem 14. Platz ist ihm ein tolles Ergebnis gelungen.

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