Wo die Tradition auf die Zukunft trifft

Die 3500 Fans im Zielstadion waren für österreichische Verhältnisse eine enttäuschende Zahl. Zum Vergleich: Bei der Ski-WM 2001 an gleicher Stelle wurden bei den 10 Entscheidungen 350.000 Zuschauer gezählt. Allein beim finalen Herren-Slalom, den der Arlberger &bdquo;Hausherr“ Mario Matt vor seinem Tiroler Landsmann Benjamin Raich gewann, kamen 63.000 Skifans in den legendären Skiort westlich von Landeck. Solche Zahlen schreibt der Rennsport schon lange nicht mehr, nicht einmal die Kitzbühel-Abfahrten am kommenden Wochenende kommen an solche Zahlen heran. Während gestern nachmittag die weltbesten Skidamen von St. Anton Richtung Cortina d'Ampezzo aufgebrochen sind, treten ab heute unter dem Motto &bdquo;wo die Tradition des Skirennsports auf die Zukunft trifft“, die Stars von morgen in Erscheinung. Die 42. Junioren-WM der Skifahrer macht am Galzig und in Lech Zürs (dort geht das Parallelrennen über die Bühne) Station. 56 Nationen haben gemeldet, und bis am Mittwoch, 25. Jänner werden die Sieger in 11 Entscheidungen gekürt. Für St. Anton ist es nach der &bdquo;großen“ WM 2001 die nächste Gelegenheit, um sich für eine weitere WM-Bewerbung irgendwann in den 2030-er-Jahren in Stellung zu bringen. Vorerst ist ja Saalbach-Hinterglemm 2025 an der Reihe, 2027 geht sie in Crans Montana über die Bühne und 2029 soll sie nach Gröden kommen. Die Südtiroler bei der Junioren-WM Bei der Junioren-WM, die heute um 19 Uhr eröffnet wird, ist der Südtiroler Landesverband mit 3 Athleten vertreten (der Tiroler Landesverband entsendet 6): Neben der Gadertalerin Vicky Bernardi und Max Perathoner (Wolkenstein) ist auch Sara Thaler aus St. Ulrich noch im letzten Moment auf den WM-Zug aufgesprungen. Sie verdiente sich ihre Einberufung mit den Rängen 4 und 8 in den Europacup-Abfahrten in Altenmarkt-Zauchensee in der letzten Woche. Zuvor war die 18-Jährige erst bei den Europacups in Reinswald im Februar 2022 zweimal gestartet. Eine, die gleich 4 Mal bei einer Junioren-WM am Start war, ist Nicol Delago. Die 27-Jährige eroberte 2015 und 2016 jeweils in der Abfahrt Bronze. Am Samstag war Nicol drauf und dran, in St. Anton für eine Riesenüberraschung zu sorgen. Schnellste bei der 1. Zwischenzeit, und dann auch noch klar die Schnellste bei der 2. Zwischenzeit (0,52 Sekunden vor Brignone), schied sie wegen einer zu direkten Linienführung nach dem Eisfall aus. &bdquo;Lieber so ausscheiden, als langsam unterwegs sein“, meinte sie enttäuscht. Besser machte sie es gestern nicht, denn da war bereits nach dem 5. Tor wegen eines Innenskifehlers das Rennen zu Ende. Auch Schwester Nadia Delago kommt nicht aus ihrem Tief heraus. Für die Bronzegewinnerin bei Olympia 2022 gab es eine doppelte Nullnummer. Dabei hatte sie am Samstag Riesenpech: Weil ihr ein Stein die Kante des rechten Skis schon am 3. Tor völlig demolierte, hatte sie danach keinen Grip mehr und musste aus Sicherheitsgründen sogar ihre Fahrt abbrechen. Gestern schied sie nach einer Fahrt mit vielen Fehlern nach dem Eisfall aus. Für sie werden die nächsten 3 Weltcuprennen in Cortina zu einem Finale hinsichtlich WM-Quali. Dafür fährt Karoline Pichler mit 22 Weltcuppunkten mehr im Gepäck nach Cortina d'Ampezzo. Als 18. und 22. punktete sie in ihrer Paradedisziplin in beiden Rennen. Restlos zufrieden war sie nicht: &bdquo;Es geht immer noch besser, aber es geht in die richtige Richtung“, meinte sie.

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Wo die Tradition auf die Zukunft trifft

St. Anton am Arlberg, die selbsternannte Wiege des Skisports mit dem ersten Skirennen aller Zeiten im Jahr 1904, am vergangenen Samstag: Temperaturen um 6 Grad plus sorgten beim Damen-Super-G für eine Atmosphäre wie bei einem Weltcupfinale Ende März.

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