Perathoner: „Wir brauchen wohl einen neuen Hochzeitstermin“

Vor drei Wochen ging für Emanuel Perathoner mit dem Weltcupfinale in der Schweiz eine ereignisreiche Saison zu Ende. Bereits bis dahin hatte der Boardercrosser aus Lajen binnen kürzester Zeit viel erlebt: Von einer Herz-OP und einer Schnittverletzung am Finger vor Saisonbeginn, über reihenweise Top-Ten-Ergebnisse im Weltcup bis hin zu turbulenten Tagen unmittelbar vor dem letzten Rennen in Veysonnaz. Dieses wurde wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus kurzfristig auf den 13. März vorverlegt, bevor es für die Snowboarder noch am selben Tag fluchtartig nach Hause ging. Für Perathoner hieß es dann: Auf ins nächste Abenteuer! Im Flugzeug inmitten von Valencia-Fans Der Südtiroler reiste von der Schweiz aus nach Mailand und von dort weiter nach Pamplona, wo er für gewöhnlich die Sommermonate mit seiner spanischen Freundin Belén verbringt. &bdquo;Die Situation in Mailand war bereits chaotisch. Eigentlich wollte ich über Madrid fliegen, doch das ging da bereits nicht mehr. Schließlich habe ich es noch nach Barcelona geschafft, bevor sich auch Katalonien abgeriegelt hat. Über große Umwege habe ich schließlich Pamplona ganz im Norden erreicht.“

Im Flieger nach Spanien saß der Wintersportler neben unzähligen Fußballfans, die auf dem Rückweg vom Champions-League-Spiel Atalanta gegen Valencia waren. Dieses gilt in Expertenkreisen als mitverantwortlich für die rasende Ausbreitung des Coronavirus in der Lombardei und auf der iberischen Halbinsel. &bdquo;Hinzu kommt, dass in Madrid Anfang März eine Massendemonstration stattgefunden hat. Die Hauptstadt gilt seitdem als Epizentrum der Pandemie. Mittlerweile hat es ganz Spanien richtig hart getroffen. Die Situation in Pamplona ist vergleichbar mit jener in Südtirol. Die Ausgangssperre wird rigoros kontrolliert“, berichtet Perathoner.

&bdquo;Ich sorge mich um meine Großeltern“ Der Exil-Südtiroler steht in täglichem Kontakt mit seiner Familie im Eisacktal, mit seinen Eltern, seinem Bruder, Neffen und Nichten. &bdquo;In erster Linie sorge ich mich aber um meine Großeltern. Ich hoffe, dass sie gesund bleiben und sich die Situation rasch bessert.“

Vieler seiner Familienmitglieder, Freunde aus Lajen sowie Bekannte aus ganz Südtirol und Italien wollen im Juli nach Pamplona reisen, der Großteil der Flüge ist bereits gebucht. &bdquo;Eigentlich sollen im Sommer die Hochzeitsglocken läuten“, verrät Perathoner, &bdquo;doch jetzt steht plötzlich alles in den Sternen. Wir wollen ein großes Fest feiern und nicht mit Mundschutz zum Traualtar schreiten.“ Der Zeitpunkt im Juli sei von langer Hand geplant gewesen, der Großteil der Vorbereitungen bereits abgeschlossen, doch jetzt &bdquo;brauchen wir womöglich einen neuen Termin. Die Gesundheit aller Beteiligten geht vor.“

Nun wolle das Paar die Situation abwarten und sicherheitshalber schon mal einen neuen Zeitpunkt ins Auge fassen, wenngleich sich dies für 2020 schwierig gestalten dürfte. Im Spätsommer startet die intensive Vorbereitungsphase auf die nächste Weltcupsaison. Dann will Perathoner nämlich auf weißem Untergrund von Neuem angreifen und sein &bdquo;Brettl“, nach diesen turbulenten Monaten, in etwas ruhigere Fahrwasser führen.

Wie sich Emanuel Perathoner dieser Tage in seiner Wohnung in Pamplona fit hält, zeigt er uns in diesem Video:

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Perathoner: „Wir brauchen wohl einen neuen Hochzeitstermin“

Viele Südtiroler Sportler haben dieser Tage mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Einer, den es auf besondere Art getroffen hat, ist Spitzen-Snowboarder Emanuel Perathoner. Er befindet sich zurzeit in Spanien, wo an diesem Donnerstag das 10.000. Todesopfer gezählt wurde.

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