So haben Südtirols Wintersportler Olympia erlebt

Dominik Paris (Ski alpin): &bdquo;Ich habe sehr viel Olympia geschaut. Es ist sich gut ausgegangen, weil ja sehr viele Entscheidungen am Abend über die Bühne gingen. Vor allem die Leichtathletik habe ich verfolgt. Besonders die Daumen gedrückt habe ich der Nonsbergerin Nadia Battocletti. Dass sie mit der scheinbar übermächtigen Konkurrenz mitgehalten hat, war schon eine gewaltige Leistung. Über die 5000 m hat sie vielleicht zu spät angezogen in der letzten Runde, dann hätte sie wohl schon da eine Medaille gewonnen. Aber dass sie dann über die 10.000 m so mitkurbelte, das war große Klasse. Emotional bin ich ja sehr gefestigt, aber ich habe schon stark mitgefiebert, die Leistungen waren sehr beeindruckend. Wenn man im Winter selber involviert ist, ist es eine andere Geschichte. Man ist viel mehr auf die eigenen Rennen fokussiert, die anderen Wettkämpfe nimmt man so gut wie nicht wahr.“

Andrea Vötter (Kunstbahnrodeln): &bdquo;Ich habe fast jeden Abend reingeschaut, vor allem bei der Leichtathletik und dem Schwimmen. Auch die Finalspiele im Volleyball habe ich mir nicht entgehen lassen. Die Emotionen, die es dabei gab, waren schon gewaltig. Das gibt mir zusätzliche Motivation, es selber gut zu machen und noch härter zu trainieren. Schließlich will man als Athlet ja auch dorthin – zu Olympia. Und man weiß, was alle mitmachen, wieviel Training und Entbehrungen dahinter stecken.“

Kunstbahnrodlerin Andrea Vötter. © Hermann Sobe

Roland Fischnaller (Snowboard): &bdquo;Ich habe mit meinem Sohn Florian die Wettkämpfe geschaut. Muss-Termine waren der Stabhochsprung-Weltrekord von Duplantis und das Frauenfinale im Volleyball. Beeindruckt haben mich in Paris die Siegerehrungen und das Rahmenprogramm – die waren schon extrem emotional. Paris hat für Mailand Cortina die Latte extrem hoch gelegt. Ich bin gespannt darauf, was 2026 in dieser Hinsicht abgehen wird. Und dass dann bei der Schlussfeier der Tom Cruise noch die Fahne auf dem Motorrad für 2028 abholt – Olympia ist definitiv auf einem neuen Level angekommen. Wenn ich diese Bilder mit Peking 2022 vergleiche – das sind 2 komplett verschiedene Welten. Was wir Athleten dort erleben und aushalten mussten, war unter jeder Würde. Aber jetzt gilt's – in 18 Monaten sind wir dran! Es ist ein brutaler Anreiz, es dorthin zu schaffen. Es werden meine letzten Wettkämpfe als Athlet sein, sollte ich mich dafür qualifizieren. Meine Kündigungsfrist läuft, aber es ist keine Belastung. Ich freue mich einfach nur darauf, was kommt. Ich freue mich, auf dieser letzten Reise nochmals Vollgas zu geben. Es fühlt sich gut an.“

Lukas Hofer (Biathlon): &bdquo;Ich habe die Spiele nur am Rande mitverfolgt. Die 100 m der Herren, das 1500-m-Schwimmen mit Greg Paltrinieri – recht viel mehr war nicht dabei, auch weil ich selber viel unterwegs war und vor allem trainiert habe. Generell hat mich beeindruckt, wie jeder das Beste aus sich holte. Und dass es leider nicht immer gut geht, sondern dass es Gewinner und Verlierer gibt. Als Athlet kennt man dieses Gefühl nur zu gut, man leidet und freut sich mit. Olympia 2026 ist für mich noch weit weg, auf der anderen Seite sind wir in ständiger Vorbereitung, im ständigen Training. Ich bin selber gespannt, was uns in Antholz 2026 erwartet.“

Jasmin Coratti (Snowboard): &bdquo;Ich habe gemeinsam mit meinem Bruder Edwin vor allem das Gewichtheben verfolgt. Unter dem Strich sind wir aber bei jedem Sport hängen geblieben, der gezeigt wurde. Es war alles extrem interessant, die Stimmung hat uns total abgeholt, wir haben voll mitgefiebert. Auch deshalb, weil wir als Sportler selber wissen, wieviel Arbeit, Entbehrungen und auch Rückschläge dazu gehören. Diese Schattenseiten bekommt man im Fernsehen nur am Rande mit.“

Daniel Frank (Eishockey): &bdquo;Ich muss zugeben, dass ich nicht viel gesehen habe. Ich habe mir ein bisschen Basketball und Leichtathletik angeschaut und habe mit Gianmarco Tamberi mitgelitten. Vor dem Hochspringer ziehe ich den Hut. Ich möchte nicht wissen, was er in den letzten Tagen alles mitgemacht hat. Besonders fasziniert hat mich der türkische Sportschütze Yusuf Dikec, der ohne Schnickschnack eine Medaille gewonnen hat. Ich fiebere den Olympischen Spielen im eigenen Land bereits entgegen und hoffe, dass ich dabei sein kann. Vor allem auch, weil die NHL-Cracks ihr Kommen zugesichert haben. Diesen Traum habe ich von Klein auf verfolgt.“

Peter Brunner (Landesrat für Sport): &bdquo;Ich habe die Spiele in Paris vor allem am Abend aufmerksam verfolgt, vor allem jene Disziplinen, in denen die Südtiroler Sportlerinnen und Sportler angetreten sind. Es war mir wichtig, die Leistungen unserer Sportler live mitzuverfolgen und sie – wenn auch nur von zu Hause aus – zu unterstützen. Die Spiele waren geprägt von emotionalen Momenten und beeindruckenden Leistungen. Ich hoffe, dass es die Organisatoren von Mailand Cortina 2026 und damit auch Antholz schaffen, die Menschen ebenso zu begeistern wie in Paris. Die vollen Stadien und die großartige Atmosphäre waren besonders auffällig. Die Emotionen in Paris waren mitreißend und haben die Vorfreude auf Olympia 2026 definitiv nochmal gesteigert. Ich bin überzeugt, dass wir 2026 erneut großartige Momente erleben werden – auch mit grandiosen Leistungen unserer Südtiroler Athletinnen und Athleten.“

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