Christoph Mick: „Der Kleine wird es mir danken“

Zwölf Hundertstelsekunden fehlten dem Welschnofner im letzten Saisonrennen zur Qualifikation für die K.o.-Phase. Sein Auftritt in Winterberg und gleichzeitig seine Karriere waren am Samstagvormittag vorzeitig beendet. Denn der 78. Weltcupeinsatz sollte der letzte gewesen sein. Wir haben Mick unmittelbar nach dessen Rückkehr aus Deutschland interviewt.

Christoph Mick, wann haben Sie die Entscheidung gefällt, dem Profisport mit 29 Jahren den Rücken zu kehren? &bdquo;Ich habe bereits nach meiner Blinddarm-OP im vergangenen Sommer begonnen, mir über das Leben nach meiner Karriere gedanken zu machen. Die Entscheidung habe ich aber schließlich eher spontan vor der letzten Weltcupetappe getroffen. Meinem Team habe ich den Entschluss überhaupt erst nach meinem letzten Rennen mitgeteilt.“

Warum haben Sie gezögert? &bdquo;Wir sind eine tolle Gruppe, die über Jahre zusammengewachsen ist, da fühlt man automatisch mit dem anderen mit. Ich wollte meine Teamkollegen vor dem letzten Rennen nicht aus der Konzentration bringen.“

Hatten Sie sich nach zwei Weltcupsiegen und drei Podiumsplatzierungen nicht einen anderen Abgang erwartet? &bdquo;Natürlich bin ich enttäuscht, zumal ich mir im Slalom einiges ausgerechnet hatte. Doch das ist mittlerweile Schnee von gestern.“

Überwiegt bei Ihnen nun die Freude auf das Neue? &bdquo;So unmittelbar nach dem letzten Rennen bin ich doch noch etwas traurig, dass ich plötzlich nicht mehr der internationalen Snowboardszene angehöre. Wenn ich aber an meine Familie denke, weiß ich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mein kleiner Sohn wird es mir jedenfalls danken – und wohl auch der zweite Nachwuchs, den wir in wenigen Monaten erwarten.“

Wie werden Sie in Zukunft ihren Alltag gestalten? &bdquo;Die nächsten Tage muss ich noch einige Formalitäten mit meiner Sportgruppe und den Sponsoren regeln, danach bin ich bereit für neue Aufgaben. Ich werde im Hotelbetrieb meiner Freundin einsteigen und nebenbei noch im elterlichen Restaurant aushelfen. Ich bin zwar gelernter Koch, doch das wird nochmal ganz etwas anderes. Ich werde Kurse besuchen und mich richtig reinknien, um auch dieser Herausforderung gewachsen zu sein. Mir wird also gewiss nicht langweilig.“ (lacht)

Fragen: Alexander Foppa

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