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Musste sich im Finale geschlagen geben: Jannik Sinner. © APA / AL BELLO

Kein Happy End: Jannik Sinners großer Titel muss warten

Jannik Sinner kämpfte am Sonntagabend (MESZ) in Miami um den größten Triumph seiner Karriere. Doch einmal mehr avancierte Daniil Medvedev zum Spielverderber – genauso wie der eigene Körper.

Was Jannik Sinner bisher beim Masters-1000-Turnier in Miami geleistet hat, war ganz große Klasse. Er fegte den Russen Andrey Rublev mit einem der besten Spiele seiner Karriere vom Platz, er schaltete im Halbfinale seinen ewigen Rivalen und Weltranglistenersten Carlos Alcaraz in einem hochspektakulären Match aus. Doch das Happy End bleibt dem Sextner verwehrt: Im Finale musste sich der 21-Jährigen dem Russen Daniil Medvedev mit 5:7, 3:6 geschlagen geben.


Ausgerechnet Medvedev! Der Weltranglisten-Fünfte ist und bleibt ein rotes Tuch für Sinner: Im sechsten Aufeinandertreffen gab es für den Pusterer die sechste Niederlage und die zweite Final-Pleite binnen weniger Wochen. Bereits Mitte Februar trafen die beiden Ausnahmekönner in Rotterdam aufeinander, auch damals behielt Medvedev die Oberhand. Der 27-Jährige aus Moskau hat nun vier seiner letzten fünf Turniere gewonnen, bei einem weiteren stand er im Finale – das ist beeindruckend.

Körperlich nicht in Top-Verfassung

Schade für Sinner, denn im Gegensatz zu früheren Begegnungen wäre die Chance, Medvedev zu schlagen, am Sonntag durchaus da gewesen. Der Russe wirkte vor allem im ersten Satz verwundbar, leistete sich ungewöhnlich viele Fehler, darunter auch vier Doppelfehler. Doch Sinner wusste diese Möglichkeiten nicht zu nutzen – auch, weil er körperlich nicht seinen besten Tag erwischte. Gegen Mitte des ersten Satzes musste der Jungstar den Arzt aufs Feld holen lassen, der ihm offenbar ein Aufputschmittel gab. Ob der Pusterer mit der großen Hitze (in Miami hatte es 28 Grad Celsius) zu kämpfen hatte? Könnte durchaus sein.

Daniil Medvedev holte sich den Titel. © APA / MATTHEW STOCKMAN


Der 21-Jährige war also nicht in bester Verfassung. Dabei begann das Match hoffnungsvoll. Nach einem wahren Marathon-Game holte Sinner im fünften Versuch das erste Break des Tages zum 3:2. Allerdings konterte Medvedev sofort zum 3:3. Mit souveränem Aufschlagspiel beider Stars ging es weiter, bis Sinner beim Stand von 5:6 ein weiteres Break kassierte und somit den Satz abgeben musste.

Medvedev (links) und Sinner: Ein Handshake nach Spielende. © APA / AL BELLO


Im zweiten Abschnitt schraubte Medvedev seine Fehlerquote nach unten und spielte von Punkt zu Punkt stärker, während Sinner zunehmend Schwierigkeiten bekam. Er gab gleich den Aufschlag zum 1:2 ab. Zwar holte er sich das Break danach prompt zurück, doch das war nur ein Hoffnungsschimmer, denn Medvedev konterte erneut mit einem Break zum 3:1. Danach kämpfte Sinner zwar tapfer weiter, doch eine Aufholjagd war gegen den starken Medvedev nicht mehr drin. Nach 1.53 Stunden verwandelte der Russe seinen Matchball.

Die Nummer 9 der Welt

Bitter für den Südtiroler Jungstar: In Miami schrammte er zum zweiten Mal am ganz großen Masters-1000-Coup vorbei. 2021 stand er ebenfalls im Finale gegen Hubert Hurkacz, musste sich jedoch geschlagen geben. Trotzdem war Sinners diesjähriger Auftritt in Miami denkwürdig und wirkt sich auch auf das Ranking aus: In der kommenden Woche wird der Südtiroler die Nummer 9 der Welt sein. Damit egalisiert er sein bestes Ranking!

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