T Tennis

Ein Meister seines Fachs: Daniil Medvedev © APA/afp / DAVID GRAY

Sinners letzte Prüfung: Taktikfuchs Medvedev

Mit dem Sieg über Novak Djokovic im Halbfinale der Australian Open hat Jannik Sinner am Freitag bereits nationale und internationale Sportgeschichte geschrieben. Der Sextner ist jedoch noch nicht am Ende seiner Reise angelangt, denn am Sonntag steht das Endspiel gegen einen ganz besonderen Gegner an: Daniil Medvedev

Die Rivalität zwischen Jannik Sinner und dem charismatischen Russen ist eine besondere. Medvedev gewann die ersten sechs Duelle teils glatt, verlor im Herbst des letzten Jahres aber drei Duelle am Stück: Die Finals in Peking und Wien sowie das Halbfinale bei den ATP Finals. Den Grund für diese plötzliche Trendwende kennt der Weltranglisten-3. nicht. „Meiner Meinung nach spielt die Taktik keine große Rolle“, sagte Medvedev nach seinem Marathon-Sieg gegen Alexander Zverev. „Ja, er hat etwas öfters das Serve & Volley eingesetzt und aggressiver gespielt. Aber das macht er jetzt gegen jeden Gegner“, betont Medvedev, dem nicht ohne Grund nachgesagt wird, Schach auf dem Court zu spielen.


Er kann das Spiel wie kein anderer lesen und die Taktik während eines Matches auf den Kopf stellen, anpassen. Wie gegen Zverev, als er in den ersten beiden Sätzen noch lange Ballwechsel bevorzugte, ehe er plötzlich mehr Risiko wählte, immer wieder ans Netz stürmte und den Deutschen mit Stopbällen überraschte. „Ich denke, der Unterschied ist, dass Jannik jetzt einfach besser gespielt. Am Ende der letzten Saison war ich nicht bei 100 Prozent. Ich habe gut gespielt, aber etwas fehlte. Und wenn man gegen Jannik gewinnen will, muss man an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit auftreten“, sagt Medvedev.

Wer hat das bessere Nervenkostüm?

Die große Frage vor dem Finale lautet, wie es um die Physis des Russen steht. Insgesamt stand Medvedev fast sechs Stunden länger auf dem Platz, drei Mal musste er über die volle Distanz. Der Schützling von Gilles Cervara gehört jedoch zu den fittesten Spielern auf der Tour und dürfte somit ausgeruht ins Finale gehen. In diesem ist Sinner jedenfalls der Favorit. Bleibt die Frage: Spielt Medvedev seine größere Erfahrung aus? Denn während Sinner noch kein Grand-Slam-Finale bestritten hat, ist es bereits das sechste des Mannes aus Moskau. Und das erste, in dem der Gegner nicht Novak Djokovic oder Rafael Nadal heißt.

Verstehen sich gut: Jannik Sinner und Daniil Medvedev © ANSA / CHRISTIAN BRUNA


Fest steht: Sinner hat bereits jetzt Großartiges geleistet und kann das Finale somit ohne Druck angehen. Wer den Sextner kennt, weiß aber, dass am Sonntag auf der Rod Laver Arena ab 9.30 Uhr (MEZ) nur eines zählt: Nämlich der Sieg. SportNews begleitet dieses historische Match wie gehabt mit einem Liveticker.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH