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Jannik Sinner im Olymp. © ANSA / JAMES ROSS

Unglaublich, wahnsinnig, episch: Sinner gewinnt die Australian Open!

Dieser Sonntag, dieser 28. Jänner 2024, geht in die Geschichte von Südtirol, Italien und der Tennis-Welt ein: Jannik Sinner, dieser 22-jährige Wunderknabe aus dem Bergdorf Sexten, hat in einem völlig verrückten Finale die Australian Open gewonnen!

Hätte vor einigen Jahren jemand gesagt, dass es in Südtirol bald einen Grand-Slam-Sieger geben wird – man hätte ihn wohl für verrückt erklärt. Doch dann trat dieses Wunderkind namens Jannik Sinner auf den Plan. In rasantem Tempo kletterte der Sextner die so steile Leiter auf den Weg zur Weltspitze empor, eroberte dabei Millionen von Herzen und sorgte am Sonntag für den vorläufigen – historischen – Höhepunkt seiner noch so jungen Karriere: Bei den Australian Open gewann Sinner mit einem epischen 3:6, 3:6, 6:4, 6:4, 6:3-Erfolg gegen Daniil Medvedev erstmals ein Grand-Slam-Turnier!


Unglaublich, wahnsinnig, verrückt – das sind die Wörter, die einem nach diesem sagenhaften Triumph durch den Kopf gehen. Denn wie dieser Sieg im Finale gegen Daniil Medvedev – die Nummer 3 der Welt – zustande kam, das war schlicht und einfach irre.

Sinner holt einen 0:2-Satzrückstand auf

In seinem ersten Grand-Slam-Finale sah Sinner lange Zeit wie der sichere Verlierer aus. Gegen einen entfesselten Medvedev, der zunächst Tennis nahe an der Perfektion zelebrierte, war der 22-Jährige nahezu chancenlos und rannte nach etwas mehr als einer Stunde einem 0:2-Satzrückstand hinterher. Was folgte, war eine epische Aufholjagd, die in die Tennis-Geschichte eingehen wird.

In einer wahren Kraft- und Nervenschlacht kämpfte sich Sinner gegen den immer müder werdenden Medvedev überragend zurück ins Match, gewann die Sätze drei und vier mit jeweils 6:4 und erzwang somit den alles entscheidenden fünften Satz. Genau dort zeigte Sinner jene Klasse auf, mit der er im Halbfinale den großen Novak Djokovic vernascht und sich in sein erstes Grand-Slam-Endspiel gebracht hatte.

Sinner ist schon jetzt eine Legende

Als der Sextner seinen Kontrahenten breakte und somit für die Vorentscheidung sorgte, stand die Rod-Laver-Arena mit den vielen Sinner-Fans Kopf. Nach 3.46 Stunden verwertete er schließlich den Matchball – und krönte sich zum König von Australien! Für Medvedev gab es unterdessen das bitterste Déjà-vu, das im Tennis-Zirkus möglich ist: Bereits 2022 lag er gegen Rafael Nadal im Finale der Australian Open mit 2:0-Sätzen vorne und verlor das Match noch.

Da ist das Ding für Jannik Sinner. © APA/afp / DAVID GRAY


Sinner ist der erste Tennisspieler aus Italien, der die Australian Open gewinnt. Den letzten Grand-Slam-Titel für den Stiefelstaat errang Adriano Panatta im fernen Jahr 1976 bei den French Open. Nun ist dieser junge Bursche aus Sexten namens Jannik Sinner im Tennis-Olymp angekommen. Was für ein Tag für Südtirol, für Italien, für die ganze Tennis-Welt!

Das Protokoll des Sinner-Triumphs

Sinner verzweifeltNoch ehe sich Sinner versieht, rennt er im ersten Satz schon einem Break hinterher. Während dem Sextner die Nervosität anzumerken ist (besonders beim ersten Aufschlag, mit dem er immer wieder hadert), zaubert Medvedev sein bestes Tennis hervor und tütet den ersten Satz in nur 36 Minuten ein.
DominantDie Wucht von Medvedev überrumpelt Sinner, der im zweiten Satz schnell mit 1:5 zurückliegt und immer wieder fragend zu seinen Trainern Darren Cahill und Simone Vagnozzi blickt. Allerdings geht es leicht aufwärts: Der Sextner kämpft sich mit Break auf 3:5 heran, muss den Satz aber dennoch abgeben.
Er ist zurückSinner is back! Im Verlauf des 45-minütigen dritten Satzes findet der Südtiroler endlich richtig ins Spiel. Der Sextner wirkt nun viel sicherer, mental deutlich befreiter. Ein Beleg dafür? Sinner schlägt im dritten Satz lediglich 9 unerzwungene Fehler, Medvedev leistete sich dagegen 15 Patzer. Der 22-Jährige schnappt sich den Satz mit 6:4!
NervenschlachtGanz klar: Sinner wittert seine Chance. Er ist nun der bessere Spieler auf dem Court, während Medvedev seinem horrenden Anfangstempo nun Tribut zollen muss. Auch die Tatsache, dass der Russe im Laufe des Turniers rund sechs Stunden länger als Sinner auf dem Platz stand, spielt eine Rolle. Der Pusterer krallt sich auch Satz Nummer 4 mit 6:4.
Die KrönungJeder Punkt von Sinner wird in der Rod-Laver-Arena frenetisch bejubelt. Als der Sextner seinen Kontrahenten beim Stand von 3:2 den Aufschlag abnimmt und für die Vorentscheidung sorgt, steht das Stadion Kopf. Wenig später macht Sinner den Triumph perfekt.

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