Zverev nörgelt und siegt, Sinner bleibt auf der Strecke

Zum 2. Mal in seiner Karriere stand Jannik Sinner am Samstag im Halbfinale eines ATP-Turniers. Fürs Finale hat es aber nicht gereicht: Gegen den Weltranglisten-7. Zverev musste sich der junge Südtiroler mit 6:7 (3), 3:6 geschlagen geben. Trotzdem hat Sinner ein starkes Turnier gespielt und insgesamt 90 Weltranglistenpunkte gesammelt. Er wird im ATP-Ranking ab Montag an Position 43 aufscheinen – es geht also weiterhin steil nach oben.

Gegen Zverev war vor allem der 1. Satz hart umkämpft und ausgeglichen, im 2. Durchgang war der Deutsche dann aber besser. Allerdings hat Zverev wieder einmal seinen exzentrischen Charakter zum Besten gegeben. Immer wieder nörgelte er über Bälle, die Aus gegeben wurden, seiner Meinung nach aber noch gut waren, einmal schleuderte er deshalb den Schläger wutentbrannt zu Boden. Im 2. Satz brachte dieses Verhalten auch den ansonsten so ruhigen und besonnenen Sinner aus der Fassung, weshalb sich die beiden ein kurzes Wortgefecht lieferten. Am Ende lobte Zverev den jungen Sinner aber doch. &bdquo;Er wird bald in den Top 10 sein“, prophezeite der Tennis-Star.

Die Revanche ist Zverev übrigens geglückt: Erst vor wenigen Wochen setzte sich Sinner im Achtelfinale der French Open gegen den Deutschen durch und sorgte so für eine kleine Sensation. Nun zieht Zverev dank seines Sieges ins Finale von Köln ein, wo er auf Diego Schwartzman trifft. In Köln hat Zverev übrigens schon in der letzten Woche das 1. Turnier gewonnen. Sinner erwischt einen Traumstart Beide Spieler starteten leicht angeschlagen in die Partie: Zverev plagte sich zuletzt mit Hüftproblemen rum, Sinner war indes leicht erkältet. Trotzdem gelang dem jungen Südtiroler der bessere Start ins Match. Während er bei eigenem Service souverän war und nichts anbrennen ließ, bereitete er Zverev bei dessen Aufschlag immer wieder Probleme. Es war deshalb auch nicht überraschend, dass der Sextner im 4. Game seine 4. Break-Chance nutzte, auf 3:1 stellte und danach sogar auf 4:1 davonzog.

Doch dann schlich sich bei Sinner langsam etwas der Schlendrian ein – wohl auch, weil das Marathon-Match vom Freitag gegen Gilles Simon seine Spuren hinterlassen hat. Sinner machte einige leichte Fehler, die Zverev nutzte und so zurück ins Spiel kam. Der Deutsche holte Punkt um Punkt auf und lag plötzlich mit 5:4 vorne. Besonders bei eigenem Aufschlag tat sich Sinner – wie schon häufiger in diesen Tagen – nun schwerer, insgesamt ließ er im 1. Satz 3 Breaks zu. Auf der anderen Seite holte er sich aber ebensoviele Aufschläge des Gegners, sodass der Satz im Tie-Break entschieden werden musste. Und hier hatte Zverev das bessere Ende für sich.

Im 2. Durchgang kam der Deutsche richtig in Fahrt, nahm Sinner sofort den Aufschlag ab und zog auf 4:1 davon. Als entscheidend entpuppte sich Game 7, das über 10 Minuten dauerte und das Zverev bei eigenem Aufschlag schließlich für sich entscheiden konnte – 5:2. Die Entscheidung, denn wenig später verwandelte Sinners Gegner seinen 1. Matchball zum 6:3.

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Zverev nörgelt und siegt, Sinner bleibt auf der Strecke

Jannik Sinner hat am Samstagabend sein ATP-Halbfinale in Köln gegen Alexander Zverev verloren. Dem Deutschen ist also die Revanche für sein French-Open-Aus gegen den jungen Südtiroler geglückt.

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