Rebecca Passler stellt sich vor: „Kann es selbst kaum glauben“

Biathletin Rebecca Passler stammt so wie Superstar Dorothea Wierer aus Antholz. &bdquo;Rebby“ hat nach den drei Medaillengewinnen bei der Junioren-WM in Obertilliach beste Zukunftsperspektiven. Vielleicht geht es sich sogar mit einer Olympiateilnahme in Peking 2022 aus. Dabei hat die 19-Jährige noch gar nicht im Weltcup debütiert.

Passler, ein Name, der im Antholzertal und generell im Biathlon wahrlich verpflichtet: Die 19-jährige Rebecca ist die Nichte von Johann Passler (heute 59), immerhin zweifacher Staffel-Weltmeister und zweifacher Olympiamedaillengewinner. Über die Schwester zum Biathlon &bdquo;Zum Biathlon bin ich über meine ältere Schwester Greta gekommen. Ralf, der Bruder von Johann, war mein Coach. Im Antholzertal ist es fast selbstverständlich, dass man es mit dieser Traditionssportart versucht. Über den Antholzer Sportverein und den Landeskader kam ich dann in die Sportgruppe der Carabinieri“, erzählt Rebecca ihren Werdegang.

Rebecca Passler zählt zu den großen Biathlon-Talenten hierzulande. © Björn Reichert / Björn Reichert

Passlers große Stunden schlugen neulich im März bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Obertilliach in Tirol. Rebecca eroberte gleich drei Medaillen (zweimal Silber, einmal Bronze). &bdquo;Damit hätte ich nicht gerechnet, ich bin echt überglücklich“, blickt sie auf das Großereignis zurück. Gegen Vittozzi und Wierer durchgesetzt Ein ganz besonderer Coup gelang &bdquo;Rebby“, wie Passler genannt wird, dann bei der Italienmeisterschaft im Martelltal. Vor acht Tagen gewann sie im Massenstart den Titel (trotz Sturz auf der Zielgeraden) in der allgemeinen Klasse und ließ die Superstars Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer hinter sich.

&bdquo;Ich kann es selbst noch kaum glauben. Als ich nach dem letzten Schießen als Erste den Schießstand verließ, dachte ich, jetzt werden sie mich einholen. Aber da kam niemand und ich konnte sogar gewinnen, trotz Sturz kurz vor der Ziellinie. Fast unfassbar“, beschreibt Passler. Jetzt ist sogar Olympia ein Thema Die drei Medaillen bei der Junioren-WM und dieser große Erfolg gegen Wierer und Vittozzi sollten wohl Türen öffnen – oder? &bdquo;Ich möchte dazu nichts sagen. In diesen Tagen wird im Verband viel gesprochen und es werden die Weichen für die Zukunft gestellt“, wehrt Passler fast ein wenig ab.

Rebecca Passler (rechts) mit ihrer guten Freundin und Biathlon-Kollegin Hannah Auchentaller.

Im italienischen Wintersportverband läuft seit je alles etwas chaotisch ab und schnelles Handeln fehlt. Aber Cheftrainer Andreas Zingerle ist ein Fachmann, dem nichts entgeht. Er hat das Talent von Passler längst erkannt und dürfte sie wohl in die Weltcupmannschaft aufnehmen. Denn in der Olympia-Staffel der Damen haben nur Wierer und Vittozzi einen Stammplatz. Ausgebildete Schönheitspflegerin Für Passler ist das Schnee von morgen. Sie macht derzeit ihre Ausbildung zur Langlauflehrerin, entspannt ein wenig und kümmert sich um ihre Freundschaften. &bdquo;Im Winter bin ich viel unterwegs, da sorge ich mich jetzt gerne um meine Freundinnen, mache ihnen zum Beispiel die Nägel“, berichtet die hochgewachsene Biathletin. Sie hat eine Ausbildung zur Kosmetik- und Schönheitspflege erfolgreich abgeschlossen.

Passler ist hartes Training (zwei Einheiten am Tag) gewöhnt, weiß aber, &bdquo;dass man sich immer verbessern kann und es noch viel zu lernen gibt“. Dabei hofft Passler, dass sie am Schießstand weiterhin so cool bleibt: &bdquo;Ich denke nicht zu viel nach, lange Grübeln ist nicht mein Ding“, beschreibt die junge Frau. Im April ist erstmals Erholung angesagt, ab Mai beginnt dann wieder das Aufbautraining. In die Fußstapfen von Wierer treten &bdquo;Rebby“ Passler hat bereits viel erreicht für ihr junges Alter. Der Biathlonsport soll sie im nächsten Jahrzehnt weiterhin prägen. Schon jetzt weiß die junge Frau, dass ein Dankeschön angebracht ist: &bdquo;Ja, in erster Linie meinen Eltern. Dann dem Antholzer Sportverein, der Carabinieri-Sportgruppe und dem Nationalteam.“ Sollte Wierer nach Olympia in den Ruhestand gehen, steht ihre Nachfolgerin bereit.

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Um den eigenen Nachwuchs muss man sich im hiesigen Biathlonsport keine Sorgen machen. Die jungen Skijägerinnen lassen nämlich schon jetzt ordentlich aufhorchen – allen voran Rebecca Passler. Wie aber tickt das Südtiroler Supertalent?

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