z Nordische Kombination

Der Superstar der Szene: Jarl Magnus Riiber © APA/afp / JURE MAKOVEC

Die großen Sorgen der Nordischen Kombinierer

Die Nordische Kombination ist seit über 100 Jahren im olympischen Programm verankert. In den letzten Jahren geriet die Sportart beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) jedoch ins Abseits. Die Sorgen der Betroffenen sind groß.

Was ist passiert? Das IOC hat entschieden, hinsichtlich der Olympischen Spiele in Mailand und Cortina eine drastische Reduzierung zu vollführen. Demnach dürfen bei den Titelkämpfen nicht mehr 55 Sportler an den Start gehen, sondern nur noch 36 bei 18 teilnehmenden Nationen. Außerdem findet ein Team-Sprint bestehend aus zwei Athleten pro Nation anstatt der gewöhnlichen Staffel mit vier Sportlern statt. Es sind Entscheidungen, die vor allem den Norwegern bitter aufstoßen.


„Ich halte das für eine schreckliche und völlig aussichtslose Veränderung“, sagt der norwegische Cheftrainer Ivar Stuan gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK: „Sie geben eine olympische Sportart auf, mit der alles begann. Diese Änderungen sind sehr seltsam.“ Es besteht nämlich die Gefahr, dass Großmächte wie Norwegen, Deutschland oder Österreich nur mit zwei Athleten anreisen können. Es sei denn, einige der 18 Nationen bieten nur einen Kombinierer auf. Potenzielle Medaillenkandidaten müssen so zu Hause bleiben, das Niveau wird zweifellos sinken.

Viel Kritik

Top-Athlet Jens Lurås Oftebro sagt in diesem Zusammenhang: „Es ist schade, dass nicht alle Besten am Start sind. Wenn ich mir das olympische Rennen in Peking 2022 anschaue, hätte ich mit diesen Regeln wahrscheinlich nicht daran teilgenommen. Mir wäre es lieber, wenn ein Qualifikationssystem eingeführt würde oder die besten 20 Athleten trotzdem einen Platz bekämen“, betont der Norweger. „Beim jetzigen Szenario werden mehrere Norweger, Deutsche und Österreicher nicht dabei sein. Der Wettbewerb verliert so an Qualität und wird langweilig“, findet dessen Landsmann Jørgen Graabak.

Jørgen Graabak (rechts) kann der Entscheidung nichts abgewinnen. © APA/afp / MARKKU ULANDER


Ein Zurückrudern des IOC gilt als ausgeschlossen, deshalb wird es einen heißen Konkurrenzkampf um die Startplätze geben. Beim Internationalen Ski-Verband FIS hofft man derweil, dass 2030 auch die Frauen ins olympische Programm aufgenommen werden. Ein solches Unterfangen war für die anstehenden Spiele gescheitert und führte unter anderem dazu, dass die beste italienische Kombiniererin, Annika Sieff, zu den Skispringerinnen wechselte. „Unser Ziel ist es, in sieben Jahren mindestens 36 Frauen teilnehmen zu lassen und ein Mixed-Wettbewerb zu haben“, betont der FIS-Verantwortliche Lasse Ottesen.

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