Alle Hintergründe zum Schieder-Schock

&bdquo;Es kam schleichend“, erklärte Schieder gestern am Telefon, &bdquo;bei der ersten Wengen-Abfahrt bekam ich einen Schlag auf mein rechtes Knie – mit dem eigenen Skistock. In der 2. Wengen-Abfahrt kam es zum Missgeschick nach dem Hundschopf, wo ich ausgeschieden bin. Das hat alles nochmal verschlimmert. In Kitzbühel konnte ich kaum normal gehen, hatte auf den Skiern aber keinerlei Probleme. Deswegen glaubte ich, dass es nur ein Schlag war und es nach einigen Tagen besser wird.“

Nach der 2. Kitzbühel-Abfahrt (die Schieder auf Rang 15 beendete) entschied er sich zu einer rein vorsorglichen Untersuchung bei seinem Vertrauensarzt Christian Fink im Klinikum Hochrum in Innsbruck. Die Magnetresonanz machte Schieder am Montag in der Brixsana in Brixen. Schon bei der Diagnose wurde ihm geraten, sofort einen Spezialisten zu konsultieren. Was Schieder umgehend tat, wobei ihm Dr. Fink die Diagnose mitteilte: Meniskus- und Knorpelschaden im rechten Knie.

Reduziertes Rennprogramm und Training Was bedeutet das nun? &bdquo;Ich werde versuchen, die Saison zu Ende zu fahren. Allerdings werde ich nur mehr die Abfahrten bestreiten und die Super-G's auslassen.“ Das bedeutet, dass Schieder bei den 2 Weltcup-Super-G's in Garmisch-Partenkirchen am Wochenende nicht startet. Mehr noch: &bdquo;Ich werde das Skitraining auf ein Minimum reduzieren müssen. Mein Plan ist, dass ich bei den 2 Abfahrten in Chamonix (am 2. und 3. Februar) und in Kvitjfell (17. Februar) starte. Sollte ich bis dahin die notwendigen Punkte für einen Top-10-Platz in der Weltcup-Startliste beieinander haben, kann es sein, dass ich das Weltcupfinale in Saalbach am 24. März auslasse und mich dann operieren lasse. Es liegen 5 Wochen zwischen Kvitfjell und dem Weltcupfinale. Das ist viel Zeit, die ich für die Reha und die Saisonvorbereitung für die nächste Saison dazu gewinnen könnte.“

Florian Schieder hat sich bei der Ski-WM 2021 in Cortina d'Ampezzo schwer am linken Knie verletzt. Weil bei der Heilung Komplikationen auftraten und eine weitere OP notwendig war, verpasste er die komplette Saison 2021/22 und feierte erst vor einem Jahr sein Comeback. Das mit dem 2. Platz in Kitzbühel und Rang 7 in der WM-Abfahrt 2023 in Courchevel seinen Höhepunkt fand.

Nach einem harzigen Saisonbeginn kam Schieder heuer in Wengen (4. in der Sprint-Abfahrt) wieder auf Hochtouren, in Kitzbühel wurde er am vergangenen Freitag erneut Zweiter, tags darauf wurde er nach einem Gewalt-Sprung an der Mausefalle und einer verpatzten Fahrt bis zur Steilhang-Ausfahrt immerhin 15. In der aktuellen Abfahrtswertung liegt Schieder auf Rang 8. Um weiterhin zu den Top 10 zu gehören und so in den Genuss der besten Startnummern zu kommen, muss er wohl noch um die 60 bis 80 Punkte holen in den restlichen 3 oder 4 Rennen. Für einen gesunden Schieder kein Problem. Wie er das mit dem verletzten Knie schaffen kann, werden die nächsten Einsätze zeigen.

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