Die Paris-Kampfansage und ein unglaubliches Ski-Märchen

Selten dürfte sich Dominik Paris im Ziel über einen 4. Platz so sehr gefreut haben wie am Sonntag : Als er nach seiner Abfahrt in Val d’Isére abschwang und den &bdquo;Vierer“ aufleuchten sah, ballte der Ultner mit einem breiten Grinsen die Faust. Am Ende wurde Südtirols Ski-Superstar zwar noch auf Rang 10 zurückgereicht, was allerdings kein Drama war, immerhin hatte Paris vor dem Comeback einen Top-10-Platz als Ziel ausgerufen. Rang 10 war in gewisser Weise auch eine Bestätigung, nachdem der Super-G am Samstag nicht ganz nach Wunsch verlaufen war.

Domme Paris ballt die Faust. © Pentaphoto

&bdquo;Ich bin sehr glücklich mit diesem Rennen“, sagte Paris nach seiner gelungenen Rückkehr auf die Abfahrtsbühne. &bdquo;So langsam kommt das Feeling der letzten Saison zurück. Die Leichtigkeit und der Fluss fehlen zwar noch, aber ich denke, das wird von Rennen zu Rennen besser werden.“ Gleichzeitig sendet Paris auch eine Kampfansage an die Konkurrenz: &bdquo;Mein Rückstand ist nicht sehr groß, ich bin an den Besten dran. Das heißt, dass ich gut gearbeitet habe.“ Nun übersiedelt der Ski-Weltcup nach Südtirol, wo Paris den nächsten Schritt machen will: &bdquo;Jetzt geht es nach Gröden, wo ich erneut angreifen werde.“ Das Rennen seines Lebens Für die große Show sorgte am Sonntag aber nicht Dominik Paris, sondern ein Nobody . Martin Cater aus Slowenien hat nämlich das Rennen seines Lebens bestritten. Als der Österreicher Othmar Striedinger im Ziel wohl schon die ersten Gratulationen zu seinem Premieren-Weltcupsieg entgegennahm, machte sich der 27-jährige Cater mit der Startnummer 41 auf, sein ganz persönliches Ski-Märchen zu schreiben.

Der Slowene war auf der perfekt präparierten Piste und auch dank der günstigen Sonneneinstrahlung stets gleichauf mit dem Führenden, arbeitete sich dann nach und nach einen Vorsprung heraus, ließ zahlreiche Kommentatoren in den Kabinen und Fans vor den Bildschirmen immer ungläubiger gucken und flippte schließlich im Ziel aus, als er nach einigen Sekunden realisierte, dass es tatsächlich grün aufleuchtete.

Eine Siegesfahrt mit der Nummer 41 – das ist kurios. Auch, weil Cater in den Trainings nicht unbedingt brilliert hat und mit den Rängen 22 und 23 irgendwo im Nirgendwo klassiert war. Beim Blick auf seinen Lebenslauf wird ebenfalls klar, dass man mit einem solchen Sieger niemals rechnen konnte. In den 94 Weltcuprennen zuvor war der Slowene nie besser als Sechster, ein Podest errang er noch keines – weder im Weltcup, noch im zweitklassigen Europacup. Zudem hatte er sich Anfang 2019 schwer am Knie verletzt und musste sich zurückkämpfen. Nun haben sich all die Mühen ausgezahlt. &bdquo;Ich kann es nicht glauben“ Martin Cater Wie perplex Cater selbst von seinem unerwarteten Erfolg war, zeigte sich in den Interviews, in denen er den Satz &bdquo;Ich kann es nicht glauben“ gebetsmühlenartig wiederholte. &bdquo;Es sieht so aus, als wäre ich schnell skigefahren. Ich hätte nicht geglaubt, dass die Piste noch so gut beieinander ist. Ich hatte auf ein gutes Resultat gehofft, als es im Ziel dann grün aufleuchtete, war ich geschockt.“ Selten dürfte ein Schock so schön ausgefallen sein.

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Dass die erste Abfahrt der Saison gleich so dramatisch verlief, zeigt, wie spektakulär und unberechenbar der Ski-Sport sein kann.

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