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Sofia Goggia traf der Tod von Elena Fanchini hart. © ANSA / ansa

Erschütterung nach Fanchini-Tod: „Haben zusammen geweint“

Auch einen Tag nach dem Tod von Elena Fanchini ist die Bestürzung bei der Ski-Weltmeisterschaft noch riesengroß. Unzählige Sportgrößen drücken ihr Mitgefühl aus, besonders hart hat es das italienische Ski-Team in Méribel getroffen.

Aus Méribel

Von:
Alexander Foppa

Die Nachricht, dass Italiens ehemalige Abfahrts-Vizeweltmeisterin im Alter von nur 37 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen ist, verbreitete sich in den beiden WM-Orten Méribel und Courchevel am Mittwochabend wie ein Lauffeuer. Reaktionen gab es zunächst aber kaum, viel zu tief saß der Schock. Derweil drückten zahlreiche ehemalige Mitstreiterinnen in den sozialen Netzwerken ihr Mitgefühl aus. „In unseren Augen sieht man die Tränen und die Traurigkeit der gesamten Ski-Welt“, schrieb etwa die Schweizerin Michelle Gisin.


Selbst für Mikaela Shiffrin rückte ihr Silbermedaillen-Gewinn im Super-G am Mittwoch in den Hintergrund. „Das war so ein emotionaler Tag, ich könnte so viel mit euch teilen. Das einzige, das jetzt aber richtig ins Gewicht fällt, ist der Tod von Elena.“ Shiffrin und ihre Teamkolleginnen teilen sich mit Italiens Auswahl in Méribel das selbe Hotel. „Wir sind hier wie eine Familie. Mein Herz ist beim italienischen Team. Ich drücke den Italienerinnen die Daumen, noch mehr als sonst“, so der amerikanische Ski-Superstar.

„Ich drücke den Italienerinnen die Daumen, noch mehr als sonst.“ Mikaela Shiffrin

Shiffrin habe selbst mitbekommen, wie sehr die traurige Nachricht die Azzurre getroffen hat. Die zweite italienische Goldmedaille bei dieser WM durch Marta Bassino war da nur mehr zweitrangig, die frischgebackene Weltmeisterin und ihre Teamkolleginnen zogen sich am Mittwoch völlig zurück. Erst nach dem Donnerstag-Training, das alle Starterinnen aus Italien mit einem Trauerflor in Angriff nahmen, brachte Sofia Goggia ihre Gefühle zum Ausdruck. „Das war einfach eine schreckliche Nachricht. Wir haben uns alle umarmt und zusammen geweint. Wir möchten ihrer Familie unser ganzes Mitgefühl überbringen“, so Goggia. Mit Blick auf das nächste WM-Rennen sagte sie: „Wir werden alles in die Abfahrt reinhauen, Elena hätte es auch so gewollt. Sie wird uns nochmal einen Schub geben.“

Trauer auch in Südtirol

Nicht nur die WM-Teilnehmerinnen zeigten tiefe Trauer. Nadia Delago schrieb auf ihrem Social-Media-Account: „Es gibt einfach keine Worte“. Ähnlich reagierten Südtirols Ex-Skifahrerinnen Johanna Schnarf und Verena Stuffer, die mit Elena Fanchini lange Zeit im Weltcup gefahren sind. Zu den langjährigen Weggefährtinnen zählte auch Lindsey Vonn, die im Internet von „einem enormen Verlust für die gesamte Familie und Ski-Community“ sprach. Schwedens Ski-Legende Anja Pärson zeigte sich ebenfalls tief erschüttert.

Der Tod von Elena Fanchini traf aber nicht nur den Ski-Zirkus, sondern die gesamte Sportwelt. Italiens Fußballklub Inter schrieb in einer offiziellen Stellungnahme: „Liebe Elena, wir werden dein Lächeln in Erinnerung behalten, mit uns im Stadion oder beim Skifahren in deinen geliebten Bergen.“ Beileidsbekundungen gab es auch vom italienischen Wintersportverband, vom nationalen Olympischen Komitee und aus der Politik.


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