
Die Junioren-WM in St. Anton ist Geschichte. © TVB St. Anton am Arlberg
Neue Gesichter und ÖSV-Ernüchterung: Das war die Junioren-WM
Mit der Siegerehrung des letzten Rennens und einer daran anschließenden Schlussfeier ist am Mittwoch die Junioren-Skiweltmeisterschaft in St. Anton zu Ende gegangen. Die Verantwortlichen am Arlberg zogen dabei Bilanz – und wagten nach dem Motto der Bewerbe (Y)our Next Step auch einen Blick in die Zukunft.
26. Januar 2023
Von: christof thöny
Seit 1982 finden Weltmeisterschaften der Nachwuchsrennläuferinnen und -rennläufer im alpinen Skirennsport statt. Ein derart großes mediales Interesse hat jedoch keine Veranstaltung dieser Art erlebt, wie es in den vergangenen zwei Wochen in St. Anton der Fall war. Alle Bewerbe wurden im österreichischen Fernsehen live übertragen. Der abschließende Slalom der Herren sah mit Corrado Barbera einen italienischen Sieger. Er hatte sich bereits zuvor bei der neu ausgetragenen Team-Kombination gemeinsam mit Marco Abbruzzese die Goldmedaille gesichert.
Als erfolgreichste Athletin verlässt die 20-jährige Schwedin Hanna Aronsson Elfman St. Anton. Die weltcuperprobte Läuferin hatte bereits 2021 in Bansko Gold im Riesenslalom gewonnen. Diesen Erfolg konnte sie nun wiederholen, zudem siegte sie auch im Riesentorlauf. Die erst 16-jährige Lara Colturi, Tochter der italienischen Olympiasiegerin Daniela Ceccarelli, gewann Gold im Super-G und Bronze im Riesenslalom.
Lara Colturi ist der neue Stern am Ski-Himmel. © Lara Colturi
Sie geht für Albanien an den Start. Bei den Herren sind neben Barbera die Leistungen des Franzosen Alban Elezi Cannaferina herauszustreichen, der im Riesenslalom siegte und in der Abfahrt Platz zwei belegte. Der 19-jährige Athlet aus Chamrousse trat damit in die Fußstapfen seines berühmten Landsmannes Alexis Pinturault, der 2009 und 2011 Juniorenweltmeister im Riesenslalom geworden war.
Österreich mit schwacher Bilanz
Für den Österreichischen Skiverband ist der Blick auf den Medaillenspiegel ernüchternd. Erstmals in der Geschichte von Juniorenweltmeisterschaften steht keine Silber- oder Goldmedaille zu Buche. Bronze für Vincent Wieser im Super-G und gemeinsam mit Jakob Greber in der Team-Kombination sind die einzigen Medaillen aus österreichischer Sicht. Damit konfrontiert, erklärte auch der sportlicher Leiter des ÖSV, Herbert Mandl, anlässlich des Nachtslaloms in Schladming, dass der Verband vor großen Herausforderungen in der Nachwuchsarbeit stehe.Nichtsdestotrotz zeigte sich ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober mit der Veranstaltung in St. Anton am Arlberg zufrieden. Lob zollte sie anlässlich der Schlussfeier nicht nur den Athletinnen und Athleten, sondern auch jenen jungen Menschen, die für die Moderation der Bewerbe zuständig waren. Sie waren vom Veranstalter im Rahmen eines Castings ausgewählt worden. Für den Tourismusverband St. Anton war die Junioren-WM ein Anlass, getreu dem Motto „our next step“ den Blick in die Zukunft zu wagen. „Für uns wäre der nächste Schritt, dass St. Anton nach Saalbach der nächste Kandidat für eine große WM ist“, erklärte der Direktor des Verbands Martin Ebster.
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