Unverhofft kommt oft

Die Grödnerin Nicol Delago war im Vorjahr die Senkrechtstarterin im Abfahrtsweltcup, holte mit Platz 2 beim Heimrennen auf der Saslong im Dezember 2018 ihren 1. Podestplatz. In der 2. Speed-Disziplin, dem Super-G, konnte die 23-Jährige bislang noch nicht richtig durchstarten; Rang 11 in Val d'Isere 2017 war ihr bestes Ergebnis. Dass die Wolkensteinerin auch Super-G kann, stellte sie mit ihrem Sieg bei der Italienmeisterschaft 2018 in Santa Caterina unter Beweis. Taktisch klug gefahren Am vergangenen Sonntag, beim 1. Super-G der neuen Saison in Lake Louise, ging Delago mit der Startnummer 31 ins Rennen, sie war damit die letzte Läuferin der Topgruppe (weil in der Startliste gleichauf mit Jennifer Piot auf Platz 30, waren 31 Läuferinnen in der Gruppe der besten 30, Anm.d.Red.). Diese hohe Nummer nutzte Delago bei perfekten Pistenbedingungen eiskalt aus, fuhr im Unterschied zu vielen anderen Topstars die Schlüsselstelle Fishnet-Fallaway etwas runder. Dadurch konnte Delago viel Geschwindigkeit vom Steilhang ins lange Flachstück mitnehmen und zündete den Turbo. Bei der 1. Zwischenzeit lag die Grödnerin noch auf Rang 25, nach dem Steilhang auf Platz 12, bei der letzten Zwischenzeit schon auf Position 4 und im Ziel leuchtete dann die 2 auf. &bdquo;Ich bin ohne große Erwartungen in dieses Rennen gegangen. Erst im flachen Schlussteil habe ich gespürt, dass es was werden könnte. Ich muss meinen Trainern danken, und natürlich meinem Servicemann, der mir sehr schnelle Ski hergerichtet hat“.

Der Servicemann von Nicol Delago ist Christoph Atz aus Kaltern. Der 25-jährige Speedspezialist beendete 2018 seiner Karriere im Europacup, und war ein Markenkollege (Atomic) von Delago. &bdquo;Ich wollte nur Spaß haben“ Nach ihrem 1. Podestplatz im Super-G fand selbst Nicol Delago keine plausible Erklärung für ihre Meisterleistung: &bdquo;Skisport ist schon seltsam. Hier in Lake Louise sah ich meine Chancen auf einen Spitzenplatz in den beiden Abfahrten, nicht im Super-G. Nach meinem Ausfall in der Abfahrt am Samstag bin ich ohne Erwartungen in den Super-G gegangen. Ich wollte nur Spaß haben“.

Spaß hatte Nicol Delago auf jeden Fall, ebenso wie auch alle Skisport-Begeisterten in Südtirol. Und mit ihrer jüngeren Schwester Nadia Delago steht schon das nächste Speed-Talent im Starthaus. Die 22-Jährige fuhr mit der hohen Nummer 42 auf Rang 27 und sicherte sich somit in ihrem erst 8. Weltcuprennen zum 3. Mal wertvolle Weltcuppunkte.

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Unverhofft kommt oft

Nicol Delago überraschte am Sonntag mit Platz 2 im Super-G von Lake Louise – und war am Ende wohl am meisten von sich selbst überrascht.

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