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Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. © AFP / ANDREJ IVANOV

Doping-Wirbel: „Glaubwürdigkeitskrise des Weltsports“

In der Affäre um zahlreiche positive Dopingtests bei chinesischen Top-Schwimmern und den Umgang damit wachsen bei Sportlerinnen und Sportlern Wut und Unverständnis.

„Die jüngsten Enthüllungen drohen, saubere Athletinnen und Athleten vollends resignieren zu lassen“, sagte Maximilian Klein, Direktor für Sportpolitik bei der Vereinigung Athleten Deutschland, am Montag. „Kurz vor den Olympischen und Paralympischen Spielen verschärft sich die Glaubwürdigkeitskrise des Weltsports und des Anti-Doping-Kampfs erneut.“ Das Vertrauen in die Wada ist erschüttert.


Die Welt-Anti-Doping-Agentur sieht das anders. Ihr Präsident Witold Banka sagte am Montag bei einer Pressekonferenz: „Es sind keine glaubwürdigen Beweise für ein Fehlverhalten vorgelegt worden.“ Der Pole meinte weiter: „Wir würden genau dasselbe tun, wenn wir es jetzt noch einmal machen müssten.“

Wada in der Kritik

Travis Tygart, Chef der US-Anti-Doping-Agentur, warf der Welt-Behörde und China vor, die Positivtests unter den Teppich gekehrt zu haben. Die Wada verteidigte ihren Verzicht auf Sanktionen dagegen. „Die Agentur steht weiter fest zu den Ergebnissen ihrer wissenschaftlichen Untersuchung und den rechtlichen Entscheidungen in diesem Fall“, teilte die Behörde in der Nacht zum Montag mit. Alle Vorwürfe in der Sache seien geprüft worden, es lägen aber nicht ausreichend Beweise vor, um neuerliche Ermittlungen einleiten zu können.

Zuvor hatten Medienberichte Zweifel an der Rolle der Wada und der chinesischen Anti-Doping-Agentur im Kampf gegen den Sportbetrug geweckt. Nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion und der „New York Times“ sowie einem Bericht der australischen Zeitung „Daily Telegraph“ waren 23 Spitzenschwimmerinnen und -schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden.

Schlagwörter: Sport Mix Olympia Doping

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