Wie Jannik Sinner schon bald die Nummer 1 werden könnte

Novak Djokovic war am Montagabend in Madrid. Er wurde zum 5. Mal mit dem Laureus Award als Weltsportler des Jahres ausgezeichnet und hat damit den Rekord von Roger Federer eingestellt. Das ATP-Masters-Turnier in der spanischen Hauptstadt, das am Mittwoch mit den Erstrundenmatches bei den Herren beginnt, lässt der Serbe zum dritten Mal in Folge sausen. Angeblich wird Djokovic beim ATP-1000-Turnier in Rom (8. bis 19. Mai) auf die Tour zurückkehren.

Djokovics Fehlen in Madrid kann zur großen Chance von Jannik Sinner werden. Eigentlich wollte er das Turnier in der Caja Mágica nur als Durchgangsstation und Vorbereitung auf Rom und die French Open in Paris nutzen, aber wenn er in Madrid gewinnt, kann er schon im Foro Italico aus eigener Kraft die Nummer 1 der Tenniswelt werden.

Schwer, aber möglich Ein verwegener Plan, aber machbar. Sollte Sinner in Madrid triumphieren, tritt er in Rom mit 9570 Weltranglistenpunkten an. Da wären seine 90 Zähler, die er bei den BNL Internazionali d'Italia aus dem Vorjahr zu verteidigen hat, schon subtrahiert. Djokovic wird vor dem Start in Rom 9810 Punkte auf dem Konto haben, die 180 Zähler für das Viertelfinale 2023 schon weggerechnet.

Kehrt bald auf die Tennis-Bühne zurück. © APA/afp / VALERY HACHE

Sollte Sinner auch in Rom gewinnen, käme er in der Weltrangliste am 20. Mai auf 10.570 Punkte. Eine Zahl, die Djokovic selbst bei einem Einzug ins Rom-Finale nicht schaffen könnte. In diesem Fall würde er auf 10.410 Punkte kommen. Sollte der Serbe in Rom früh scheitern, würden Sinner schon zwei Finalteilnahmen in Madrid und Rom (jeweils 650 Punkte) reichen, um Platz 1 zu übernehmen, den Djokovic in der 422. Woche innehat.

Am Dienstag gab Sinner seine Eröffnungspressekonferenz. Der Sextner ist die Nummer 1 beim Mutua Madrid Open, wo er in zwei Anläufen noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen ist. Angesprochen auf Platz 1 in der Weltrangliste, sagte der 22-Jährige: &bdquo;Ich kenne alle möglichen Kombinationen, aber im Augenblick ist mir das nicht so wichtig. Ich bin froh, in der Position zu sein, in der ich bin und wenn ich es nicht auf Anhieb schaffe, dann wird es andere Jahre geben, in denen ich es besser machen kann.“

Respekt vor Djokovic & Co. Auf die Frage, ob er sich aktuell als bester Spieler der Welt fühle, antwortete der 22-Jährige: &bdquo;Es ist schwer, auf diese Frage zu antworten. Wir schauen immer auf die Gegenwart. Manchmal ist das gut, manchmal weniger gut. Ich glaube nicht, dass ich mich mit Djokovic vergleichen kann und all dem, was er geleistet hat. Ich habe großen Respekt vor ihm, genauso wie vor Carlos (Alcaraz), der mehr gewonnen hat als ich. Ich versuche einfach, mein Tennis zu spielen, mein Bestes zu geben und schaue, was ich erreichen kann. Ich will mir nicht zuviel Druck machen. Ich erlebe einen positiven Moment, gewinne viele Matches. Ich weiß, was ich kann und dass ich mich verbessern muss, wenn ich noch mehr gewinnen will. Es ist toll, wieder hier in Madrid zu sein. Aber hier habe ich mich immer schwer getan. Mal schauen, wie es in diesem Jahr geht.“

Sinner hat Dienstag zwei Stunden mit Sebastian Korda trainiert, am Mittwoch ist eine weitere zweistündige Einheit auf dem Platz mit Trainer Simone Vagnozzi anberaumt. Der 22-Jährige weiß, dass auch im Tennis die Wahrheit auf dem Platz liegt und Rechenspiele nicht viel einbringen. Aber er weiß auch um seine Chance. Das Turnier in Spanien beginnt für den Saison-Dominator (25 Siege, 2 Niederlagen) voraussichtlich am Samstag.

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