a Champions League

Harry Kane (links) gab Lazio-Keeper Ivan Provedel am Dienstag zwei Mal das Nachsehen. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV

Debakel verhindert: Bayern im Viertelfinale der Königsklasse

Am Dienstagabend standen zwei Achtelfinalspiele der Champions League an. Bayern München stand daheim gegen Lazio mit dem Rücken zur Wand, PSG dagegen hatte in Spanien leichtes Spiel.

Vor knapp drei Wochen traten die Bayern bei Lazio an. Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals waren die Münchner zu wenig konkret und torgefährlich und kassierten schließlich auch noch das 0:1 – damit endete das Spiel damals auch. Am Dienstagabend stand die Thomas-Tuchel-Elf also in der heimischen Allianz Arena mit dem Rücken zur Wand. Doch vor knapp 75.000 Zuschauern (ausverkauft) traten Thomas Müller & Co. von Anfang an konzentriert auf und gewannen das Rückspiel verdient mit 3:0.


Lazios Trainer Maurizio Sarri hatte sich einen (einfachen) Plan ausgedacht: Hinten reinstellen und verteidigen! Die Rechnung hatte er aber ohne Bayerns Offensivabteilung gemacht, die an diesem Tag wie entfesselt aufspielte und sich Chance um Chance herausspielte. Dass es am Ende nur 0:3 aus Sicht der Italiener ausging, lag daran, dass die Bayern auch viele Tormöglichkeiten liegen ließen.

Zuerst Lazios Riesenchance, dann Bayern-Doppelschlag

Der deutsche Rekordmeister spielte von Beginn an konzentriert und mit dem Blick nach vorne. Erste Abschlüsse kamen von Sane (6.) und Kane (17.), doch noch waren die Münchner zu wenig zwingend. Von Minute zu Minute erhöhte Bayern den Druck dann aber und kam dem ersten Tor des Abend immer näher. Die erste 100-Prozentige hatte dann aber Lazio auf der Gegenseite: Eine Flanke von Zaccagni wurde von Bayern-Verteidiger De Ligt noch unglücklich verlängert und zur perfekten Vorlage für Immobile, doch der Knipser war zu ungenau und köpfte den Ball aus kurzer Distanz am Tor vorbei (37.).

Manuel Neuer hatte am Dienstag nicht viel zu tun. © ANSA / RONALD WITTEK


Kurz darauf war es dann aber soweit: Flanke von Kimmich auf Müller, der legte zurück auf Guerreiro, der den Ball aber nicht richtig traf und stattdessen unwillkürlich Kane bediente, der den Kopf hinhielt und Lazio-Keeper Provedel bezwang (39.). Dieser schaute beim Gegentreffer nicht gut aus, doch das war den Bayern-Fans egal, sie schöpften Hoffnung und glaubten wieder an den Viertelfinaleinzug. Und knapp sieben Minuten später schaute die Welt der Münchner noch besser aus: Eine Ecke von Guerreiro wurde von Lazio nur schlecht geklärt; der Ball landete bei De Ligt, der ihn direkt per Volleyschuss Richtung Tor beförderte, wo Müller ihm mit dem Kopf noch die entscheidende Richtungsänderung gab – 2:0 für die Bayern (45.+2)!

Lazio zu harmlos

Sarri wollte in Halbzeit 2 etwas verändern und versuchte es mit einem Dreifachwechsel. Doch auch dieser brachte nicht die erwünschten Früchte – stattdessen schnürte Bayerns Starstürmer Harry Kane seinen persönlichen Doppelpack. Sane wurde auf rechts in Szene gesetzt, ließ einen Gegenspieler stehen und zog dann ab. Provedel konnte seinen Schuss zwar noch abwehren, musste aber nach vorne abprallen lassen, wo sich Kane bedankte und locker zum 3:0 einnetzte (66.). Das Spiel war damit entschieden, auch weil die Tuchel-Elf es im Anschluss geschickt verwaltete und Lazio auf der Gegenseite viel zu harmlos war. Manuel Neuer im Bayern-Kasten hatte an diesem Abend nicht viel zu tun.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel darf kurz durchatmen – vorerst zumindest. © ANSA / RONALD WITTEK


Die Bayern ziehen dank des 3:0-Heimsieges ins Viertelfinale der Champions League ein. Der dortige Gegner wird erst ausgelost, wenn alle Viertelfinal-Teilnehmer feststehen. Fest steht aber: Wenn der FC Bayern immer so spielen würde, wäre er für jede Mannschaft ein unangenehmer Gegner – die Betonung liegt aber auf dem Wenn. Für Cheftrainer Thomas Tuchel bedeutet der Sieg eine kleine Erleichterung und gleichzeitig auch keine vorzeitige Entlassung. Hätte Bayern das Spiel nämlich verloren, wäre die Krise noch tiefer geworden.

PSG ebenfalls weiter

Im zweiten Achtelfinalspiel des Abends gab sich Paris St. Germain bei Real Sociedad nach dem 2:0-Hinspielsieg keine Blöße und gewann auch das Rückspiel mit 2:1. In San Sebastian erhielten die Hoffnungen von den Hausherren auf eine Aufholjagd gegen PSG schon früh einen Dämpfer. Mbappe zog im Sechzehner von der Torlinie nach innen und versenkte den Ball sehenswert im langen Eck (15.). In der 56. Minute besorgte der 25-Jährige mit einem Abschluss ins kurze Eck die Entscheidung. Für den Franzosen waren es die Champions-League-Treffer 45 und 46 in seinem 69. Auftritt in der „Königsklasse“.

Er trifft und trifft in der Königsklasse: Ausnahmespieler Kylian Mbappe. © ANSA / Juan Herrero


In der Schlussphase ließen es die Pariser ruhiger angehen. Real Sociedad kämpfte verbissen um das Ehrentor und wurde dafür in der 90. Minute belohnt. Mikel Merino zeichnete für den Endstand verantwortlich (89.).

Weiter geht es in der Königsklasse bereits am Mittwochabend, wenn die nächsten zwei Achtelfinalspiele anstehen. Ab 21 Uhr tritt RB Leipzig bei Real Madrid an, während Titelverteidiger Manchester City Kopenhagen aus dem Weg räumen muss.

Champions League, die Achtelfinalspiele:

Bayern München – Lazio 3:0
Tore: 1:0 Kane (39.), 2:0 Müller (45.+2), 3:0 Kane (66.).
Hinspiel: 0:1

Real Sociedad – Paris St. Germain 1:2
Tore: 0:1 Mbappe (15.), 0:2 Mbappe (56.), 1:2 Merino (89.).
Hinspiel: 0:2

Mittwoch, 21 Uhr:
Real Madrid – RB Leipzig (Hinspiel 1:0)
Manchester City – FC Kopenhagen (3:1)

Dienstag, 12. März um 21 Uhr:
FC Arsenal – FC Porto (0:1)
FC Barcelona – SSC Napoli (1:1)

Mittwoch, 13. März um 21 Uhr:
Atletico Madrid – Inter (0:1)
Borussia Dortmund – PSV Eindhoven (1:1)

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