
Lionel Messi steht mit Argentinien im Achtelfinale. © APA/afp / JUAN MABROMATA
Messis Jubel, Polens Zitterpartie und Mexikos großer Frust
Lionel Messi steht im Achtelfinale – und auch Robert Lewandowski ist bei der WM weiter dabei. Im packenden Superstar-Gipfel verschießt Messi einen Elfmeter, Lewandowski jubelt am Ende auch ohne Tor. Mexiko hoffte lange auf ein mögliches Weiterkommen, doch für Lozano und Co. reichte es knapp nicht.
30. November 2022
Von: dpa/tu
Lionel Messi hat Argentinien im großen Superstar-Gipfel trotz eines Elfmeter-Fehlschusses in das Achtelfinale geführt – und auch Robert Lewandowski feierte nach einer dramatischen Schlussphase mit Polen den erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase seit 36 Jahren. Messi scheiterte am Mittwoch beim 2:0 (0:0) in seinem WM-Rekordspiel zwar mit einem Foulelfmeter an Polens Torhüter Wojciech Szczesny (39. Minute). Doch Alexis Mac Allister (48.) und Julian Alvarez (68.) sorgten für den verdienten Sieg der Südamerikaner, die sich angeführt vom überragenden Messi zum ersten Mal bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft wie ein Titelkandidat präsentierten.
In der Weltfußballer-Kraftprobe mit Lewandowski verhinderten Mac Allister und Alvarez mit ihren Toren, dass Messis Elfer-Fehlschuss nicht zur schmerzhaften Schlüsselszene für die Südamerikaner im Stadion 974 am Hafen von Doha wurde. Das Fußball-Genie musste sich bei der Nervenprobe vom Punkt dem Elfmeter-Experten Szczesny geschlagen geben. Nachdem der Juve-Schlussmann Messi nach einer Flanke am Kopf getroffen hatte, rang sich Schiedsrichter Danny Makkelie nach längerer Ansicht der Video-Bilder unter dem Jubel der argentinischen Fan-Übermacht auf den Rängen zum diskussionswürdigen Strafstoß durch.
Am Ende durften sich Lewandowski (links) und Messi (rechts) gemeinsam freuen. © APA/afp / GLYN KIRK
Im Anschluss entwickelte sich das Spiel, das für die beiden in ihrem Nationalteam typisch ist. Messi war praktisch überall, holte sich die Bälle im Mittelfeld, trickste, passte, schoss – doch im 22. WM-Spiel wollte ihm einfach kein Tor glücken. Immer wieder versuchte die polnische Defensive ihn mit mehreren Spielern zuzustellen; anders ist der PSG-Profi auch mit schon 35 Jahren nicht zu stoppen.
Und Lewandowski? Der hielt sich meist abseits der vielen Action-Momente auf. Der Modellathlet, der nach seinem ersten WM-Tor beim 2:0 gegen Saudi-Arabien mit Tränen in den Augen einen Kindheitstraum erfüllte, lauerte auf seinen großen Augenblick im Gipfeltreffen. Wenn der Ball mal zu ihm nach vorne kam, gingen die Albiceleste-Verteidiger Nicolás Otamendi und Cristian Romero rustikal gegen den früheren Bayern-Star zur Sache. Genervt wendete er sich nach Argentiniens Führungstreffer ab – den Jubel wollte er sich nicht mit ansehen und blickte auf Höhe des Mittelkreises auf den Boden. Am Ende konnte aber auch er lachen.
Mexiko gewinnt gegen Saudi-Arabien – und beide fliegen raus
Mexiko ist im nervenaufreibenden Finale der Gruppe C trotz eines Siegs gegen Saudi-Arabien erstmals seit 1978 wieder in der WM-Vorrunde gescheitert. Auch für die Saudis ist die erste Fußball-WM im arabischen Rauem nach dem 1:2 (0:0) im Lusail Stadion am Mittwochabend schon nach der Gruppenphase beendet. Henry Martín (48. Minute) und Luis Chávez (52.) schossen Mexiko vor 84 985 Zuschauern zwar zum verdienten ersten Erfolg in Katar. Zum Weiterkommen reichte das den Lateinamerikanern aber trotzdem nicht. Salem Mohammed Al-Dausari beendete alle Hoffnungen der Mexikaner (90.+5).Die anfängliche Drangphase der Lateinamerikaner überstanden die Saudis auch mit etwas Glück und wurden ihrerseits erstmals durch einen Freistoß von Mohamed Kanno gefährlich (13.). Der Mittelfeldspieler, einer der wichtigsten Akteure im Team des Franzosen Hervé Renard, war rechtzeitig für die Partie fit geworden. Das war es dann aber zunächst auch mit offensiven Vorstößen der Saudis. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurden sie durch einen Kopfball von Ali Al-Hassan wieder ansatzweise gefährlich.
Hirving Lozano kann es nicht fassen. © APA/afp / KARIM JAAFAR
Es spielte Mexiko, vor dem gegnerischen Tor agierte El Tri aber oft zu unkonzentriert. Ein abgefälschter Schuss von Chávez war im weiteren Verlauf noch die beste Chance (41.). Die Saudis konzentrierten sich auf das Verteidigen und stoppten die Mexikaner häufig erst mit Fouls. Es entwickelte sich ein intensives Duell mit vielen Zweikämpfen.Direkt nach der Halbzeit wurden die Mexikaner dann aber für ihre Offensivbemühungen belohnt. Stürmer Martín traf nach einer Ecke aus kurzer Distanz, Chávez erhöhte mit einem direkt verwandelten Freistoß.
Ein Treffer von Hirving Lozano wurde wegen einer Abseitsposition nicht gegeben (56.). Von den Saudis kam offensiv so gut wie nichts mehr. Mexiko rannte an, vergab aber beste Chancen auf das dritte Tor. Martín (70.) und der Chávez (73.) zielten am Tor vorbei. Erneut Chávez wurde nach einem Konter vor dem leeren Tor noch in letzter Sekunde gestört (78.). Salem Mohammed Al-Dausari beendete mit seinem späten Tor in der Nachspielzeit alle Hoffnungen der Mexikaner.
Gruppe C, letzter Spieltag
Polen – Argentinien 0:2Tore: 0:1 Mac Allister (46.), 0:2 Alvarez (67.)
Saudi Arabien – Mexiko 1:2
Tore: 0:1 Martin (52.), 0:2 Chavez (52.), 1:2 Al Dawsari (90+5)
Die Tabelle
Pos. | Land | Tordifferenz | Punkte |
---|---|---|---|
1. | Argentinien | 5:2 | 6 |
2. | Polen | 2:2 | 4 |
3. | Mexiko | 2:3 | 4 |
4. | Saudi Arabien | 3:5 | 3 |
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