
Marcus Rashford wird mit seinem zwei Treffern zum Mann des Spiels. © APA/afp / JAVIER SORIANO
Rashford mit Statement gegen Wales – USA übersteht „Endspiel“
Mitfavorit England hat seine Titelambitionen bei der WM in Katar unterstrichen und mit einem Sieg im britischen Duell souverän das Achtelfinale erreicht. Die USA mühten sich hingegen in einer chancenarmen Partie ins Achtelfinale gegen den Iran. Matchwinner Christian Pulisic verletzte sich dabei bei seinem Tor.
29. November 2022
Von: dpa
Das Team um den noch immer torlosen Kapitän Harry Kane besiegte Wales am Dienstagabend in Al-Rajjan mit 3:0 (0:0) und beendete die Vorrunde so mit sieben Punkten als Gruppensieger. Marcus Rashford (50. Minute/68.) und Phil Foden (51.) sorgten mit einem Doppelschlag in kürzester Zeit für den verdienten Sieg der Three Lions vor 44 297 Zuschauern. England trifft nun am Sonntag (20.00 Uhr) in der ersten K.o.-Runde auf Senegal.
Mit einer neuformierten Mannschaft schlugen sich die Engländer in der ersten Hälfte mit alten Problemen herum. Mit angezogener Handbremse spielend, gab es gegen die Waliser nur selten ein Durchkommen.
Die Engländer ließen Wales keine Chance. © APA/afp / JAVIER SORIANO
Die mit Abstand beste Chance vor der Pause ließ Rashford aus, als er nach Vorarbeit von Harry Kane allein vor Danny Ward am walisischen Goalie scheiterte (10.). In der 38. Minute gelang den „Three Lions“ ein sehenswerter Angriff über mehrere Stationen, Foden schloss mit einem Schuss weit über die Latte ab. Wenige Sekunden später verfehlte ein Seitfallzieher von Rashford das Ziel ebenso deutlich.
Zunächst versenkte Rashford einen von Foden herausgeholten Freistoß an der Strafraumgrenze im Tormann-Eck (50.). Wenige Sekunden später gelang dem Manchester-United-Profi eine Balleroberung gegen Ben Davies, Kane spielte einen optimalen Stanglpass und Foden stellte aus kurzer Distanz auf 2:0.
Wales als Gruppenletzter ausgeschieden
Die Waliser um den zur Halbzeit ausgewechselten Stürmerstar Gareth Bale verabschieden sich nach drei Vorrundenspielen mit einem Punkt und nur einem Elfmetertor beim 1:1 gegen die USA von der so sehr ersehnten ersten WM seit 1958. Gegen den britischen Rivalen ist Wales seit 1984 sieglos. Auch eine Überraschung wie bei der EM 2016, als Bale und Co. sensationell das Halbfinale erreichten, gelang diesmal nicht.Nach den Doppelschlag war die Partie gelaufen. England legte den Kraftsparmodus ein, kam aber noch zum 3:0. Rashford ließ Connor Roberts aussteigen und traf zwischen die Beine von Ward. Für den 25-Jährigen war es der dritte WM-Treffer, er liegt damit in der Schützenliste ex aequo mit Kylian Mbappe (Frankreich), Cody Gakpo (Niederlande) und dem bereits ausgeschiedenen Enner Valencia (Ecuador) an der Spitze.
USA müht sich ins Achtelfinale
Mit einem Tor der Schmerzen hat Christian Pulisic die USA im brisanten Gruppen-Finale gegen den Iran in das WM-Achtelfinale geführt. Im politisch aufgeladenen und dadurch im Fokus der Weltöffentlichkeit besonders beachteten Duell erzielte der frühere Profi von Borussia Dortmund am Dienstag beim 1:0 (1:0) den umjubelten Siegtreffer (38. Minute). Die USA treffen als Gruppenzweiter am Samstag im Achtelfinale auf die Niederlande, die nach einem 2:0 gegen Turnier-Gastgeber Katar ihre Gruppe gewannen.Faires Spiel auf dem Platz zwischen den USA und dem Iran. © APA/afp / FADEL SENNA
24 Jahre nach dem 2:1-Sieg der Iraner bei der WM 1998 bejubelten diesmal die Amerikaner nach einer dramatischen Schlussphase einen prestigeträchtigen Erfolg. Nachdem die US-Auswahl die Weltmeisterschaft vor vier Jahren in Russland verpasst hatte, steht sie nun wie zuletzt beim Turnier in Brasilien 2014 wieder in der K.o.-Runde.Pulisic warf sich bei der Szene des Tages nach einer schönen Kombination über Weston McKennie und Sergino Dest in den Ball und knallte dabei mit Irans Torhüter Ali Beiranvand zusammen. Fünf Minuten später humpelte der 24-Jährige noch einmal vor 42 127 Zuschauern auf den Rasen des Al-Tuhmama Stadions. Nach der Pause konnte er wegen einer Bauchverletzung aber nicht mehr weitermachen.
Christian Pulisic verletzte sich unglücklich bei seinem Tor. © APA/afp / FABRICE COFFRINI
Auf dem Platz stand trotz der überstrahlenden Bedeutung des Spiels wegen der schweren politischen Differenzen zwischen den USA und dem Iran – wie von Berhalter und seinem iranischen Amtskollegen Carlos Queiroz gewünscht – der Sport im Fokus. Dessen Auswahl um den zweimaligen Turnier-Torschützen Mehdi Taremi tat sich trotz der frenetischen Anfeuerung durch Rufe, Trommeln und Tröten der großen Mehrheit an iranischen Fans lange schwer gegen die strukturierter und abgeklärter agierenden Amerikaner – drehte aber nach der Pause mehr auf und stemmte sich mit viel Hingabe gegen das WM-Aus.Die vielen iranischen Fans in Grün, Weiß und Rot gaben nicht auf mit ihrer lautstarken Unterstützung von den Rängen – wie auch das Team auf dem Platz nicht. Das fußballverrückte Land, in dem am Dienstag nach der Freilassung von Nationalspieler Voria Ghafouri auch die von Parvis Borumand bekannt wurde, fieberte am Ende aber vergeblich mit. Im Achtelfinale trifft die USA nun auf die Niederlande.
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