Mit 17 in die Serie A, jetzt ein echter Südtiroler

&bdquo;Da hat sich der FC Südtirol einen sehr guten Mittelfeldspieler geangelt“, sagte Ex-FCS-Coach Pierpaolo Bisoli vor dem Match zwischen Brescia und den Weiß-Roten Mitte Jänner. Bisoli war zwar nicht mehr Trainer beim FC Südtirol, kam aber wegen seines Sohnes Dimitri ins Stadion und sprach voller Hochachtung von Tommaso Arrigoni, der nur wenige Tage zuvor verpflichtet worden war und in Brescia sein FCS-Debüt gab. Seitdem stand der 30-Jährige in jedem Match von Beginn an auf dem Platz und verpasste nur das Gastspiel in La Spezia gelbgesperrt. Aus der Startelf ist Arrigoni nicht mehr wegzudenken.

&bdquo;Ich bin sehr froh darüber, dass ich im Winter die Entscheidung getroffen habe, zum FC Südtirol zu wechseln“, sagte Arrigoni, der am Ostermontag (15 Uhr) mit seinem neuen Arbeitgeber in Como gastiert, bei seinem Ex-Club. &bdquo;Ich freue mich auf meine Rückkehr. In Como durfte ich wunderbare Jahre erleben, es wird für mich ein sehr spezielles Spiel, das ist klar. Ich werde viele Freunde wiedersehen“, meinte der Mittelfeldspieler, der zwischen Herbst 2020 und Dezember 2023 105 Pflichtspiele für Como bestritt.

&bdquo;Gleich in meinem ersten Jahr gewannen wir die Meisterschaft in der Serie C – entgegen jeder Prognose. Für sämtliche Experten war damals Alessandria der absolute Top-Favorit gewesen. In der Serie B schafften wir als Aufsteiger souverän den Klassenerhalt“, erinnerte sich Arrigoni. Wesentlich schwieriger verlief dann die Saison für Como im Vorjahr. &bdquo;Die Erwartungen waren hoch nach den vielen namhaften Verpflichtungen, doch am Ende mussten wir lange um den Ligaerhalt bangen. Erst am vorletzten Spieltag machten wir den Verbleib in der Serie B perfekt. Es war ohne Zweifel ein schwieriges Jahr für uns.“

Die reichsten Besitzer im italienischen Fußball Jetzt ist Como Tabellen-4. und liegt 2 Punkte hinter Rang 2, der den direkten Sprung in die Serie A bedeutet. Die Lombarden wollen ins italienische Fußball-Oberhaus, die finanziellen Mittel fehlen Como, dem Verein mit den reichsten Besitzern des gesamten italienischen Fußballs, nicht. Como gehört dem indonesischen Tabakkonzern Djarum. Seine Besitzer Robert Budi Hartono und Michael Bambang Hartono sind die beiden reichsten Personen in Indonesien. Forbes führt Budi Hartono mit einem Gesamtvermögen von 26 Milliarden Dollar auf Rang 75 der Reichsten der Welt, Michael Hartono mit 24,9 Milliarden Dollar auf Platz 79. Die Gebrüder Hartono durfte Arrigoni nie kennenlernen.

&bdquo;Mirwan Suwarso ist ihr Manager, er kümmert sich um alles“, erklärte der Mittelfeldspieler, der im Sommer 2022 im Hotel im Trainingslager von der Verpflichtung von Weltstar Cesc Fabregas erfahren hatte. &bdquo;Sky Sport meldete, dass Fabregas nach Como wechselt. Wir fielen fast vom Stuhl, als wir davon hörten. Für uns war es eine riesige Ehre, einen Teamkollegen zu haben, der alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gab“, sagte Arrigoni und beschrieb den katalanischen Superstar als bodenständig und bescheiden. Mit dem ehemaligen englischen Nationalspieler Dennis Wise als Geschäftsführer und Thierry Henry als Anteilseigner versprüht Como Glanz und Glamour aus allen Poren, und das nicht nur wegen des weltberühmten Sees, der Stars und Sternchen anlockt.

Tommaso Arrigoni kam im Winter nach Südtirol und ist mittlerweile aus dem Mittelfeld nicht mehr wegzudenken. © DLife/LO

Der FC Südtirol ist am Montag klarer Außenseiter in Como, doch &bdquo;auch gegen Cremonese schienen wir chancenlos, und wir alle wissen, wie es dann gelaufen ist“, schmunzelte Arrigoni mit Blick auf das sensationelle 3:0 vor der Länderspielpause.

Der Mittelfeldspieler ist Realist genug, um zu wissen, dass nur der Klassenerhalt das Ziel sein kann. &bdquo;Ich weiß nicht, wie viele Punkte wir noch brauchen. Vielleicht 5 oder 6. Wir dürfen jetzt nicht anfangen zu rechnen, das bringt nichts. Die Serie B ist unberechenbar. Da gewinnt man Spiele, von denen man glaubt, die verliert man und umgekehrt. Je früher wir den Klassenerhalt in der Tasche haben, desto besser ist es. Denn es kann ganz schnell wieder ungemütlich werden, wenn man 2 Spiele verliert.“

Als Kind in den Skiurlaub nach Gröden, jetzt als &bdquo;Kalterer“ auf die Mendel Arrigoni wechselte im Jänner leihweise zum FCS, schaffen die Weiß-Roten den Klassenerhalt, wird daraus eine feste Verpflichtung bis Sommer 2026. Als Kind fuhr Arrigoni in den Skiurlaub nach Südtirol. &bdquo;Wir waren in Gröden, Skifahren fand ich toll, jetzt geht das natürlich nicht mehr als Fußballer.“ Weil er in Kaltern wohnt, bringt er nun seine Tochter zum Skifahren auf die Mendel. &bdquo;Sie ist erst 3, hat aber bereits mächtig Spaß auf den Skiern.“

Arrigoni fühlt sich wohl in Südtirol. &bdquo;Ich denke, dass der FCS das perfekte Umfeld für einen Spieler bietet, um sich zu entfalten und die beste Leistung abzurufen“, sagte der 30-Jährige. &bdquo;Ich kannte Sportchef Paolo Bravo aus der gemeinsamen Zeit bei Santarcangelo, das machte die Verhandlungen einfach.“

Als im Dezember die Verhandlungen zwischen Como, FCS und Arrigoni immer konkreter wurden, war Bisoli schon weg. Dabei hatte der geschasste FCS-Coach den Mittelfeldspieler schon gekannt, als dieser noch ein kleiner Junge war. &bdquo;Mit Dimitri Bisoli spielte ich in der Cesena-Jugend, als Pierpaolo Bisoli die Profimannschaft trainierte“, erzählte Arrigoni, der im Stadion war, als Coach Bisoli 2009 den Sprung in die Serie B und ein Jahr später den Aufstieg in die Serie A perfekt machte, ehe er sich in Richtung Cagliari verabschiedete.

Serie-A-Debüt mit 17 Arrigoni selbst gab als 17-Jähriger sein Serie-A-Debüt in der Saison 2011/12, in der er insgesamt 13 Erstliga-Partien bestritt, 8 davon als Startelf-Spieler. &bdquo;Ich wurde in die Welt der Großen katapultiert, ich, ein Junge aus Cesena, durfte für meinen Heimatclub in der Serie A spielen. Das war wie ein Traum.“ Cesena stieg trotz Spieler wie Adrian Mutu, Eder, Antonio Candreva, Marco Parolo oder Vincenzo Iaquinta als Tabellenletzter in die Serie B ab.

Arrigoni wurde zu Tritium in die Serie C verliehen, wo auch ein gewisser Daniele Casiraghi spielte. Im Jänner ging er zurück nach Cesena, wo inzwischen wieder Bisoli das Ruder übernommen hatte. Dann begann für Arrigoni eine lange Odyssee in der Serie C, ehe er 2021 mit Como in die Serie B zurückkehrte. Gegen Cesena, das den Meistertitel in der Drittliga-Gruppe B praktisch schon sicher hat, will er in der nächsten Saison in der 2. Liga spielen. &bdquo;Seit meinem Abschied aus Cesena habe ich nie wieder dort gespielt. Mit dem FC Südtirol werde ich in der kommenden Spielzeit in der Serie B gegen Cesena spielen“, versicherte Arrigoni. Dafür muss der FCS in der Serie B bleiben. Für Arrigoni ist das eine zusätzliche Motivation.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Parma	33	59:32	69
2. Como	33	49:35	64
3. Venezia	33	60:38	61
4. Cremonese	33	43:28	59
5. Catanzaro	33	53:42	55
6. Palermo	33	58:48	51
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Mit 17 in die Serie A, jetzt ein echter Südtiroler

Winter-Neuzugang Tommaso Arrigoni hat sich beim FC Südtirol schnell zum unverzichtbaren Mittelfeldspieler entwickelt. Wir haben den 30-Jährigen genauer unter die Lupe genommen.

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