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Mit Vollgas ging Jannik Sinner ins Shanghai-Achtelfinale. © www.picturedesk.com / HECTOR RETAMAL

Endstation Shanghai: Der Sinner-Express ist gestoppt

Zuerst die Erfolgsfahrt durchs ganze Turnier in Peking, dann zwei Siege in Serie in Shanghai. Jannik Sinner hat auf seiner Asien-Reise das allerbeste Tennis geboten. Bis sich ihm an diesem Dienstag ein Super-Talent aus den USA in den Weg stellte.

Der Shanghai Transrapid gilt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 460 km/h zu den schnellsten Transportmitteln der Welt. Ob Sinner diesen auf seinem Weg vom Flughafen ins Zentrum der chinesischen Millionenmetropole benutzt hat, ist nicht überliefert. Jedenfalls erinnerte seine rasante Reise bei den chinesischen ATP-Turnieren jener des Transrapid. Diese Reise ging nun abrupt zu Ende. Geburtstagskind Ben Shalton, der am Montag 21 Jahre alt wurde, besiegte Sinner mit 2:6, 6:3, 7:6 (5).


Sinner fuhr den Expresszug im Achtelfinale zunächst im Höllentempo weiter, überrollte Shelton phasenweise, doch dann wurde er arg ausgebremst. Sein um ein Jahr jüngerer Rivale, der bei den US Open im Halbfinale stand und in der Weltrangliste bereits auf Platz 20 vorgerückt ist, zog mit seiner brachialen Physis die Bremse.

Geschwindigkeit geht verloren

Alles was Sinner im ersten Satz noch richtig gemacht hatte, ging plötzlich daneben. Er konnte seinen Gegenüber kaum mehr in die Defensive drängen, wirkte kraftlos und bei Vorhandschlägen verunsichert. Sein erstes Aufschlagspiel des zweiten Durchgangs gab er mit vier Eigenfehlern zu Null ab. Shelton wurde mutiger, ging nun richtig kraftvoll zu Werke und entschied den zweiten Abschnitt souverän für sich.

Danach entwickelte sich ein packendes, nun auch hochklassiges Duell auf Augenhöhe. Sinner fand wieder die nötigen Mittel – sprich die platzierten, langen Bälle – um Shelton in Schach zu halten. Der dritte Satz begann mit einem Endlos-Game in dem Sinner gleich fünf Breakbälle abwehrte. Danach brachten beide Kontrahenten ihren Service reihenweise durch. So musste die Entscheidung im Tiebreak fallen. Dort führte Shelton ganz schnell mit 4:0, Sinner kämpfte sich aber nochmal heran und ging sogar mit 5:4 in Front. Doch dann kam Sheltons nächste, letzte Powerattacke mit der er nach exakt zweieinhalb Stunden den Schlussstrich unter diese spektakuläre Partie zog.

Bitteres ATP-Jubiläum

Für Sinner hat diese Niederlage einen besonders bitteren Beigeschmack, war es doch sein 250. Spiel auf der ATP-Tour. Seine Bilanz: 177 Siege, 73 Niederlagen. Shelton darf sich derweil über den Erfolg im ersten Kräftemessen der zwei Ausnahmetalente freuen. Für ihn geht es am Freitag im Viertelfinale gegen US-Landsmann Sebastian Korda weiter.


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