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Matthias Mantinger (r.) war einer der Aktivposten, konnte aber wenig Zählbares verbuchen. © Valentina Gallina/FISG

Italiens letzter WM-Test lässt die Alarmglocken schrillen

Ist es ein Warnschuss zur rechten Zeit oder ein Vorbote eines größeren Unheils? Fakt ist: Italiens Nationalmannschaft ist bei der Generalprobe für die Heim-WM in Südtirol nur knapp einer Blamage entkommen.

Aus der WürthArena in Neumarkt

Von:
Alexander Foppa

Das Blue Team hat Südkorea am Mittwochabend in der Neumarkter WürthArena mit 4:3 nach Verlängerung bezwungen. Die Erkenntnis aus dem Spiel lautet: Vier Tage vor dem Auftaktspiel bei der Weltmeisterschaft der 1. Division in Bozen ist Italiens Team eine einzige große Baustelle.


Nationaltrainer Mike Pelino setzte dieses Mal auf Jake Smith als Einsergoalie. Der am Dienstag bei der Niederlage gegen Ungarn nicht überzeugende Andy Bernard nahm auf der Tribüne neben Zaungast und HCB-Stürmer Mike Halmo Platz. Die beiden sahen eine Vorstellung der Azzurri, die streckenweise zum Haareraufen war. Hinten wirkten sie verunsichert, in der Vorwärtsbewegung ohne Feinabstimmung und vor dem Tor abschlussschwach. Die quirligen Südkoreaner agierten viel eingespielter als noch bei der 0:4-Niederlage im selben Duell vor vier Tagen und brachten das klar favorisierte Blue Team immer wieder in Bredouille.


Salinitri trifft doppelt

Deutlich ersichtlich wurde dies erstmals nach zehn Spielminuten, als die Asiaten nach einem Doppelschlag binnen 18 Sekunden plötzlich mit 2:0 führten. Seungjae Lee und Chongmin Lee trafen aus dem Rücken der völlig unsortierten Defensive der Italiener. Anthony Salinitri verkürzte noch vor dem ersten Pausentee mit einem abgefälschten Blueliner von Terrance Amorosa.

Im Mittelabschnitt hatte Italien seine beste Phase, konnte die Feldüberlegenheit aber nur in ein Powerplay-Tor von Diego Kostner ummünzen. Im Schlussdrittel zog Südkorea die Zügel wieder an, kam nach einem Spornberger-Scheibenverlust zum neuerlichen Führungstreffer von Sanghoon Shin und weiteren guten Chancen, die den Gastgebern beinahe das Genick gebrochen hätten. So war es HCB-Stürmer Dustin Gazley, der beide Teams nach einem Abpraller von Salinitri in die Overtime schickte. Letzterer, der zuletzt in Norwegen Tore wie am Fließband produziert hat, avancierte wenig später zum definitiven Matchwinner. Mit seinem Tor in der 62. Minute und seinem dritten Scorerpunkt in dieser Partie sicherte er den Azzurri doch noch den Sieg.

Anthony Salinitri (Mitte) bewahrte Italien vor einer Niederlage. © Valentina Gallina/FISG


Unabhängig vom Ergebnis bleibt aber die Tatsache, dass auf Pelino und den Trainerstab noch viel Arbeitet wartet, ehe am Sonntag (ab 19.30 Uhr im SportNews-Liveticker) gegen Rumänien der WM-Auftakt in der Eiswelle erfolgt. In dieser Verfassung erscheinen nicht nur die Duelle gegen die Mitfavoriten Ungarn und Slowenien als Mammutaufgabe, sondern auch die Aufeinandertreffen mit vermeintlich kleineren Nationen wie Rumänien, Japan und eben Südkorea.

Banges Warten auf Clara

Einen Hoffnungsschimmer gibt es dieser Tage aber für das Blue Team: Ausnahmetalent Damian Clara. Der 19-jährige Torhüter aus Reischach hat Brynäs gerade zum schwedischen Zweitliga-Titel geführt und könnte ab Sonntag bei Italien im Tor stehen. Einen Haken die Geschichte aber: Meisterfeierlichkeiten und Pflichttermine in Schweden dauern noch an. Erst wenn Clara die Freigabe von seinem Verein erhält, kann er in den nächsten Flieger in Richtung Süden steigen. Bis Sonntag muss er in Südtirol eintreffen und bei der WM-Eröffnung zumindest auf der Bank sitzen, ansonsten droht auch diese Hoffnung zu platzen.


Italien – Südkorea 4:3 n.V.

Italien: Smith (Vallini); Trivellato-Seed, Spornberger-Larkin, Amorosa-Pietroniro, Glira-Insam; Frigo-Mantenuto-De Luca, Frank-Kostner-Marchetti, Salinitri-Catenacci-Gazley, Mantinger-Purdeller-Deluca
Coach: Mike Pelino

Südkorea: Yeonseung Lee (Ha), Don Ku Lee-Oh, Nam-Seungjae Lee, Jee-Kong, Jeong-Minjae Lee; Chongmin Lee-Sangwook Kim-Kang, Shin-Young Jun Lee-Ahn, Bae-Jeon-Geonwoo Kim, Sangyeob Kim-Sihwan Kim-Juhyung Lee
Coach: Woojae Kim

Schiedsrichter: Lazzeri, Virta (Pace, Pardatscher)

Tore: 0:1 Seungjae Lee (10.32), 0:2 Chongmin Lee (10.50), 1:2 Anthony Salinitri (13.25), 2:2 Diego Kostner (20.28), 2:3 Sanghoon Shin (47.04), 3:3 Tommy Purdeller (58.52), 4:3 Anthony Salinitri (61.49)

Zuschauer: 235

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