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In der Zange: Mikael Frycklund (Mitte) hatte mit seinen Pusterern gegen Klagenfurt nichts zu melden. © F. Pessentheiner

Alles geht schief: Ein Albtraum-Start für den HC Pustertal

Die Euphorie war im Pustertal nach dem Sieg der Viertelfinalserie gegen Fehervar riesig. Doch im ersten Halbfinalspiel schlitterten die Wölfe in Klagenfurt in ein brutales Debakel.

„Heute ist alles schief gegangen, was nur schiefgehen konnte“: Mit diesen Worten traf Raphael Andergassen, Kapitän des HC Pustertal, im Interview mit Puls24 den Nagel auf den Kopf. Mit viel Euphorie und Tatendrang waren die Wölfe in ihr erstes ICE-Halbfinale der Geschichte gegen Klagenfurt gegangen, doch die Ernüchterung nach den 60 Minuten war riesig: Mit einer denkwürdigen 1:7-Klatsche im Gepäck trotteten die schwarzgelben Cracks vom Eis der tobenden Heidi-Horten-Arena.


Es war ein Abend, der schlichtweg zum Vergessen war. Pustertal fand zu keiner Sekunde ins Spiel, Gegner und Grunddurchgangssieger Klagenfurt war eine, ja wenn nicht sogar zwei Klassen besser. Die Rotjacken wirkten auf dem Eis immer mehrere Zentimeter größer und zwei Schritte schneller. Vor allem die dritte Linie um Lukas Haudum, Raphael Herburger und Nikolaus Kraus war überragend und erzielte vier der sieben Tore. Bei den Wölfen war von der Power, dem Feuer, der Leidenschaft der vergangenen Spiele dagegen gar nichts zu sehen. Ein unerklärlicher Auftritt der Schwarzgelben!

Frust, Strafen und Gegentore

Vor allem der Mittelabschnitt zählte zum schwächsten, was der HCP in dieser Saison geboten hat. Anstatt nach dem 0:2-Rückstand von Drittel 1 in einer doppelten Überzahl zurückzuschlagen, zerfielen die Wölfe in all ihre Einzelteile. Goalie Jake Smith, im Viertelfinale noch der gefeierte Held, kassierte insgesamt fünf Gegentreffer und musste Platz für Andy Bernard machen.

Ein seltenes Bild: Pustertal (hier Matthias Mantinger) vor Klagenfurt-Goalie Sebastian Dahm. © F. Pessentheiner


Die Teamkollegen warfen dagegen die Nerven weg und handelten sich nicht weniger als 45 Strafminuten ein. Der Tiefpunkt: Nach einem üblen Check musste Ryan Stanton mit einer Matchstrafe unter die Dusche. Er wird dafür wohl gesperrt werden und dürfte am Freitag in Spiel 2 fehlen. Zumindest kehrt da Joel Messner zurück, der am Dienstag wegen der Geburt seines Kindes nicht mit von der Partie war.

Der schwarze Wölfe-Abend

Haudum haut zuPustertal wird gleich zu Beginn eiskalt erwischt. Lukas Haudum, der zuletzt zehn Spiele nicht getroffen hatte, feuert die Scheibe zwei Mal ins Netz (5., 12.). 0:2 aus Sicht von Pustertal.
Powerplay ohne PowerDie große Chance zur Wende bietet sich Pustertal gleich zu Beginn des Mitteldrittels, als die Wölfe für eine Minute im 5-gegen-3 agieren. Doch gefährlich wird das beste Powerplay-Team der Liga nie.
Smith hat genugKlagenfurt spielt gegen überforderte Pusterer groß auf. Nikolaus Kraus (nach herrlichem Manuel-Ganahl-Pass), Johannes Bischofberger (ins Tor gestochert) und Steven Strong (präziser Schuss) stellen auf 5:0 nach 34 Minuten. Wölfe-Goalie Jake Smith verlässt daraufhin entnervt seinen Kasten und macht für Andy Bernard Platz.
Wölfe-WutDer Frust ist bei Pustertal riesig. Ryan Stanton fährt gegen Steven Strong einen Check gegen den Kopf und wird von den Refs unter die Dusche geschickt. Arvin Atwal handelt sich wegen unsportlichen Verhaltens eine zehnminütige Disziplinarstrafe ein. Im Schlussdrittel legt der KAC noch zwei Tore drauf, während David Morley zumindest den Ehrentreffer erzielt.

Die gute Nachricht für den HC Pustertal: Am Ende ist es nur ein Spiel, das verloren ging. Am Freitag ab 19.30 Uhr startet in der Intercable Arena wieder alles bei Null. Das Brunecker Stadion wird da mit 3100 Fans ausverkauft sein. Für die Wölfe kann es nur besser werden.

Der HC Bozen hat zum Start der Halbfinalserie dagegen ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und den Heimvorteil mit dem Auswärtssieg in Salzburg gekippt.

Klagenfurter AC – HC Pustertal 7:1

KAC: Dahm (Vorauer); Unterweger-Jensen, Strong-Postma, Vallant-Maier, Obersteiner-Preiml; Bischofberger-Hundertpfund-Fraser, Ganahl-Mursak-Petersen, Haudum-Herburger-Kraus, Schwinger-van Ee-Witting

HCP: Smith (Bernard); Stanton-Althuber, Kasastul-Ege, Glira-Atwal; Morley-Schofield-Akeson, Andergassen-Frycklund-Petan, Deluca-Sill-Mantinger, Catenacci-Berger-Hasler, Öhler

Tore: 1:0 Lukas Haudum (4.45), 2:0 Lukas Haudum (11.02), 3:0 Nikolaus Kraus (27.08), 4:0 Johannes Bischofberger (29.16), 5:0 Steven Strong (33.13), 6:0 Johannes Bischofberger (40.59), 7:0 Raphael Herburger (50.15), 7:1 David Morley (52.44)

Zuschauer: 4.375

Stand in der Best-of-7-Serie: 1:0

Das zweite Halbfinale

Red Bull Salzburg – HC Bozen 0:2
Tore: 0:1 Connor Ford (6.59), 0:2 Dustin Gazley (39.44)

Zuschauer: 2.699

Best-of-7-Serie: 0:1

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