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Fehervar ist gefallen, der HC Pustertal jubelt. © Soos Attila

Das Märchen von Fehervar: Wölfe auf Wolke 7

Der Traum ist in Erfüllung gegangen, der HC Pustertal steht im Halbfinale der ICE Hockey League: Was vor wenigen Wochen noch undenkbar schien, ist tatsächlich eingetroffen. Diesen historischen Meilenstein erreichten die Wölfe dank eines grandiosen, hoch verdienten Sieges im entscheidenden siebten Spiel der Playoff-Serie gegen Fehervar.

Von:
Leo Holzknecht

Am Mittwoch feierte der HC Pustertal in der heimischen Intercable Arena einen unvergesslichen Sieg, 72 Stunden später folgte in Ungarn die Verwirklichung eines Traums. Heroische Wölfe brachen das Tabu, holten durch den diskussionslosen 4:1-Erfolg den ersten Auswärtssieg der Serie und machten dadurch den Aufstieg ins Halbfinale perfekt. Die knapp 100 HCP-Fans, die die achtstündige Reise auf sich genommen hatten, waren aus dem Häuschen. Manch einer vergoss sogar die eine oder andere Träne der Freude.


Rückblende: Am vergangenen Donnerstag standen die Schwarz-Gelben im dritten Spiel der Serie mit dem Rücken zur Wand: Nachdem sie beide Partien in Ungarn – teils unnötig – verloren hatten, lagen sie auch vor den eigenen Anhängern mit 0:2 in Rückstand. Ab diesem Zeitpunkt zeigte die Mannschaft von Kasper Vuorinen jedoch ihr ganzes Herz, ihren ganzen Charakter und riss das Ruder herum. Das Momentum schwappte auf die Seite der Südtiroler über – und blieb dort. Das anstehende Halbfinale gegen den EC KAC ist jetzt eine Zugabe.

Akeson und Smith überragend

Wenn es hart auf hart kommt, müssen die besten Spieler einer Mannschaft Verantwortung übernehmen. Jason Akeson nahm sich diesen Satz am Samstag zu Herzen: Der Star-Einkauf zeigte ausgerechnet im wichtigsten Saisonspiel, warum er in der NHL gespielt hat, in der DEL Topscorer war und er außergewöhnliche Qualitäten besitzt. Er bereitete zwei Treffer vor und erzielte mit einem Traumtor das vorentscheidende 3:1. Der zweite Held des Abends war ein schier unglaublicher Jacob Smith, der mit seinen Paraden den Hexenkessel zum Schweigen brachte.

Jacob Smith stemmte sich wie eine Mauer gegen Fehervar. © Soos Attila


Unter dem Strich ist und bleibt Eishockey aber ein Mannschaftssport, in dem jeder einzelner Akteur seinen Beitrag leisten muss. Ohne den unermüdlichen Einsatz eines Matthias Mantinger oder die Aufopferungsbereitschaft eines Ivan Deluca wären die Wölfe jetzt nicht dort, wo sie sind. Mit dieser Geschlossenheit wollen Raphael Andergassen & Co. nun auch das Halbfinale gegen die Rotjacken angehen, das am Dienstag in Klagenfurt beginnt. Der HC Bozen trifft in der Vorschlussrunde hingegen auf Meister Red Bull Salzburg.

Die Höhepunkte

Smith und der Pfosten rettenFehervar erspielt sich Vorteile und gute Chancen: Bei einem McGauley-Schuss verhindert der Pfosten den Rückstand, wenig später ist Smith mit einer Großtat zur Stelle, als Markus Philipps im Slot völlig frei Maß nehmen kann.
Starkes PowerplayMit einem Mann mehr ist der HCP eine Macht: Jason Akeson spielt einen harten Pass in Richtung Tor, dort ist David Morley postiert und fälscht zum 1:1 ab. Wenige Augenblicke später hat Wyatt Ege das 2:0 auf dem Schläger.
Kalt erwischt46 Sekunden ist das zweite Drittel erst alt, als Jubel aufbrandet: Tim Campbell versucht’s von der blauen Linie, Joel Messner kann nicht klären und Daniel Leavens ist mit dem Nachschuss zur Stelle.
Immer wieder AkesonDer Kanadier ist der Dreh- und Angelpunkt aller Offensivbemühungen: Zuerst fälscht Zach Sill einen Schlagschuss ab, dann lässt Akeson Campbell ganz alt aussehen, verlädt auch Goalie Olivier Roy und trifft mit einem der schönsten Tore des Jahres.
Das war’sMorley erkämpft sich hinter dem gegnerischen Tor den Puck, sieht den im Slot lauernden Christian Kasastul, der trocken abzieht, bevor Roy eingreifen kann.

AV Fehervar – HC Pustertal 1:4

AVS: Roy (Horvath); Fournier-Campbell, Stipsicz-Nilsson, Robertson-Phillips, Roland Kiss-Csongor Ambrus; Magosi-Hari-Kuralt, Leavens-McGauley-Atkinson, Leclerc-Bartalis-Mihaly, Gergö Ambrus-Nemeth-Terbocs.
Coach: David Kiss

HCP: Smith (Bernard); Stanton-Messner, Kasastul-Ege, Glira-Atwal, Althuber; Morley-Schofield-Akeson, Andergassen-Frycklund-Petan, Deluca-Sill-Mantinger, Catenacci-Berger-Hasler, Öhler.
Coach: Vuorinen

Tore: 0:1 Morley (17.29), 1:1 Leavens (20.46), 1:2 Sill (30.12), 1:3 Akeson (34.31), 1:4 Kasastul (50.57)

Zuschauer: 2815

Endstand in der Serie: 3:4

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